Im Höltigbaum, einem großen Naturschutzgebiet in Hamburgs Osten, kannst du durch schöne Landschaft wandern und dabei Tiere beobachten. Das perfekte Ziel für einen Ausflug ins Grüne. Auf den Weiden des Höltigbaums sind Galloways, Schafe und Ziegen zuhause. Dabei erfüllen sie als Landschaftspfleger eine wichtige Aufgabe. Außerdem leben im Naturschutzgebiet viele Vogelarten und wilde Tiere wie Hasen und Rehe. Verschiedene Wanderwege führen durch den Höltigbaum. Einige davon eigenen sich auch zum Radfahren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Höltigbaum: länderübergreifendes Naturschutzgebiet in Hamburg und Schleswig-Holstein
- 2 Wandern im Naturschutzgebiet Höltigbaum
- 3 Höltigbaum Spaziergang auf dem Entdeckerpfad
- 4 Wandern im Höltigbaum: Der Gallo-Way
- 5 Höltigbaum Wanderweg: Gletscherspur
- 6 Welche Tiere leben im Höltigbaum?
- 7 Freizeitfläche: Höltigbaum für Familien
- 8 Regeln für Hunde
- 9 Radfahren im Höltigbaum
- 10 Haus der Wilden Weiden
- 11 Wie kommst du zum Höltigbaum? Anfahrt und Parken
- 12 Beste Jahreszeit?
- 13 Noch mehr Ausflugstipps ins Grüne für Hamburg und Umgebung
Höltigbaum: länderübergreifendes Naturschutzgebiet in Hamburg und Schleswig-Holstein
Das länderübergreifende Naturschutzgebiet Höltigbaum liegt im Nordosten von Hamburg und umfasst auch ein Stück Schleswig-Holsteins. Im Naturschutzgebiet kannst du super spazieren gehen, wandern oder Fahrradfahren und dich dabei auf die Suche nach Tieren begeben. Der Höltigbaum geht nahtlos über in das Stellmoorer- und Ahrensburger Tunneltal und bietet dir somit eine noch größere Fläche für deinen Ausflug in die Natur. Im Jahr 2000 gründeten Hamburg und Schleswig-Holstein das Gemeinschaftsprojekt „Halboffene Weidelandschaften Höltigbaum“.
Weitere schöne Naturschutzgebiete in Hamburg, wo du auch Tiere sehen kannst, sind der Duvenstedter Brook, die Fischbeker Heide, der Klövensteen oder die Boberger Niederung.
Wandern im Naturschutzgebiet Höltigbaum
Im Naturschutzgebiet Höltigbaum gibt es zahlreiche schöne Wanderwege. Du kannst einfach drauflos wandern und dich durch die wunderschöne Natur treiben lassen. Oder du entscheidest dich für eine der drei ausgeschilderten Rundwanderungen im Höltigbaum:
- Entdeckerpfad: 3,3 Kilometer, 1,5 Stunden, Symbol: Auge auf gelbem Hintergrund
- Gletscherspur: 3,6 Kilometer, 1,5 Stunden, ausgeschildert mit einem Eiszapfen auf blauem Hintergrund
- Gallo-Way: 4,2 Kilometer, 1,5 bis 2 Stunden, Symbol: Galloway auf rotem Hintergrund
Die Wanderungen sind super ausgeschildert. Der Wanderweg Gletscherspur führt dich auch ein Stück durch das benachbarte Stellmoorer Tunneltal.
Einige Wanderwege führen auch über Weiden, auf denen sich gerade Tiere befinden. Wir freuen uns immer sehr, wenn wir beim Wandern ein paar zottelige Galloways treffen. Bitte verhalte dich respektvoll den Tieren gegenüber und halte dich an die auf den Weiden geltenden Regeln:
- 25 Meter Abstand zu den Tieren halten, wenn möglich
- Tiere nicht füttern
- Wege nicht verlassen
- Hunde an der kurzen Leine führen
- Gatter schließen
Höltigbaum Spaziergang auf dem Entdeckerpfad
Der Entdeckerpfad im Höltigbaum startet direkt am Haus der Wilden Weiden und führt einmal um die angrenzende große Weide herum. Der breite Weg ist ein beliebter Anlaufpunkt für Spaziergänger, aber auch für Radfahrer und Jogger. Bei schönem Wetter kann es hier am Wochenende recht voll werden.
Nur im nordöstlichen Teil der Rundwanderung geht es auf einen schmaleren Pfad. Dort ist dann gleich deutlich weniger los. Besonders schön ist es hier im Frühling, wenn die Bäume anfangen zu blühen.
Der Entdeckerpfad bietet einen guten Einblick in die schöne Landschaft des Naturschutzgebiets Höltigbaum. Auf der Weide am Haus der Wilden Weiden sind oft die flauschigen Bentheimer Landschafe und Ziegen zu sehen.
Der Wanderweg auf dem Entdeckerpfad ist mit einem Auge auf gelbem Hintergrund markiert.
- Länge: 3,3 Kilometer
- Dauer: 1,5 Stunden
Wandern im Höltigbaum: Der Gallo-Way
Der Wanderweg „Gallo-Way“ im Naturschutzgebiet Höltigbaum dreht sich wie der Name schon sagt um die knuffigen Galloway-Rinder. Der Rundwanderweg ist mit roten Hinweisschildern markiert, das Symbol ist natürlich ein Galloway. Auf Infotafeln unterwegs kannst du viel über die Tiere und ihre Funktion als lebende Rasenmäher lernen. In den „Wilden Weiden“ des Höltigbaum haben die Galloways freien Zugang zu Tümpeln, nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Baden. Sie zertreten dabei Pflanzen. Und futtern auch gern Schilf und andere Pflanzen im Uferbereich. Dadurch verhindern die zotteligen Landschaftspfleger, dass die Wasserflächen zuwachsen. Und erhalten so einen wichtigen Lebensraum für andere Tiere wie beispielsweise den Moorfrosch.
Galloways sind sehr widerstandsfähige Tiere, die auch im Winter draußen leben können. Daher kannst du diese Tiere das ganze Jahr über im Höltigbaum beobachten. Eine Wanderung auf dem Gallo-Way lohnt sich auch wegen der abwechslungsreichen Landschaft. Im Gegensatz zu den anderen beiden Wanderungen startet der Gallo-Way nicht in der Nähe der Parkplätze am Haus der Wilden Weiden. Daher hast du hier auch am Wochenende oft deine Ruhe.
Zum Gallo-Way Wanderweg kannst du dir eine Infobroschüre runterladen.
- Länge: 4,2 Kilometer
- Dauer: 1,5-2 Stunden
Höltigbaum Wanderweg: Gletscherspur
Der 3. im Bunde der ausgeschilderten Wanderwege im Naturschutzgebiet Höltigbaum und Stellmoorer Tunneltal ist die „Gletscherspur“. Sein Symbol ist ein Eiszapfen auf blauem Hintergrund. Diese Rundwanderung startet beim Haus der Wilden Weiden im Höltigbaum und führt dann hauptsächlich durch das benachbarte Stellmoorer Tunneltal. Auf den einzelnen Stationen am Wanderweg lernst du einiges über die steinigen Zeugen der letzten Eiszeit und ihre spätere Nutzung. Landschaftlich führt der Gletscherspur Wanderweg durch Wald, über Weiden und an einem Seen vorbei. Der See ist ein Regenrückhaltebecken, entstanden durch den in den 1950iger Jahren angelegten Wandse-Damm. Der See dient als Brutgebiet für Reiherenten, Blässhühner und Rohrammern. Auch Schwäne und Reiher sind hier oft zu beobachten.
Die Wanderung lohnt sich auch im Winter, wenn das Wasser geforen ist und sich Eiszapfen gebildet haben. Dann kommt noch ein bisschen mehr Gletscherfeeling auf.
Du kannst dir eine Infobroschüre für den Gletscherspur Wanderweg im Höltigbaum runterladen, in der die einzelnen Stationen erklärt werden.
- Länge: 3,6 Kilometer
- Dauer: 1,5 Stunden
Welche Tiere leben im Höltigbaum?
Wie du schon mitbekommen hast, leben auf den Wilden Weiden im Höltigbaum einige Tiere als Landschaftspfleger. Dazu gehören Galloway-Rinder, Bentheimer Landschafe und Ziegen (Thüringer Waldziege und Burenziege). Einer Infotafel zufolge soll es auch Schottische Hochlandrinder geben. Die haben wir bei unseren vielen Besuchen aber noch nie entdeckt.
Neben den Rindern, Schafen und Ziegen gibt es im Höltigbaum aber natürlich auch wilde Tiere. Dazu gehören Rehe, Wildschweine, Hasen, Mäuse, Marder und Schlangen. Diese Tiere wirst du aber eher selten zu Gesicht bekommen. Wir haben schon Rehe und Hasen gesehen und einmal sogar eine Schlange mitten auf dem Weg getroffen.
Natürlich kannst du im Naturschutzgebiet auch verschiedenen Vogelarten beobachten. Besonders häufig sieht man Enten, Schwäne und Krähen. Aber auch kleinere Vögel wie Goldammern, Feldlerchen und Neuntöter leben hier.
Falls du auch so ein Tierfan bist wie wir, findest du hier weitere kostenlose Ausflugsziele in und um Hamburg zum Tiere beobachten.
Freizeitfläche: Höltigbaum für Familien
Der Höltigbaum ist aber nicht nur ein schönes Ausflugsziel für Wanderer. Auch Familien mit Kindern kommen hier voll auf ihre Kosten. Auf der Freizeitfläche neben dem Haus der Wilden Weiden kann nach Herzenslust gepicknickt und gespielt werden. Nur Grillen ist hier wie im restlichen Naturschutzgebiet verboten.
Es gibt zum Beispiel eine Sprunggrube, wo du dich im Weitsprung mit verschiedenen Tieren messen kannst. Eine Waldmaus kann 70 Zentimeter weit springen, ein Fuchs 2,5 Meter und ein Wildschwein sogar 4 Meter.
Seit 2019 gibt es auf der Freizeitfläche auch einen kurzen Barfußpfad, auf dem du über verschiedene Untergründe laufen kannst.
Regeln für Hunde
Hunde dürfen gern mitgenommen werden auf einen Spaziergang oder eine Wanderung im Höltigbaum. Allerdings gilt im gesamten Naturschutzgebiet Leinenpflicht. Ausgenommen davon ist ein riesiges, eingezäuntes Hundeauslaufgelände. Dort können die Vierbeiner sich ohne Leine so richtig austoben. Auf der Freizeitfläche sind Hunde leider verboten.
Radfahren im Höltigbaum
Viele Wege im Naturschutzgebiet sind auch gut mit dem Fahrrad zu befahren. Besonders die breiten Betonwege, die noch vom ehemaligen Truppenübungsplatz erhalten geblieben sind. Du kannst deine Radtour durch den Höltigbaum zum Beispiel mit dem Ahrensburger Tunneltal verbinden. Highlight dort ist die Moorbrücke, ein langer Holzbohlenweg, der über das Moor führt. Oder du fährst vom östlichen Rand des Naturschutzgebiets weiter über Braak nach Stellau, wo du auf den Bahnradweg Glinde Trittau triffst. Weitere Outdoor Aktivitäten im Höltigbaum sind neben Wandern, Spazieren gehen und Radfahren auch Skaten, Joggen und Reiten. Es gibt sogar extra ausgeschilderte Reitwege durch das Naturschutzgebiet.
Haus der Wilden Weiden
Das Haus der Wilden Weiden ist das Infozentrum des Naturschutzgebiets. Die interaktive Ausstellung zeigt unter anderem die biologische Vielfalt im Höltigbaum und erklärt die positive Auswirkung der vierbeinigen Landschaftspfleger auf die Artenvielfalt.
- Adresse Haus der Wilden Weiden: Eichberg 63, 22143 Hamburg, Stadtteil Rahlstedt
- Öffnungszeiten: ab April – Okt. Do. + Fr.: 14 – 18 Uhr, Sa., So. + Feiertag: 11 – 18 Uhr
- Angepasste Öffnungszeiten durch Corona: freitags 14:00 – 18:00 Uhr, samstags 11:00 – 18:00 Uhr (Maskenpflicht, Begrenzung der Besucherzahlen)
- Mehr Infos findest du auf der offiziellen Website des Naturschutzgebiets.
Wie kommst du zum Höltigbaum? Anfahrt und Parken
Das Naturschutzgebiet liegt im Stadtteil Rahlstedt im Nordosten von Hamburg. Es gibt zwei Parkplätze. Du erreichst sie von außerhalb der Stadt am besten über die A1 (Abfahrt Stapelfeld). Von dort Richtung Hamburg auf der Sieker Landstraße halten und rechts in die Straße Neuer Höltigbaum abbiegen. Alternativ die nächste rechts auf die Straße Höltigbaum und dann die 2. Möglichkeit wieder rechts abbiegen auf den Eichberg. Dort kannst du vor der Schranke parken und befindest dich direkt am Hundeauslaufgelände. Dort gibt es auch eine Karte vom Höltigbaum und dem Stellmoorer Tunneltal. Beide Parkplätze sind nur einige hundert Meter vom Haus der Wilden Weiden entfernt. Falls du aus Hamburg anreist, wirst du wahrscheinlich über die B75 kommen. Dort einfach Richtung der ausgeschilderten Autobahn A1 abbiegen auf die Straße Höltigbaum und dann nach den Schienen die erste links auf den Eichberg.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichst du das Naturschutzgebiet vom Bahnhof Rahlstedt (Regionalbahn) mit dem Bus Nummer 462 bis zur Haltestelle Naturschutzgebiet Höltigbaum.
Beste Jahreszeit?
Eine beste Jahreszeit für den Besuch des Naturschutzgebiets gibt es nicht. Ein Ausflug zum Höltigbaum lohnt sich zu jeder Jahreszeit, nicht nur im Sommer. Im Frühling fangen die Wildblumen und Bäume an zu blühen. Im Herbst kannst du im Wald durch das bunte Laub rascheln. Und im Winter durch Schnee stapfen oder die Eiszapfen an den zugefrorenen Bächen und Seen bewundern. Die robusten Galloways sind das ganze Jahr über auf den Weiden im Höltigbaum zu sehen.
Ein paar Tiervideos und noch mehr Eindrücke vom Naturschutzgebiet Höltigbaum findest du hier:
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Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Immer zu begeistern, wenn es irgendwo Tiere in freier Wildbahn zu sehen gibt. Besonders liebt sie das Gefühl von Freiheit auf Roadtrips, atemberaubende Landschaften zu entdecken und beim Wandern in die Natur einzutauchen.