Beim Wandern auf der ersten Etappe des Alpe-Adria-Trails in Kärnten haben wir einen neuen Herzensort entdeckt: den Sandersee am Pasterze Gletscher unterhalb der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe am Großglockner. Mit seinen bunten Farben und den schönen Spiegelungen hat er uns einen spektakulären und völlig unerwarteten Anblick geboten. Was für ein Highlight beim Wandern im Nationalpark Hohe Tauern in Österreich!
Hier ist unser Erfahrungsbericht zum Alpe-Adria Trail Etappe 1 vom Großglockner nach Heiligenblut:
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wandern in Kärnten: Unterwegs auf Etappe 1 vom Alpe-Adria-Trail
- 2 Alpe-Adria-Trail: Etappenstart auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
- 3 Großglockner Gletscherbahn und der Abstieg auf dem Gletscherweg Pasterze
- 4 Pasterze – größter Gletscher Österreichs
- 5 Alpe-Adria-Trail – Wandern am Ufer des Gletschersees
- 6 Hängebrücke am Sandersee – Highlight Alpe-Adria-Trail Etappe 1
- 7 Neuer Herzensort – der Sandersee in Kärnten
- 8 Wanderung über den Elisabethfelsen zum Margaritzenstausee
- 9 Auf dem Alpe-Adria-Trail zum Leiterfall
- 10 Alpenidylle bei der Bricciuskapelle auf dem Alpe-Adria Trail
- 11 Aussicht auf Heiligenblut von der Aussichtskanzel
- 12 Etappenende in Heiligenblut – Unterkunftstipp
- 13 Fakten zur Wanderung auf der 1. Etappe vom Alpe-Adria-Trail
- 14 Wo verläuft eigentlich der Alpe-Adria-Trail?
- 15 Weitere Wandertipps für Österreich auf Travelinspired
Wandern in Kärnten: Unterwegs auf Etappe 1 vom Alpe-Adria-Trail
Du findest den Sandersee auf der 1. Etappe des Alpe-Adria-Trails. Die Wanderung startet auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe am Ende der Großglockner Hochalpenstraße. Dort hast du eine fantastische Aussicht auf den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs und den beeindruckenden Pasterze Gletscher. Von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe geht es in steilen Serpentinen hinab zum Gletschersee. Hier trennt sich der Alpe-Adria-Trail vom Gletscherweg und führt links weiter über den Sandersee zum Margaritzenstausee. Weitere Sehenswürdigkeiten auf der 1. Etappe des Alpe-Adria-Trails sind der Leiterfall und die kleine Bricciuskapelle, bevor das Etappenende in Heiligenblut erreicht wird. Insgesamt 13 Kilometer und etwa 6 Stunden Wanderzeit liegen vor uns.
Alpe-Adria-Trail: Etappenstart auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Der Startpunkt unserer Wanderung auf der 1. Etappe des Alpe-Adria-Trails liegt auf 2.396 Metern Höhe. Er befindet sich direkt neben der Gletscherbahn auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe am Ende der Großglockner Hochalpenstraße. Dort findest du auch ein Besucherzentrum, ein Hotel und ein kostenloses Parkhaus. Allerdings ist das Befahren der Großglockner Hochalpenstraße mautpflichtig (Tagesticket aktuell 36 Euro). Zum Wandern lohnt es sich daher, mit dem Shuttlebus aus Heiligenblut anzureisen.
Großglockner Gletscherbahn und der Abstieg auf dem Gletscherweg Pasterze
Mit der Großglockner Gletscherbahn kannst du dir ein Stück des steilen Abstiegs zum Gletschersee sparen. Wir wollen natürlich lieber laufen. Hochmotiviert von der schönen Aussicht machen wir uns an den Abstieg auf dem Gletscherweg Pasterze. In steilen Serpentinen geht es auf einem schmalen Pfad bergab. Schon nach kurzer Zeit verfluchen wir unsere schmerzenden Knie. Als Hamburger sind wir steile Berge einfach nicht gewohnt. Das spektakuläre Panorama, das sich bei jeder Kurve ändert, entschädigt uns aber dafür. Das hätten wir auf keinen Fall verpassen wollen! So sind wir auch überhaupt nicht neidisch, als eine der kleinen roten Gletscherbahnen an uns vorbeisaust. Der Abstieg zu Fuß lohnt sich definitiv!
Pasterze – größter Gletscher Österreichs
Die Pasterze ist mit 8 Kilometern Länge der größte Gletscher Österreichs und der Ostalpen. Und gleichzeitig unser erster Gletscher in den Alpen. Bisher haben wir in Europa nur Gletscher auf Island, Grönland und Spitzbergen gesehen, also in der Arktis. Schon beeindruckend, so einen großen Gletscher jetzt auch mal mitten in Europe zu sehen. Wie viele andere Gletscher schmilzt leider auch die Pasterze. Schilder auf dem Gletscherwanderweg verdeutlichen den Rückgang.
Schließlich trennen sich Gletscherweg und Alpe-Adria-Trail. Die Verlockung noch zur Gletscherzunge weiterzulaufen ist groß. Wir finden Gletscher einfach super faszinierend, besonders seit unserer Gletscherwanderung auf dem Perito Moreno in Argentinien. Aber heute fehlt uns leider die Zeit dazu. Der kleine Nachteil am Etappen-Hüpfen. Denn am späten Nachmittag geht es für uns mit dem Auto nach Seeboden, wo wir von einem Transfer abgeholt und zur Schwaigerhütte gefahren werden. Von dort wandern wir dann rüber zur Alexanderhütte, wo wir übernachten und am nächsten Morgen auf die 13. Etappe des Alpe-Adria-Trails auf der Millstätter Alpe starten. Wir müssen also definitiv noch einmal wiederkommen, um den Pasterze Gletscher genauer unter die Lupe zu nehmen!
Alpe-Adria-Trail – Wandern am Ufer des Gletschersees
Schließlich nähern wir uns auf unserer Wanderung dem Ufer des Gletschersees. Die umliegenden Berge spiegeln sich im Wasser und auch ein paar kleine Eisschollen dümpeln gemütlich vor sich hin. Was für eine Kulisse, wir fühlen uns in die wunderschöne Arktis versetzt!
Wir folgen den Wandermarkierungen des Alpe-Adria-Trails über kleine Steinhügel und genießen die Aussicht auf den Sandersee und die hohen Berge mit Wasserfällen. Auch ein paar bunte Blumen entdecken wir am Wanderweg.
Hängebrücke am Sandersee – Highlight Alpe-Adria-Trail Etappe 1
Schon bei der Vorbereitung auf die Etappe 1 des Alpe-Adria-Trails haben wir uns auf die Hängebrücke gefreut. Sie liegt am Ende des Sandersees. Das Schmelzwasser der Pasterze rauscht hier in einem sprudelnden Wasserfall vom See in die Möllschucht. Auf der Hängebrücke stehst du direkt über den tosenden Wassermassen. Spektakulär!
Neuer Herzensort – der Sandersee in Kärnten
Noch schöner als das Erlebnis mit der Hängebrücke ist aber der Blick kurz darauf vom Elisabethfelsen zurück auf den Sandersee. Von hier ist die Aussicht noch um einiges beeindruckender als von der anderen Seite. Die Berge spiegeln sich im Wasser, der Pasterze Gletscher ragt in der Ferne auf und die bunten Farben sind kaum in Worte zu fassen! Auch ein Stück der Großglockner Hochalpenstraße ist weit über uns zu sehen. So tief sind wir also inzwischen schon abgestiegen.
Alle paar Meter ändert sich der Blickwinkel und wir müssen immer wieder unsere Kamera zücken, um diese fantastische Landschaft auf Fotos einzufangen. Der Anblick zieht uns voll in seinen Bann, mit so einer grandiosen Kulisse haben wir nicht gerechnet. Auch Tage später sind wir noch völlig geflasht von diesem Bilderbuchpanorama. Der Sandersee am Großglockner hat es definitiv auf die Liste unserer Lieblingsorte geschafft!
Wanderung über den Elisabethfelsen zum Margaritzenstausee
Der Elisabethfelsen ist übrigens nach Kaiserin Elisabeth benannt. 1856 hat sie gemeinsam mit Kaiser Franz Josef diese schöne Region besucht. Damals muss der Pasterze Gletscher noch wesentlich beeindruckender gewesen sein als heute. Auf der anderen Seite des Elisabethfelsens geht es auf schmalen Serpentinen hinab zum Margaritzenstausee.
Auf dem Alpe-Adria-Trail zum Leiterfall
Vom Margaritzenstausee geht es weiter zum Leiterfall, einem Wasserfall am Eingang zum Leitertal. Der Wanderweg des Alpe-Adria-Trails verläuft hier ein ganzes Stück parallel zur Großglockner Hochalpenstraße auf der anderen Talseite.
Durch angenehm schattigen Wald wandern wir weiter. Der Weg ist ganz idyllisch, kann aber mit dem Gletscher-See-Panorama des ersten Abschnittes unserer Wanderung nicht ganz mithalten. Kurz vor der Trogalm kommen wir an einem kleinen Gebirgsbach vorbei, in dem man sich wunderbar die Füße kühlen kann. Wenig später zweigt ein Weg links von der Trogalm zum Leiterfall ab. Der Wasserfall selbst ist zu dieser Jahreszeit (Ende August) eher ein dünnes Rinnsal. Zu einer anderen Jahreszeit ist der Leiterfall bestimmt um einiges beeindruckender.
Alpenidylle bei der Bricciuskapelle auf dem Alpe-Adria Trail
Nach dem Aufstieg vom Leiterfall ändert sich die Landschaft wieder ein bisschen. Wir kommen an grünen Alpenwiesen vorbei, auf denen Rinder grasen. Kurz darauf erreichen wir die kleine Bricciuskapelle. Benannt ist sie nach dem Kreuzfahrer Briccius, der einer Legende zufolge „Heiliges Blut“ bei sich trug. Dreimal dürft ihr jetzt raten, woher der Ort Heiligenblut, unser Etappenziel, seinen Namen hat.
Kurz darauf erreichen wir die Sattelalpe, wo man eine Pause einlegen kann. Wir haben aber beim Sandersee soviel Zeit mit Fotostopps und Landschaft bewundern vertrödelt, dass wir uns sputen müssen, um Heiligenblut rechtzeitig zu erreichen.
Aussicht auf Heiligenblut von der Aussichtskanzel
Wir wandern also weiter auf dem Alpe-Adria-Trail – an knuffigen Bergkühen vorbei – und erreichen nach kurzer Zeit die Aussichtskanzel. Von hier hast du einen schönen Blick hinab ins Tal und auf Heiligenblut in der Ferne. Über den Haritzersteig wandern wir anschließend weiter Richtung Heiligenblut.
Etappenende in Heiligenblut – Unterkunftstipp
In Heiligenblut angekommen lassen wir uns natürlich auch den Blick auf die Pfarrkirche mit Großglockner im Hintergrund nicht entgehen. Wohl eines der bekanntesten Fotomotive in Österreich. Gleich nebenan liegt die Nationalpark Lodge Großglockner, in der wir übernachtet haben. Übrigens sehr empfehlenswert, wenn ihr euch mal etwas gönnen wollt, besonders das Essen! Direkt vor der Nationalpark Lodge hält praktischerweise auch der Bus, der dich zum Etappenstart des Alpe-Adria-Trails auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe bringt.
Fakten zur Wanderung auf der 1. Etappe vom Alpe-Adria-Trail
- Dauer: etwa 6 Stunden
- Länge: 13 Kilometer
- Schwierigkeit: mittel
- Kategorie: Streckenwanderweg
- Startpunkt: Franz-Josefs-Höhe am Ende der Großglockner Hochalpenstraße
- Höhenunterschied: 170 Meter bergauf, 1.270 Meter bergab
Tipp: Wer sich die komplette Etappe nicht zutraut oder wer nicht genug Zeit hat, dem empfehlen wir zumindest die ersten paar Kilometer bis zum Stausee. Das ist definitiv die schönste Strecke auf der 1. Etappe des Alpe-Adria-Trails. Von dort könnte man sich beim Glocknerhaus wieder abholen lassen. Den steilen Abstieg von der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe kann man ein Stück mit der Gletscherbahn abkürzen. Allerdings verpasst man dann die ein oder andere geniale Aussicht auf dem Weg nach unten.
Wo verläuft eigentlich der Alpe-Adria-Trail?
Der Alpe-Adria-Trail ist ein grenzüberschreitender Fernwanderweg, der von Kärnten in Österreich über Slowenien nach Italien führt: vom Gletscher bis ans Meer. Auf 37 Tagesetappen geht es durch ganz unterschiedliche Landschaften. Wem das zu lang ist, der kann alternativ auch in einer Woche die 3-Länder-Rundtour wandern. Diese nutzt die Etappe 22 des Alpe-Adria-Trails und verbindet dann in einem Rundwanderweg ebenfalls die Länder Österreich, Slowenien und Italien. Oder du machst es so wie wir und wanderst einfach einzelne Etappen. Wir haben Etappe 1 am Großglockner, Etappe 13 auf der Millstätter Alpe und Etappe 20 von Ossiach zum Wörthersee in Kärnten ausprobiert. Alle drei super lohnenswert. Wir sind definitiv begeistert vom Alpe-Adria-Trail und wollen unbedingt noch weitere Etappen wandern! Der Alpe-Adria-Trail übrigens vom Wandermagazin zu „Österreichs schönstem Weitwanderweg 2018“ gewählt.
Ausgeschildert ist der Trail mit weiß-rot-weißen Balken oder diesem Schild:
Erfahrungsberichte zu den Etappen in Slowenien findest du bei Bianca von lebedraussen. Detaillierte Infos zu den Etappen und auch zum Buchungsservice für Unterkünfte, Transfers zu den Startpunkten der einzelnen Etappen und Gepäckservice bekommst du auf der offiziellen Website des Alpe-Adria-Trails.
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Auch schön zum Wandern in den Alpen sind das Tessin und Engelberg in der Schweiz sowie Kappadokien das unberührte Aladağlar-Gebirge in der Türkei.
Offenlegung: Vielen Dank an Kärnten Werbung für die Einladung zum Wandern auf dem Alpe-Adria-Trail! Die Einladung beeinflusst natürlich nicht unsere persönliche Meinung und Berichterstattung, schließlich lebt Travelinspired von authentischen Reiseberichten.
Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Immer zu begeistern, wenn es irgendwo Tiere in freier Wildbahn zu sehen gibt. Besonders liebt sie das Gefühl von Freiheit auf Roadtrips, atemberaubende Landschaften zu entdecken und beim Wandern in die Natur einzutauchen.