Schon lange haben wir von einer Rundreise im Wohnmobil durch Alaska im hohen Norden der USA geträumt. Endlos weite Landschaft, Gletscher, der Denali Nationalpark und Grizzlys beim Lachsfangen? Endlich ist es für uns soweit. Wir passieren mit unserem Truck Camper auf unserem Nordamerika Roadtrip die Grenze vom Yukon zum Mainland von Alaska. Am 20. Tag unseres genialen Roadtrips, der uns in den letzten knapp 3 Wochen von L.A. über die Nationalparks im Westen der USA und durch die Rocky Mountains bis in den hohen Norden des Yukon Terrioriums geführt hat. Die Abstecher nach Haines und Skagway haben uns schon einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf unsere Alaska Rundreise gegeben. Jetzt können wir es kaum erwarten, auch den Rest dieses atemberaubenden Landes zu entdecken.

Alaska Rundreise im Wohnmobil – hier ist unser Erfahrungsbericht mit Tipps zu Route, Highlights und wild Campen:
Inhaltsverzeichnis
- 1 Willkommen in Alaska
- 2 Ende des Alaska Highways in Delta Junction
- 3 Alaska Rundreise: Pioneer Park in Fairbanks
- 4 Riverboat Discovery Cruise in Fairbanks
- 5 Tour auf dem Chena River bei Fairbanks
- 6 Alaska Rundreise – Moschusochsen und Elche
- 7 Denali Nationalpark: Grizzlys, Karibus & Wölfe
- 8 Alaska Rundreise vom Denali State Park nach Anchorage
- 9 Iditarod: Alaskas längstes Schlittenhunderennen
- 10 Alaska Tipp: Wandern im Chugach State Park bei Anchorage
- 11 Alaska Rundreise: Wandern im Arctic Valley
- 12 Fahrradtour durch Anchorage
- 13 Tipps für den Seward Highway in Alaska
- 14 Alaska – Tipp für Wildcamper
- 15 Alaska Rundreise – unsere Route
- 16 Alaska Reiseführer

Willkommen in Alaska
Nachdem wir die Grenze vom kanadischen Yukon in die USA passiert haben, rollen wir in unserem Wohnmobil auf dem Alaska Highway an Seen vorbei durch eine Waldlandschaft. Lustige schmale Nadelbäume soweit das Auge reicht. Wie Streichhölzer sehen sie aus. In der Ferne kommen die ersten Schneegipfel in Sicht. Ist das schon die berühmte Alaska Range? Cool, wir haben es tatsächlich bis Alaska geschafft!!!

Ende des Alaska Highways in Delta Junction
In Delta Junction feiern wir das offizielle Ende des Alaska Highways mit einer kleinen Fotosession am 1422 Mile Post. Fast kommt ein wenig Abschiedsschmerz auf. Schließlich hat uns dieser historische Highway mehrere Tage auf unserer Reise begleitet.

In Big Delta legen wir einen kurzen Spaziergang durch den Big Delta State Historical Park ein (kein Eintritt, aber $5 Parkgebühr). Ein kleines Museumsdorf, das vergangene Zeiten heraufbeschwört.

Die nächsten beiden Sehenswürdigkeiten auf unserer Route nach Fairbanks fallen unserer Meinung nach nicht wirklich in die Kategorie Alaska Highlight: Die gigantische Trans-Alaska Pipeline am Tanana River und das Santa Claus House in dem Ort North Pole. Auf seine Art ebenfalls gigantisch. Im Santa Claus House findest du eine riesige Ansammlung an Weihnachtskitsch. Es ist das ganze Jahr über geöffnet. Und, wie sollte es anders sein: Eine asiatische Touristengruppe bahnt sich ihren Weg durch den Laden. Der erster Touribus auf unserer Alaska Rundreise. Puh, soviel Rummel sind wir gar nicht mehr gewohnt. Aber eine gute Vorbereitung auf unsere Touren in Fairbanks.
Alaska Rundreise: Pioneer Park in Fairbanks
Fairbanks ist die größte Stadt in Alaskas Hinterland und die zweitgrößte im ganzen Bundesstaat nach Anchorage. Nachdem wir uns mit unserem Truck Camper ein schönes Übernachtungsplätzchen am Chena River gesichert haben, geht es in den Pioneer Park. Eine Mischung aus Vergnügungspark, Living History und kleinen Museen. Der alte Raddampfer „Nenana“ beherbergt tolle Schaukästen mit alten Siedlungen à la Miniaturwunderland. Und im kleinen Historic Museum kommen wir mit einer Museumsangestellten ins Gespräch, die einmal im Jahr ihre Tante in Hamburg-Bergedorf besucht. Lustig. Der Eintritt in den Pioneer Park ist übrigens kostenlos. Tipp: Auf dem Parkplatz kannst du für $12 mit deinem Wohnmobil oder Camper günstig übernachten.

Riverboat Discovery Cruise in Fairbanks
Am nächsten Tag geben wir uns in Fairbanks das amerikanische Touristenprogramm par excellence: eine Riverboat Discovery Cruise. Auf einem alten Schaufelraddampfer geht es auf dem Chena River ein Stück den Fluss runter. Früher waren die Dampfer das Transportmittel schlechthin in Alaska, zumindest im Sommer. Heute ist das ganze Entertainment für Rentnerbusse. Es gibt Kaffee und frittierte Teilchen gratis, während der Käpt’n – natürlich ist alles seit Generationen in Familienhand – seine Geschichten zum Besten gibt.

Tour auf dem Chena River bei Fairbanks
Draußen startet ein extra bestelltes Wasserflugzeug, dreht mehrere Schleifen und setzt direkt neben uns wieder zur Landung auf dem Chena River an. Das ganze Spektakel wird an Bord des Schaufelraddampfers professionell auf Bildschirmen übertragen, damit auch jeder alles mitbekommt und ja keiner aufstehen und seinen Sitzplatz verlassen muss. Umso mehr Platz an der Reling für uns. Es folgen eine Schlittenhundevorführung auf Distanz (wir schauen vom Boot aus zu) und der Besuch eines Indianerdorfs samt Rentieren, die extra als wir vorbeikommen, auf eine kleine Wiese am Ufer gelassen werden. So wirkt es fast wie in freier Wildbahn. Im Dorf gibt es einen kurzen Landgang mit informativen Vorträgen und die Gelegenheit, die süßen Alaska Huskys zu kraulen.


Alaska Rundreise – Moschusochsen und Elche
Unser nächster Stopp auf unserer Reise ist das Large Animal Research Center der Universität von Fairbanks. Leider hat es grade geschlossen. Aber auch vom Parkplatz aus können wir einen guten Blick auf die Moschusochsen erhaschen.

Nach erfolgreichem Ölwechsel für unseren Camper (huch, sind wir wirklich schon über 6.000 Meilen gefahren?) sind wir zurück auf dem Highway und machen uns auf den Weg zum Denali Nationalpark. Die ersten Meilen in den Park können wir mit unserem Wohnmobil auf eigene Faust zurücklegen. Der Großteil ist allerdings nur über Shuttlebusse zugänglich. Wir haben Glück: Drei Elche halten sich im Gebüsch versteckt und wir können sie beim Abendsnack beobachten. Die Vorfreude auf den nächsten Tag steigt!

Denali Nationalpark: Grizzlys, Karibus & Wölfe
Am nächsten Tag steht frühes Aufstehen auf dem Programm. Um 5:15 geht es mit dem ersten Shuttlebus in den Denali Nationalpark. Unser Ziel: der Wonder Lake. Unterwegs hält unser wortkarger Fahrer an einigen Viewpoints entlang der Parkstraße. Wir genießen die geniale Aussicht auf die schöne Landschaft und den beeindruckenden Mount Denali. Einen so klaren Blick auf den schneebedeckten Gipfel des über 6.000 Meter hohen Denalis hat man wohl durchschnittlich nur an 2 Tagen im Monat. Sonst versteckt sich der Gipfel in den Wolken. Was haben wir für ein Glück! Ein echtes Highlight auf unserer Alaska Rundreise!

Unterwegs kreuzt vor uns ein Grizzly die Straße und verschwindet geisterhaft im morgendlichen Bodennebel. Und dann sehen wir sogar Karibus. Genial, damit haben wir gar nicht gerechnet! Auf der Rückfahrt begegnen wir weiteren Tieren. Schließlich kommt uns sogar ein schwarzer Wolf entgegen. Da ist selbst unser Fahrer ganz aus dem Häuschen. Wölfe sieht man wohl im Denali Nationalpark selten in der Nähe der Parkstraße.

Nachmittags wandern wir auf eigene Faust zum Horseshoe Lake, wo wir eine Elchmama mit Baby beim Futtern beobachten. Und natürlich besuchen wir auch die Schlittenhunde bei den Park Headquarters. Mehr Bilder und Infos findest du in unserem Reisebericht zum Denali Nationalpark.

Alaska Rundreise vom Denali State Park nach Anchorage
Bei strahlendem Sonnenschein geht es am nächsten Morgen in unserem Truck Camper durch den Denali State Park nach Talkeetna, einem hübschen Hippi-Bergsteiger Ort mit bunt dekorierten Holzhütten. Talkeetna ist Ausgangsort für Scenic Flights zum Denali. Ebenso für Bergsteiger, die es sich in den Kopf gesetzt haben, den Mount Denali zu erklimmen. Vom Fluss aus hast du wieder einen super Blick auf den Denali und die Alaska Range.


Iditarod: Alaskas längstes Schlittenhunderennen
Natürlich können wir es uns nicht entgehen lassen, auf unserer Alaska Rundreise das Iditarod Headquarter in Wasilla zu besuchen. Vom Iditarod, dem längsten und härtesten Schlittenhunderennen der Welt, haben wir schließlich schon so viel gehört. Es führt über mehr als 1.850 Kilometer durch die kaum berührte Natur von Alaska, von Anchorage bis nach Nome. Der Besuch des Iditarod Headquarters ist allerdings eher enttäuschend. Denn im Gegensatz zum Denali Nationalpark hat man hier keinen Zugang zu den Kennels (Hundequartieren). Einige der Schlittenhunde sind für die Besucher vor ein Gefährt auf Rädern gespannt, auf dem man eine kurze Runde drehen kann. Und ein paar niedliche Welpen schlafen friedlich in einer kleinen Hütte. Mehr Huskys bekommen wir hier leider nicht zu Gesicht. Dafür gibt es ein kleines Museum mit angegliedertem Touri-Shop, wo auch eine Doku zum Iditarod gezeigt wird.

Alaska Tipp: Wandern im Chugach State Park bei Anchorage
Am Nachmittag erreichen wir den Chugach State Park. Er liegt östlich von Anchorage und ist der drittgrößte State Park der Vereinigten Staaten. Neben vielen Wanderwegen gibt es hier auch drei Campingplätze, schöne Seen und Wasserfälle. Als erstes wandern wir zu den Thunderbird Falls. Den nächsten Stopp wert ist der idyllisch gelegene Eklutna See. Grünes Gras, Baumstämme am Ufer und von Bergen eingerahmt. Einen Kanuverleih gibt es auch, falls du Lust hast, ein bisschen auf dem See zu paddeln.

Danach fahren wir ins Eagle River Nature Center, wo wir einen Spaziergang zur Biber Aussichtsplattform machen. Leider kein Biber in Sicht, aber dafür steht mal wieder ein Elch im Wasser!

Alaska Rundreise: Wandern im Arctic Valley
Anschließend kurbeln wir uns in unserem Wohnmobil 12 Kilometer über eine Schotterstraße zum Arctic Valley hoch, weil wir den Rendezvous Peak besteigen wollen. Der Weg geht steil bergauf. Direkt neben einem militärischen Sperrgebiet. Vielleicht ist dies doch nicht der richtige Weg? Schließlich laufen wir querfeldein bis wir einen weiteren Trampelpfad erreichen, der uns im Bogen zum Parkplatz zurückführt. Unterwegs treffen wir Eichhörnchen, Vögel und Schmetterlinge. Der Blick auf die Berge mit Wildblumen, Skiliften und der Bucht mit der Skyline von Anchorage davor hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Fahrradtour durch Anchorage
Yeah, ab auf’s Fahrrad. Bei super Wetter radeln wir in Anchorage den Tony Knowles Coastal Trail entlang und spotten Kraniche, Fahrradpolizisten und Morgensportler. Eine herrliche Abwechslung zum Camper fahren und wandern. Parken kann man zentral, beispielsweise direkt neben dem Captain Cook Memorial im Resolution Park für $2 die Stunde. Auch für große Wohnmobile gibt es Parkplätze. Der Fahrradverleih kostet $20 für 3 Stunden. Hier geht’s zum ausführlichen Anchorage Reisebericht. Ein echtes Highlight ist auch der größte Wasserflughafen der Welt am Lake Hood. Im Sommer starten hier täglich bis zu 800 Wasserflugzeuge.


Tipps für den Seward Highway in Alaska
Nachmittags gondeln wir in unserem Truck Camper den Seward Highway entlang Richtung Kenai Halbinsel. Der Highway ist eine echte Panaoramaroute, die direkt am Turnagain Arm des Cook Inlets entlangführt. Unterwegs gibt es viel zu sehen und zu erleben: einen Boardwalk in der Potter Marsh, wo du Weißkopfseeadler und Lachse erspähen kannst. Ein kleines Eisenbahnmuseum. Den Beluga Point, wo du auf einen Felsen klettern und nach den weißen Beluga Walen spotten kannst (bei Flut). Am Windy Point posiert ein süßes Dall-Schaf auf den Klippen über uns. Und in Girdwood gönnen wir uns eine Gondelfahrt auf den Alyeska Mountain. Die Aussicht von oben über den Turnagain Arm ist genial.



Alaska – Tipp für Wildcamper
In Alaska darf man fast überall wildcampen. Sehr idyllisch und super für die Reisekasse. Ab und zu möchte man sich aber vielleicht doch mal eine richtige Dusche gönnen oder muss Wäsche waschen. In Girdwood zwischen Anchorage und Kenai Halbinsel gibt es nicht nur ein Waschcenter sondern im gleichen Gebäude auch richtige Badezimmer, wo man für ein paar Dollar duschen kann. Die luxuriöseste Dusche auf unserer ganzen Wohnmobil Reise. Frisch geduscht genießen wir anschließend doppelt unseren idyllischen Wildcamping Spot an einem kleinen Fluss mit Wildblumen. Alaska ist sowieso das reinste Campingparadies. Egal, ob du im Camper, Wohnmobil oder Auto mit Zelt unterwegs bist.
Alaska Rundreise – unsere Route
Die Route unserer Alaska Rundreise im Truck Camper kannst du dir auf dieser Karte anschauen.
Im nächsten Teil unserer Wohnmobil Reise erkunden wir die schöne Kenai Halbinsel bis Homer, machen eine Bootstour ab Seward in den Kenai Fjords Nationalpark, besuchen das Tierparadies Valdez und wagen uns auf den Top of the World Highway. Alle Infos im Alaska Roadtrip Reisebericht.
Den ganzen Reisebericht und unsere komplette Route von L.A. bis Alaska und zurück findest du in der Nordamerika-Roadtrip-Zusammenfassung.
Empfehlen können wir dir auch eine Schifffahrt durch die Inside Passage mit einem Besuch von Alaskas Hauptstadt Juneau.
Alaska Reiseführer
- Falls du einen guten Reiseführer suchst, können wir dir den Reise Know-How Kanada der ganze Westen mit Alaska empfehlen. Er hat uns auf unserem Roadtrip mit Detailkarten und Tipps zu Campingplätzen super geholfen.
Technik/Ausrüstung: unsere Tipps, welche technische Ausrüstung du auf deine Alaska Rundreise mitnehmen solltest.


Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Kathrin ist reiseverrückt, abenteuerlustig und absoluter Tierfan. Sie liebt es, in der Natur unterwegs zu sein und beim Wandern, Paddeln oder Radfahren nach Tieren Ausschau zu halten. Ihr Herz schlägt besonders für die polaren Regionen, aber auch Zuhause in Hamburg geht sie gern auf Entdeckungstour.
Hallo Kathrin,
kannst Du für eine 3 wöchige Reise den Camper Truck empfehlen oder würdest Du mit eurem
Wissen einen klassischen Camper wählen. Wir, eine Freundin und ich, sind gerade etwas ratlos.
Viele Grüße
Ingeborg
Hallo Ingeborg,
wir bekommen dieses Frage öfter, daher haben wir mal einen Beitrag zum Vergleich der verschiedenen Fahrzeuge aus unserer Sicht geschrieben: https://travelinspired.de/camper-wohnmobil-vergleich/
Generell hängt es ja auch immer ein wenig von den individuellen Vorlieben ab. Auf normalen Straßen lassen sich auf jeden Fall beide gut fahren. Der Truck Camper hat natürlich etwas mehr Bodenfreiheit, Allrad-Antrieb hatte unser aber nicht.
Viele Grüße und viel Spaß beim Planen,
Kathrin
Guten Tag
Toller Reisebericht von Alaska
Ech möchte euch fragen bei eurer Reise in Alaska hattet ihr da eine Prepaid Sim Karte, ich suche eine solche werde aber nicht fündig für meine Alaska Reise diesen Sommer.
Vielen Dank im Voraus.
MbG
Steve
Danke, Steve. Wir hatten keine lokale SIM Karte, sondern haben Wifi Hotspots genutzt. Für uns hat das gut funktioniert. Wir mussten aber auch wenig nachschauen oder telefonieren unterwegs, haben uns einfach treiben lassen.
Ganz viel Spaß in Alaska!
Viele Grüße,
Kathrin