Winterwonderland aus Schnee und Eis. Idylle pur. Das Schneehotel in Kirkenes im hohen Norden Norwegens, nahe der russischen Grenze gelegen. Hier wurde ein ganz besonderes Fleckchen Abenteuerlust für Schneebegeisterte Touristen geschaffen. Ein Hotel aus Schnee, das jeden Winter neu errichtet wird, samt Eisbar und Eisskulpturen. Hundeschlittenfahren, Schneeschuhwandern und Schneemobiltouren stehen hier auf dem Programm. Schon die Anfahrt ist unterhaltsam. Vorbei geht es an First Lake, Second Lake, Round Lake und Shallow Lake. Pragmatismus kommt hier an erster Stelle, auch bei der Namensgebung.
Inhaltsverzeichnis
Im Reich der Schlittenhunde
Am Schneehotel angekommen erwarten uns schon über Hundert Schlittenhunde. Voller Ungeduld, dass sie auch endlich an die Reihe kommen. Denn ihre große Leidenschaft ist Rennen. Selten habe ich so arbeitsmotivierte Tiere erlebt. Manche hüpfen in ihrem Geschirr aufgeregt auf und nieder. Andere machen laut kläffend auf sich aufmerksam. Wann geht es endlich los?
Doch vorher werden wir erst noch mit wasserdichten Thermoanzügen ausgestattet. Und dürfen kurz mit den knuddeligen Welpen kuscheln. Am Ausgang werden unsere Taschen kontrolliert, werden wir gewarnt. Damit auch ja niemand auf die Idee kommt, so ein niedliches Fellknäul einzustecken und mit nach Hause zu schmuggeln. Die Versuchung ist schon groß!
Hundeschlittenfahrt durchs Winterwonderland
Gut gerüstet und voller Vorfreude entern wir schließlich die Schlitten. Und dann gibt Musher Jens den Startschuss. Die Huskies legen sich ins Geschirr und schon brausen wir los. Bei strahlendem Sonnenschein geht es durch eine herrliche Winterlandschaft. Weit und breit kein Haus zu sehen. Der von den Huskypfoten aufgewirbelte Schnee fliegt uns ins Gesicht. Bis auf das Hecheln der Hunde und das Knirschen des Schnees ist kein Laut zu hören. Friedlich gleiten wir dahin.
Wir haben Glück mit unserer Nachmittagstour, erzählt Musher Jens. Am Vormittag fallen die Hurtigrutengäste auf geführter Ausflugstour im Schneehotel ein. Dann ist deutlich mehr los. Im Februar war Hochsaison. Bis zu 200 Gäste pro Tag. Neuer Rekord. Und schon fast Massentourismus. Jetzt, Mitte April, schmilzt der Schnee und die Saison neigt sich dem Ende zu. Die Schlittenhunde haben dann den Sommer über Urlaub. Für die Meisten von ihnen geht es ins Sommercamp mitten im Wald, wo sie auf großen Freiläufen umher sausen können. Für die Wasserratten unter den Huskies gibt es auch einen See. Einige von ihnen sind wohl ganz verrückt nach Seegras und tauchen nach den Wurzeln. Würde ich ja zu gerne mal mit eigenen Augen sehen.
Einblicke in die Welt der Huskies
Sowieso sind wir völlig verzückt von den Hunden. Alle total unterschiedlich. Jede Menge verschiedene Charaktere. Mit all ihren liebeswerten Macken und Eigenarten. Jetzt im Frühling kriegen sie beim Laufen lustige bunte Söckchen übergezogen, damit sie sich nicht an scharfen Eiskanten in die Pfoten schneiden. Einige Huskies sehen das allerdings überhaupt nicht ein. Und wollen diese Störenfriede unbedingt loswerden. Bei jeder Verschnaufpause wird sich wieder beharrlich an den Socken zu schaffen gemacht. Unschuldig geguckt, wenn sie von den Mushern ermahnt werden. Oder in einem unbeobachteten Augenblick erfolgreich die Socke abgestreift, um kurz darauf schmollend zuzulassen, dass einer der Musher sie wieder ordnungsgemäß an ihren Pfoten befestigt.
Eine dunkle Hündin in unserem Gespann findet Pausen doof und wirft sich immer wieder springend ins Geschirr, als wolle sie sagen: Weiter jetzt! Ein heller Rüde mit dichtem, knuffigem Fell findet die Pausen dagegen ganz prima und nutzt sie, um sich ausgiebig im Schnee zu wälzen. Und ein weiterer Husky, der ganz hinten läuft, schummelt beim Bergauflaufen, indem er seine Leine durchhängen lässt. Sehr unterhaltsam unsere neuen Freunde!
Ein Rentier namens Dotcom
Aber es gibt noch andere spannende Bewohner auf dem Gelände des Schneehotels: Rentiere. Eine Leihgabe der Samen, der Ureinwohner Lapplands. Der Star ist ein schneeweißes Rentier. Aber auch seine beiden Kumpels Rudolf und Dotcom (wegen seiner weißen Flecken auf dem Rücken) sind äußerst bezaubernd. Und ganz versessen auf das Moos, das der Pfleger ihnen zuwirft. Früher haben die Samen hauptsächlich von der Rentierzucht gelebt. Heute trifft das nur noch auf einen kleinen Prozentteil zu. Aber trotzdem sind Rentiere nach wie vor ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur.
Das Schneehotel in Kirkenes
Nachdem wir ausgiebig mit Dotcom und seinen Gefährten geflirtet haben, geht es ins Innere des Schneehotels. Von einem langen Gang gehen die einzelnen runden Kammern ab, wie Bienenwaben aus Eis. Überall schimmert es bläulich-weiß. Jedes Zimmer im Schneehotel ist individuell gestaltet und mit Eisskulpturen geschmückt. Neben dem klassischen Hundeschlittenmotiv finden sich hier unter anderem auch Pinguine, Disneyfiguren und der Weihnachtsmann. Auch eine romantische „Honeymoonsuite“ mit Herzen und Ringen fehlt natürlich nicht.
Am Ende des Ganges wartet die spektakuläre Eisbar mit einem riesigen Schiff aus Eis. Hier gibt es Vodka auf Eis in stimmungsvoller Atmosphäre. Schon ein wirklich besonderer Ort, dieses Schneehotel!
Die Gamme Hütten: Stylisch und gemütlich
Zum Übernachten haben wir uns aber nicht das Schneehotel, sondern die ultragemütlichen und topmodernen Gamme Hütten ausgesucht. Mit einem großen Panoramafenster zum Nordlicht gucken und Aussicht bewundern. Direkt davor zwei lauschige Sessel, um es sich so richtig bequem zu machen.
Abends genießen wir das Beste vegetarische Essen unserer ganzen Norwegenreise. Ein 3-Gänge-Menü mit frischen Produkten aus der Region, leckerem selbstgemachten Brot und einem köstlichen Nachtisch. Und wieder eine phänomenale Aussicht, über einen noch halb zugefrorenen Fjord. Glücklich, satt und zufrieden sinken wir wenig später in unsere flauschigen Betten.
Das Schneehotel mit seinen herzlichen Menschen, freundlichen Huskies, köstlichem Essen und den gemütlichen Cabins in dieser atemberaubenden Landschaft hat uns wirklich restlos begeistert. Ich kann nur jedem empfehlen, dort auch einmal hinzufahren. Es lohnt sich!
Falls du nicht dort übernachten möchtest, kannst du auch einfach nur zum Hundeschlittenfahren hinfahren. Die Tour im Husky-Safari kannst du ganz einfach online auf der Website des Schneehotels buchen.
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Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Kathrin ist reiseverrückt, abenteuerlustig und absoluter Tierfan. Sie liebt es, in der Natur unterwegs zu sein und beim Wandern, Paddeln oder Radfahren nach Tieren Ausschau zu halten. Ihr Herz schlägt besonders für die polaren Regionen, aber auch Zuhause in Hamburg geht sie gern auf Entdeckungstour.
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Hallo Kathrin und Kristin,
habt ihr von den Hundeschlittenfahren in Kirkenes beim Schneehotel eine Adresse/Ansprechpartner/E-Mail, damit ich es von Deutschland aus vorbuchen kann.
Könnt ihr mir dies bitte zumailen.
Danke.
Viele Grüße Birgit
Hallo Birgit,
du kannst die Tour im Hundeschlitten direkt online über die Website des Schneehotels buchen: https://www.kirkenessnowhotel.com/husky-safari
Beides gehört zusammen. Die Hunde sind also direkt vor Ort 🙂
Ich schicke dir gleich noch eine E-Mail mit den Kontaktdaten.
Liebe Grüße & viel Spaß bei den Huskies,
Kathrin
Wo kann ich diese tolle Reise buchen?
Hi Maria,
das Schneehotel kann ich dir wirklich total empfehlen, es war wunderschön dort!!! Den Link zur Buchung des Schneehotels über booking.com findest du im Reisebericht. Hier der direkte Link http://www.kirkenessnowhotel.com, falls du da auch nochmal schauen möchtest. Du kannst entweder in den Cabins (das ganze Jahr) oder im Schneehotel (nur im Winter) übernachten. Die Aktivitäten wie Hundeschlittenfahren etc. finden alle vor Ort statt. Von Deutschland kannst du über Oslo nach Kirkenes fliegen. Oder du fährst mit dem Schiff (Hurtigruten) hoch.
LG Kathrin