Warst du schon mal Schneeschuhwandern? Nein? Dann wird es höchste Zeit! Letzten Winter waren wir im Tannheimer Tal in Tirol auf Schneeschuhen unterwegs. Auf einer unserer Schneeschuhtouren sind wir gemeinsam mit einem Naturführer mitten durch die unberührte Schneelandschaft gelaufen und haben dabei jede Menge Tierspuren im Schnee entdeckt. Es war absolut genial!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Magische Stille im Neuschnee
- 2 Tierspuren im Schnee
- 3 Kleines Tierspuren Quiz
- 4 Ausrüstung & Technik: Was du zum Schneeschuhwandern wissen musst
- 5 Schneeschuhwandern querfeldein
- 6 Schneeschuhwandern im Wald
- 7 Algen im Wald?
- 8 Medizinische Heilkraft der Fichte
- 9 Auflösung Tierspuren Quiz
- 10 Buchempfehlungen zum Thema Schneeschuhwandern
- 11 Buchempfehlungen zum Thema Wald
- 12 Weitere Wanderinspiration auf Travelinspired
Magische Stille im Neuschnee
Fast lautlos geht es durch den in der Sonne glitzernden Schnee bergauf. In der Nacht hat es geschneit und vor uns liegt eine unberührte Decke aus strahlend weißem Neuschnee. Herrlich! Nur hier und da sind ein paar Tierspuren im Schnee zu sehen. An einigen Stellen sogar richtig viele. Vielleicht ist hier eine Tierautobahn?
Tierspuren im Schnee
Total spannend jedenfalls, was für Tiere im Tannheimer Tal im Winter so unterwegs sind. Im Neuschnee sind die Spuren super zu erkennen, viel besser als im Sommer auf den Sandwegen. Zumindest für Laien wie uns. Wir sind total begeistert von den vielen Tierspuren im Schnee, die unser Wanderführer uns zeigt: von Rehen, Schneehasen, Eichhörnchen, Füchsen, Hermelinen und sogar Mäusen.
Wusstest du, dass Füchse mit dem Hinterfuß in die Spur des Vorderfußes treten, um auf langen Strecken Kraft zu sparen? Das nennt man schnüren.
Total lustig sieht die Spur eines Eichhörnchens aus, fast wie ein Schmetterling. Und die Krallen an den Pfötchen sind auch deutlich zu erkennen.
Mäuse wuseln wild hin und her und malen dabei ganz konfuse Spuren in den Schnee. Könnte glatt als abstrakte Kunst durchgehen, oder was meinst du?
Auf unserer Winterwanderung auf dem Gamskopf haben wir übrigens nicht nur Tierspuren, sondern auch Tiere gesehen – und zwar knuffige Gämsen. Mehr dazu in unserem Artikel zu den schönsten Winterwanderungen im Tannheimer Tal.
Kleines Tierspuren Quiz
Unterwegs haben wir diese tolle Infotafel zu den unterschiedlichen Tierspuren entdeckt. Nachdem du jetzt ja schon ein paar Fotos von Tierspuren im Schnee gesehen hast, ist die richtige Zuordnung der Spuren zu den Tieren doch sicher kein Problem für dich, oder?
Tipp: Die Auflösung findest du am Ende des Artikels.
Ausrüstung & Technik: Was du zum Schneeschuhwandern wissen musst
Eigentlich brauchst du nur ein paar Schneeschuhe und Stöcke. Du kannst deine normalen Winterboots anziehen und die Schneeschuhe einfach daran festschnallen. Sehr praktisch! Die Schneeschuhe sind verstellbar, so dass du sie mit ein paar Handgriffen an deine Schuhgröße anpassen kannst. Und schon kann es losgehen mit der Schneeschuhwanderung!
Durch die breite Auflage der Schuhe kann man super durch Tiefschnee laufen, ohne dabei zu tief einzusinken. Da die Schneeschuhe breiter sind als normale Schuhe, musst du beim Laufen am Anfang aufpassen, dass du nicht mit einem Schuh auf den anderen drauftrittst. Da gewöhnt man sich aber ganz schnell dran. An der Unterseite haben die Schneeschuhe Zacken, die beim bergauf laufen Halt geben. Und die Stöcke geben zusätzliche Sicherheit. Schneeschuhwandern ist jedenfalls total einfach und macht super viel Spaß.
Schneeschuhwandern querfeldein
Ein weiterer Vorteil vom Schneeschuhwandern: Du kannst super abseits der normalen Wanderwege durch den Schnee laufen und so noch mehr in die Natur eintauchen. Du musst dann nur aufpassen, dass du dich nicht verläufst. Oder du schließt dich einer Schneeschuhtour mit einem einheimischen Bergführer an. Da bekommst du dann meistens noch jede Menge spannende Infos mit dazu.
Schneeschuhwandern im Wald
Im Tannheimer Tal wachsen hauptsächlich Fichten. Das Tal war früher sehr arm und Fichten wachsen einfach am schnellsten, erklärt uns unser Wanderführer. Daher ist die Fichte der häufigste, einheimische Baum. Heute werden übrigens im Tannheimer Tal neben Fichten teilweise auch Lerchen und Zirben gepflanzt.
Der Förster bestimmt, welche Bäume gefällt werden müssen. Die Eigentümer der Bäume sind dann für das Fällen zuständig. Das gefällte Holz stapeln die Bauern um ihr Haus herum. Und wenn dort kein Platz mehr ist, wird der Rest im Wald gestapelt. Daher also die Holzhaufen, die wir unterwegs am Wegesrand sehen. Auch sehr spannend für uns als Hamburger Flachlandindianer: Es gibt Schutzwälder, die Orte und Häuser vor Lawinen schützen.
Algen im Wald?
Auf den Fichten entdecken wir seltsame grüne Fäden. Was das wohl ist? Unser Naturführer erklärt uns, dass es sich dabei um Algen handelt. Algen im Wald? Ich dachte die gibt es nur im Meer. Tja, falsch gedacht und mal wieder was dazu gelernt. Die Algen und Pilze ernähren sich gegenseitig.
Medizinische Heilkraft der Fichte
Die Fichte wirkt antibakteriell, schleimlösend und beruhigend. Ihre Wirkstoffe helfen bei Erkältungskrankheiten, Durchblutungsstörungen, Nervosität und Schlaflosigkeit. In der Volksheilkunde wurde das Harz der Fichten als Bestandteil von Salben zum Einreiben bei Rheuma, Gliederschmerzen und Hexenschuss verwendet.
Auflösung Tierspuren Quiz
- 1. Tierspur: Gämse
- 2. Tierspur: Eichhörnchen
- 3. Tierspur: Fuchs
- 4. Tierspur: Schneehase
Buchempfehlungen zum Thema Schneeschuhwandern
Weitere Inspiration zu schönen Schneeschuhwanderungen in Tirol findest du im Schneeschuhtouren-Guide von Klaus Springfeld. Dort ist auch eine Tour zum Gamskopf beschrieben, wo wir die niedlichen Gämsen gesehen haben.
Buchempfehlungen zum Thema Wald
Falls du dich für weitere spannende Erkenntnisse zum Thema Bäume und Wald interessierst, kann ich dir das tolle Buch „Das Geheime Leben der Bäume“ von Peter Wohlleben empfehlen. In seinem Waldführer kannst du außerdem etwas über viele verschiedene Pflanzen und Tiere im Wald lernen. Für mich waren da so einige Überraschungen dabei!
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Empfehlungen für schöne Schneeschuhtouren im Salzburger Land findest du auf Austria Insiderinfo.
Warst du schon mal Schneeschuhwandern? Hast du noch schöne Routenempfehlungen?
Mit diesem Artikel beteiligen wir uns an der tollen Blogparade „Deine Aktivreise Geschichte“ von Marina von MS Welltravel.
Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Immer zu begeistern, wenn es irgendwo Tiere in freier Wildbahn zu sehen gibt. Besonders liebt sie das Gefühl von Freiheit auf Roadtrips, atemberaubende Landschaften zu entdecken und beim Wandern in die Natur einzutauchen.
Toller Artikel mit schönen Fotos. Ich bin ja für einen Winterurlaub zu haben, aber mein Mann muss noch überzeugt werden. 🙂
Vielen Dank, Julia!
Vielleicht lässt sich dein Mann ja von den Fotos überzeugen 😉 Uns hat es jedenfalls super gut gefallen!
Liebe Grüße
Kristin
Das schöne an Winterwanderungen finde ich nicht nur die besondere Stimmung, die doch eine ganz andere als im Sommer ist, sondern eben auch die Menge an Tierspuren, die einem erst auffallen, wenn man sie im Schnee gut sehen kann. Da sieht man erst mal, was eigentlich alles so los ist, wenn wir Menschen nicht hinschauen 😉
Lieber Wanderer,
ja, wir finden es auch absolut faszinierend, wie viele Tiere da im Wald eigentlich herum wuseln, ohne dass man sie zu Gesicht bekommt!
Es macht auf jeden Fall total viel Spaß auf Schneeschuhen durch den Neuschnee zu wandern.
Viele Grüße
Kristin