Inside Passage: Gletscher, Fjorde und Regenwald in gewaltigen Dimensionen – der Süden Alaskas ist ein Naturparadies der Superlative. Das zerklüftete Inselreich erforscht du am besten per Schiff. So kannst du die Schönheit dieser Region, die auch als Inside Passage bekannt ist, von Wasser und Land in dich aufsaugen. Im Meer wimmelt es nur so von Tieren: unzählig vielen Delfinen und Buckelwalen sind wir dort begegnet, aber auch Orcas, Seeottern und Robben. Durch die Lüfte schwirren die majestätischen Weißkopfseeadler und an Land leben Bären und Rehe.


In unserem Reisebericht zu Südostalaska verraten wir dir unsere Tipps und Highlights für die Inside Passage in Nordamerika.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Alaskas Inside Passage
- 2 Bunte Stelzenhäuser in Ketchikan
- 3 Sitka: Kajaktour in der Inside Passage
- 4 Atemberaubende Natur im Tracy Arm Fjord
- 5 Inside Passage: Alaskas Hauptstadt Juneau
- 6 Whale Watching in Icy Strait Point
- 7 Hubbard Glacier – Alaskas größter Gletscher
- 8 Goldgräberstimmung in Skagway
- 9 Haines: Lachse und Seeadler
- 10 Weitere Reiseinspiration auf Travelinspired


Alaskas Inside Passage
Die 800 Kilometer lange, zerklüftete Küste der Inside Passage in Alaska zählt zu den schönsten Seestraßen der Welt. Nur 10 Prozent der Bevölkerung Alaskas lebt hier. Die meisten Orte, auch Alaskas Hauptstadt Juneau, sind nur über den Wasser- und Luftweg zugänglich. Ein Auto benötigst du hier in Alaskas Südosten also nur, wenn du die Umgebung der Gemeinden erkunden möchtest. Der Alaska Marine Highway verbindet die einzelnen Inseln und Orte miteinander. Auf den Fähren kannst du deinen Camper oder Mietwagen mitnehmen. Oder du reist bequem per Kreuzfahrtschiff.

Für welches Transportmittel du dich auch entscheidest, eine Reise durch die Inside Passage ist ein unvergessliches Erlebnis. Neben der traumhaften Natur und den unvergesslichen Tierbegegnungen warten kleine Gemeinden und Städte darauf, entdeckt zu werden. Darunter Alaskas Hauptstadt Juneau, das russisch geprägte Sitka, die Lachshauptstadt Ketchikan und die Goldrauschorte Skagway und Haines.

Bunte Stelzenhäuser in Ketchikan
Ketchikan ist der südlichste Hafen der Inside Passage in Alaska. Der Ort brüstet sich selbst damit, gleichzeitig der regenreichste Ort der Welt und Lachshauptstadt zu sein. Ob da ein Zusammenhang besteht? Unser Ketchikan Highlight ist definitiv die Creek Street. Farbenfrohe alte Holzhäuser aus der Zeit des Goldrausches ragen hier auf Stelzen in den Fluss, in dem sich Lachse und Seehunde tummeln.

Hier kannst du entspannt auf dem Bordwalk entlang spazieren, die Kulisse in dich aufsaugen und mit ein bisschen Glück Robben beim Lachsfangen beobachten. Für uns als Vegetarier und Tierfreunde ein etwas makabres Schauspiel. Denn die Robben spielen mit dem Fisch wie die Katze mit der Maus. Aber so ist die Natur eben.

Ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten von Ketchikan gehören die Totempfähle der Ureinwohner. Einige passierst du automatisch bei einem Spaziergang durch den Ort. Weitere Totempfähle findest du im Totem Heritage Center und im Totem Bight State Park.

Sitka: Kajaktour in der Inside Passage
Sitka schmiegt sich genau wie Ketchikan an tiefgrüne Berge in Alaskas Inside Passage. Früher war Sitka die Hauptstadt von Russisch-Alaska. Zeuge dieser Zeit ist unter anderem die russisch-orthodoxe Kathedrale. Zum Wandern und Spazierengehen können wir dir den Sitka National Historical Park empfehlen. Neben vielen Totempfählen läufst du hier durch magischen Regenwald und hast immer wieder eine schöne Aussicht auf das Meer bzw. den Sitka Sound.

Unser absolutes Highlight in Sitka ist eine Tour im Kajak durch die idyllische Landschaft der Inside Passage. Zuerst geht es auf unserem Ausflug von Sitkas Hafen aus mit einem Speedboot zu einer schwimmenden Kajakbase in einer kleinen Bucht. Dort steigen wir in stabile Doppelkajaks um. Und schon paddelt unsere kleine Gruppe motiviert los. Wir lieben Paddeln ja ohnehin und in dieser traumhaften Kulisse ist es doppelt schön. Auch wenn uns leider kein größeres Tier vors Kajak schwimmt. Wir wären natürlich zu gern einem knuffigen Seeotter oder niedlichen Seelöwen begegnet. Dafür zeigt uns unser Guide Krebse, Seegurken, Algen und sogar das Nest eines Seeadlers.

Atemberaubende Natur im Tracy Arm Fjord
Der Tracy Arm Fjord ist so unfassbar schön, dass es uns den Atem verschlägt. Steile imposante Berge ragen hier direkt aus dem Meer in den Himmel empor. Dazwischen schwimmen Eisschollen, auf denen sich teilweise Robben aalen. Und die Wasserfarben im Fjord scheinen nicht von dieser Welt zu sein, einfach unfassbar türkis-grün!

Im Tracy Arm Fjord zeigt sich die ganze Schönheit der Inside Passage von Alaska. Kein Wunder, dass dieser Ort zu den Highlights jeder Kreuzfahrt zählt. Auf einem kleinen Eisberg entdecken wir sogar einen Weißkopfseeadler.

Inside Passage: Alaskas Hauptstadt Juneau
Alaskas Hauptstadt Juneau kann es unserer Meinung nach an Charme nicht mit den kleineren Orten der Inside Passage wie beispielsweise Ketchikan aufnehmen. Dafür punktet Juneau mit landschaftlichen Highlights und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Größte Attraktion ist der berühmte Mendenhall Gletscher. Auf Wanderwegen kannst du zu zahlreichen Aussichtspunkten auf den Gletscher spazieren. Im Besucherzentrum bekommst du alle Infos über den 12 Meilen langen Giganten. Es werden auch Kajaktouren auf dem Gletschersee angeboten.

Juneau liegt außerdem am Fuße des 1.164 m hohen Mount Roberts. Dank der Gondel, mit der du bequem nach oben schweben kannst, ist der Mount Roberts ein beliebtes Ausflugsziel in Juneau, vor allem auch für die zahlreichen Kreuzfahrttouristen. Bei schönem Wetter erwartet dich dort eine fantastische Aussicht und Wanderwege mit Wildblumen. Mit etwas Glück kannst du dort oben auch Tiere treffen. Rehe, Murmeltiere und Bären leben auf dem Mount Roberts in Alaska.

Lohnenswert finden wir auch einen Spaziergang entlang der Hafenpromenade. Teilweise läufst du hier auf schön angelegten Holzbohlenwegen am Wasser entlang. Unterwegs passierst du neben Schiffen auch einige Skulpturen. Besonders beeindruckt hat uns dieser gigantische Wal.

Ausführliche Tipps findest du in unserem Juneau Reisebericht.
Whale Watching in Icy Strait Point
Ein weiteres Highlight unserer Reise durch die Inside Passage von Alaska ist Icy Strait Point an der Glacier Bay. Das Gelände einer ehemaligen Konservenfabrik wurde hier liebevoll von der Tlingit Nation (Ureinwohner) restauriert. Vor der Erfindung des Kühlschranks wurde der frisch gefangene Fisch hier konserviert. Heute ist Icy Strait Point eine Art großes Freiluft-Museum, das besonders von Kreuzfahrtschiffen gern auf ihrer Tour durch die Inside Passage angelaufen wird. Die meisten der Holzgebäude sind malerisch rot gestrichen. Heute beherbergen sie Ausstellungen, Shops und Cafés. Ein kurzer Wanderweg führt durch den gemäßigten Regenwald.


Unser Highlight in Icy Strait Point ist eine Whale Watching Tour hinaus zum Point Adolphus. Unterwegs haben wir mehrere Buckelwale und Orcas gesehen. Einmal sah es sogar so aus, als ob die Killerwale einen Buckelwal jagen würden. Da waren selbst unsere Tourguides ganz aus dem Häuschen. Auch Seeotter und Seelöwen haben wir zu unserem Entzücken auf diesem Bootsausflug beobachtet. Einfach großartig!

Hubbard Glacier – Alaskas größter Gletscher
Der Hubbard Glacier gehört nicht ohne Grund zu den Top Sehenswürdigkeiten von Alaska. Unfassbare 10 Kilometer ist die Gletscherkante des Hubbard Gletschers lang. Von seiner Quelle im kanadischen Yukon-Territorium erstreckt sich der Gletscher über 120 Kilometer, bis er schließlich in der Disenchantment Bay im Meer endet. Damit ist der Hubbard Gletscher der längste Gezeitengletscher Alaskas. Und er zählt zu den wenigen Gletschern, die noch wachsen. Angesichts dieser riesigen Dimensionen fühlt man sich als Mensch extrem unbedeutend und klein.
Die stark zerklüftete, in tiefen Blautönen schimmernde Gletscherkante ist auf jeden Fall ein faszinierender Anblick. Auf den abgebrochenen Eisschollen erspähen wir Robben, die sich in der Sonne entspannen. Robben lieben diese kleinen eisigen Insel als Rückzugsorte, weil zwischen den Eisschollen das Sonar ihrer Fressfeinde, der Orcas, nicht besonders gut funktioniert.

Goldgräberstimmung in Skagway
Skagway versprüht den Charme eines Museumsdorfes aus Zeiten des großen Goldrausches. Als Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Geschichten über märchenhafte Goldfunde am Klondike River die Runde machten, fuhren tausende Goldsucher und Abenteuer per Schiff durch die Inside Passage nach Skagway. Von dort machten sie sich auf den beschwerlichen Weg über den White Pass und den Chilkoot Pass zu den Goldfeldern am Klondike River. Innerhalb weniger Wochen schwoll Skagways Einwohnerzahl von ein paar Hundert auf 20.000 an. Nach dem Goldrausch fiel Skagway wie so viele weitere Goldgräberorte in einen Tiefschlaf. Heute ist der charmante Ort ein beliebtes Ziel für Touristen aus aller Welt. Sowohl Camper, Individualtouristen als auch Kreuzfahrer kommen nach Skagway, um die atemberaubende Natur zu bewundern und ein bisschen Goldgräberstimmung in sich aufzusaugen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Orten der Inside Passage ist Skagway auch auf dem Landweg über eine Straße aus Kanada zu erreichen.

Haines: Lachse und Seeadler
Der „Nachbarort“ Haines ist durch das Chilkoot Inlet von Skagway getrennt. Am schnellsten gelangst du mit der Fähre hinüber. Alternativ kannst du auch mit dem Auto von Skagway nach Haines fahren. Das ist allerdings ein riesiger Umweg und du musst auf dem Landweg zwei Mal die Grenze zwischen den USA und Kanada passieren.

Das verschlafene Haines liegt idyllisch auf einer Landzunge zwischen Chilkat und Chilkoot Inlet. Die Landschaft ist traumhaft. Zur Lachssaison ziehen die Lachse den Chilkoot River hinauf. Kein Wunder, das die Umgebung von Haines ein Paradies für Bären und Weißkopfseeadler ist. Sehenswert ist auch der kleine Jachthafen.

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Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Kathrin ist reiseverrückt, abenteuerlustig und absoluter Tierfan. Sie liebt es, in der Natur unterwegs zu sein und beim Wandern, Paddeln oder Radfahren nach Tieren Ausschau zu halten. Ihr Herz schlägt besonders für die polaren Regionen, aber auch Zuhause in Hamburg geht sie gern auf Entdeckungstour.