Wangerooge im Winter – Tipps für deine Inselauszeit

Wangerooge im Winter. Klare Meeresluft. Schnee am Strand. Ruhe und Natur pur im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Wir sind restlos begeistert von unserer kleinen Inselauszeit auf der Ostfriesischen Insel Wangerooge. Hier gibt es beim Wandern so viel zu entdecken: niedliche Seehunde, verschiedene Vogelarten, malerische Leuchttürme und endlose Sandstrände. Noch dazu lernen wir jede Menge spannende Fakten über die Bedeutung des Wattenmeeres für die Zugvögel im Nationalpark-Haus, erleben eine winterliche Wattwanderung und treffen die Seehundretter von Wangerooge. Ein Wochenendtrip ganz nach unserem Geschmack!

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Strandspaziergang zum Sonnenaufgang auf Wangerooge
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Seehund am Strand von Wangerooge

Hier ist unserer Erfahrungsbericht mit Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten und Wanderungen für deine nächste Reise auf die Ostfriesische Insel Wangerooge:

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Der Leuchtturm gehört zu den Sehenswürdigkeiten von Wangerooge

Alter Leuchtturm und Inselmuseum

Schon bei unserer Ankunft auf Wangerooge kommen wir an einer der größten Sehenswürdigkeiten vorbei: am Alten Leuchtturm. Er liegt direkt auf dem kurzen Weg vom Inselbahnhof zur Dorfmitte. Mit seinem knallroten Anstrich sorgt er auch an grauen Tagen für ein bisschen Farbe. Der Leuchtturm ist aber nicht nur von außen toll. In ihm versteckt sich ein kleines Museum zur Geschichte von Wangerooge. Außerdem kannst du die 149 Stufen bis zur Aussichtsplattform erklimmen, von wo du einen 360 Grad Panoramablick auf die Insel hast.

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Alter Leuchtturm im Inseldorf
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Aussicht vom Leuchtturm auf die Ostseite von Wangerooge

Wangerooge Sehenswürdigkeiten beim Spaziergang durchs Inseldorf entdecken

Falls du kein Wanderfan bist lohnt sich aber auf jeden Fall ein gemütlicher Spaziergang durch das Inseldorf. Hierbei kommst du fast automatisch an einigen Sehenswürdigkeiten von Wangerooge vorbei. Wie wäre es mit einer kleinen Runde vom Alten Leuchtturm zur Strandpromenade und dann an Flughafen, Mühle und Kirche vorbei zurück zum Bahnhof?

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Start unseres Dorfrundgangs beim Inselmuseum am alten Leuchtturm
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Malerische Windmühle hinterm Flughafen
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St. Nikolai Kirche im Inseldorf

Wandern auf Wangerooge – die Westrunde

Wangerooge ist die zweitkleinste der bewohnten Ostfriesischen Inseln. Daher kannst du sie sehr gut zu Fuß erkunden. Den besten Eindruck von den unterschiedlichen Landschaften und Sehenswürdigkeiten von Wangerooge erhältst du bei einer Rundwanderung um die Westseite der Insel. Vom Dorf geht es auf dem Deich entlang. Nach links blickst du aufs Watt, den Hafen und das Festland in der Ferne.

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Blick auf den Hafen und die Inselbahn

Rechts liegt die Heidelandschaft des Inselinneren. Mit dem neuen Leuchtturm und dem Westturm, in dem die Jugendherberge untergebracht ist, liegen auch gleich zwei der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Wangerooge an deinem Wanderweg.

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Wandern auf dem Deich zum Westturm

Für den Rückweg kannst du entweder durch die Heidelandschaft laufen, der Straße vom Leuchtturm zurück ins Dorf folgen, oder am Strand zurückwandern. Kurz bevor du das Inseldorf wieder erreichst, lohnt sich noch ein Stopp auf der Aussichtsdüne.

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Blick von der Aussichtsdüne auf Meer und Inseldorf

Info Wandern auf Wangerooge: Die lange Westroute ist 7,6 Kilometer lang. Es gibt auch die Möglichkeit unterwegs abzukürzen, dann ist die Wanderung nur 3,8 Kilometer (kleine Westroute) lang. Auf der kürzeren Rundwanderung kommst du allerdings nicht am Leuchtturm und am Westturm vorbei, zwei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Wangerooge.

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Rückweg durch Heidelandschaft

Wangerooge Rundwanderung zum Ostende

Auch im Osten von Wangerooge kann man super wandern gehen. Hier ist noch weniger los als auf der Westseite der Insel. Auch im Osten gibt es mehrere Wandertouren. Vom Flugplatz aus führt eine schmale Straße Richtung Café Neudeich, die später in den Strand übergeht. Ein etwas längerer Wanderweg führt südlich vom Flugplatz am Deich entlang und erreicht die Straße auf Höhe der Nationalparkstation Wangerooge Ost. Dieser Weg war bei uns allerdings wegen Bauarbeiten gesperrt. Alternativ kannst du auch auf der anderen Seite der Dünen vom Inseldorf die ganze Zeit am Strand entlang bis zum Ostende von Wangerooge wandern. Wir haben uns auf unserer Wanderung für den Hinweg am Strand und den Rückweg über die Straße am Flugplatz vorbei entschieden.

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Wandern am Oststrand von Wangerooge – Natur pur
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Wandern am Strand

Die Seehundrettern von Wangerooge

Es ist uns eine besondere Ehre bei unserem Besuch auf Wangerooge die Seehundretter Torsten und Helge zu treffen. Als Tierfreunde und aktive Tierschützer finden wir diese Aufgabe natürlich besonders spannend. Wir erhalten von den beiden Seehundrettern jede Menge interessante Tipps und Infos rund um verletzte Seehunde und ihre Versorgung. Zuständig für die Seehundrettung ist übrigens die Jägerschaft. Es gibt sogar einen 3-tägigen Lehrgang zum Wattenjagdaufseher. Darin geht es unter anderem darum, richtig einzuschätzen, wie schwer verletzt ein Seehund ist und ob ein Rettungsversuch sinnvoll ist.

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Seehund am Oststrand von Wangerooge

Seehundretter auf Wangerooge – Anlaufstelle für gefundene Seehunde

Die Seehundretter sind die erste Anlaufstation, wenn auf Wangerooge ein Seehund gefunden wird. Die Seehundrettung erhält zwischen 90 und 100 Meldungen im Jahr. Mit ihrem Seehund-Rettungsfahrzeug rücken sie dann aus, um den gemeldeten Seehund zu suchen. Vor Ort entscheiden sie, ob das Tier Hilfe benötigt. Dann wird es fachmännisch für den Transport in eine Box manövriert. Dabei wird der Seehund an der Schwanzflosse angefasst und ein möglichst großer Abstand zum Kopf mit den scharfen Zähnen gehalten. Schließlich sind Seehunde trotz ihrer niedlichen Kulleraugen Raubtiere und wenn sie sich bedroht fühlen, beißen sie auch gern mal zu.

Die geretteten Seehunde werden anschließend per Flugzeug zur Seehundstation nach Norddeich auf dem Festland gebracht, wo sie professionell versorgt werden. Sobald die Seehunde wieder gesund sind, werden sie im durch den Nationalpark geschützten Osten der Insel Norderney wieder in die Freiheit entlassen. Das ist natürlich ein besonders schöner Moment für die Seehundretter!

Die Seehundretter mit ihrem Einsatzfahrzeug am Strand von Wangerooge, Nordsee
Die Seehundretter Torsten und Helge mit ihrem Einsatzfahrzeug

Welche Seehunde brauchen Hilfe?

Woran erkennst du jetzt eigentlich, ob ein Seehund Hilfe braucht? Es ist erst mal nicht ungewöhnlich, einen Seehund am Strand zu treffen. Schließlich befindest du dich mitten in seinem natürlichen Lebensraum. Auch Jungtiere werden von ihren Müttern am Strand zurückgelassen, wenn sie im Meer auf Nahrungssuche gehen. Hilfe benötigen nur verletzte Tiere oder sogenannte Heuler. Das sind junge Seehunde, die von ihrer Mutter getrennt wurden, beispielsweise durch starke Stürme oder Störungen durch uns Menschen. Die Robbenbabys rufen dann lautstark nach ihrer Mutter. Daher auch der Name Heuler. Diese verlassenen kleinen Kerlchen sind ein Fall für die Seehundretter, falls die Mutter nicht wiederauftaucht. Allerdings nur, wenn sie noch sehr klein sind. Als grobe Richtlinie kannst du dich hierfür an den Monaten Juni bis August orientieren. Danach sind die kleinen Seehunde selbstständige Jungtiere, die wahrscheinlich einfach nur am Strand relaxen.

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Seehund relaxt am Strand

Wie du dich richtig verhältst, wenn du einen Seehund findest

Falls du einen Seehund am Strand findest, solltest du auf jeden Fall genügend Abstand halten. Zum einem, um den Seehund nicht unnötig zu stressen. Zum anderen aber auch, um dich selbst nicht in Gefahr zu bringen. Auf keinen Fall solltest du das Tier anfassen. Falls ein Notfall vorliegt (verletzter Seehund oder verwaistes Jungtier im Sommer), kannst du den Fund bei der Seehundstation (Tel: 04931-973330), beim Nationalpark-Haus Wangerooge oder bei der Kurverwaltung Wangerooge melden. Dabei ist es wichtig, den Fundort möglichst genau anzugeben. Die Seehundretter prüfen dann, ob der Seehund Hilfe braucht und nehmen ihn ggf. mit, damit er professionell versorgt werden kann.

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Seehund entdeckt beim Spaziergang zum Sonnenaufgang – Abstand halten!

Eine Wattwanderung zum Sonnenuntergang

Sofort sind wir Feuer und Flamme, als wir davon hören. Seit unserer ersten Wattwanderung von Hallig Hooge nach Pellworm im letzten Sommer sind wir große Wattwanderfans. Seitdem wollen wir unbedingt mal Wattwandern im Winter ausprobieren. Und dann auch noch zum Sonnenuntergang? Perfekt! Begeistert stellen wir uns vor, wie der Sonnenuntergang das Watt in rosa-rote Farben taucht.

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Wattwandern im Winter auf der Ostfriesischen Insel Wangerooge

Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Eine dichte graue Wolkenwand hat sich vor die Sonne geschoben und nicht ein einziger Strahl schafft den Weg hindurch. Wie schade! Aber wir freuen uns trotzdem aufs Watt, schließlich ist das letzte Mal schon viel zu lange her. Auf Wangerooge kannst du im Sommer übrigens sogar barfuß ins Watt gehen, da es hier nicht so viele Muscheln und Austern gibt wie beispielsweise auf dem Weg durchs Watt von Cuxhaven nach Neuwerk. Jetzt im Winter ist es zum Barfußgehen leider zu kalt. Daher schlüpfen wir lieber in die Gummistiefel, die Wattführerin Inga für uns mitgebracht hat. Und dann geht’s auch schon los ins Watt vor Wangerooge. Jedes Mal wieder bin ich fasziniert von der Weite des Wattenmeers und den winzigen Lebewesen, die man dort entdecken kann.

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Auster entdeckt

Wer kennt den Bäumchenröhrenwurm?

Hast du schon mal von einem Bäumchenröhrenwurm gehört? Nein? Ich bisher auch nicht. Er ist ein weißer, etwa 8 Zentimeter langer Wurm mit einem rosa Streifen. Am Kopf hat der Bäumchenröhrenwurm ein Büschel aus Tentakeln, mit denen er nach Nahrung oder Baumaterial angeln kann. Er baut sich nämlich eine Wohnröhre in den Boden des Wattenmeeres. Meist schaut davon nur die zerfaserte Spitze – auch Baumkrone genannt – heraus. Und genau so eine Baumkrone hat Inga für uns erspäht. Faszinierend!

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Behausung des faszinierenden Bäumchenröhrenwurms

Bekanntschaft mit einem Wattwurm

Völlig hingerissen sind wir von unserer ersten Begegnung mit einem Wattwurm. Schon oft haben wir seine spaghettiförmigen Hinterlassenschaften im Watt gesehen. Mehr aber auch nicht. Wie sich herausstellt, sind Wattwürmer clevere Überlebenskünstler. Sie graben sich U-förmige Tunnel ins Watt, in denen sie sich in etwa 20 Zentimeter Tiefe verstecken. Gemütlich in ihrem Tunnel hockend futtern die Wattwürmer den Sand, der vom Meeresboden hinab rieselt. Alle 45 Minuten kriechen sie rückwärts zum Röhrenende an die Oberfläche und gehen auf Toilette. Dabei entstehen die Spaghettihäufchen aus frisch gefiltertem Sand, die du auf einer Wattwanderung überall auf dem Boden siehst.

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Herzmuscheln und verräterische Spuren der Wattwürmer

Das Verlassen seines Verstecks ist für den Wattwurm jedes Mal ein gefährlicher Moment, da er nun schutzlos seinen Fressfeinden, wie zum Beispiel dem Großen Brachvogel, ausgesetzt ist. Bei einem Angriff kann er allerdings einfach sein aus drei Ringen bestehendes Schwanzende abstoßen und sich dann schnell wieder in Sicherheit bringen. Da ein Wattwurm insgesamt 100 dieser Ringe in petto hat, kann er das eine ganze Weile durchhalten. Ziemlich ausgebufft das kleine Tierchen, oder? Der Kopf des Wattwurms ist übrigens leicht zu erkennen. Er ist dicker als der Rest des Körpers und hat einen ausstülpbaren Rüssel mit dem der Wattwurm ziemlich niedlich aussieht.

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Wattwurm – rechts ist der Kopf
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Niedlicher Wattwurm

Auf unserer winterlichen Wattwanderung auf Wangerooge probieren wir auch Gabeltang (lecker!) und lauschen Inga, die uns super anschaulich von surfenden Wattschnecken erzählt. Die winzig kleinen Tierchen können nämlich ein Schleimfloß produzieren, mit dem sie sich bei auflaufendem Wasser an die Wasseroberfläche heften. Und so kilometerweit mit der Flut reisen. Sehr praktisch!

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Mutig probieren wir ein Stück Gabeltang

Strandspaziergang zum Sonnenaufgang

Am nächsten Morgen sieht das Wetter vielversprechend aus. Nach der grauen Wattwanderung am Vortag hält uns also nichts mehr im Zimmer. Noch vor dem Frühstück machen wir uns motiviert auf den Weg zu einem Strandspaziergang zum Sonnenaufgang auf Wangerooge.

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Noch nichts los auf der Promenade

Außer uns sind nur ein paar Hundebesitzer unterwegs und wir haben den Strand fast für uns alleine. Herrlich. Im Osten zaubert die aufgehende Sonne einen rosa Streifen an den Horizont.

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Nur wir und der Strand

Begeistern wandern wir weiter am Strand entlang nach Osten, dem Sonnenaufgang entgegen. Wir treffen Möwen und sogar einen Seehund. Eine der Möwen hat es sich im Sand gemütlich gemacht:

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Möwe im Sand
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Sonnenaufgang auf Wangerooge

Zu Besuch im Nationalpark-Haus Wangerooge

Während deines Urlaubs auf Wangerooge solltest du auf keinen Fall einen Besuch im Nationalpark-Haus Wangerooge auslassen. Dort findest du viele spannende Infos rund um die Themen Wattenmeer und Zugvögel. Schon das Pottwalskelett vor dem Gebäude ist ein echter Hingucker.

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Pottwal-Skelett vor dem Nationalpark-Haus

Interaktive Ausstellung zum Thema Zugvögel

Die Ausstellung im Nationalpark-Haus wurde 2015 neu eröffnet und bietet interaktive Module für jede Altersgruppe. So kannst du zum Beispiel in die Rolle des Vogelforschers schlüpfen, verschiedene Tier- und Pflanzenarten im Meerwasseraquarium beobachten oder an einem Bilderwürfel das Rätsel lösen, welches Küken zu welchem Vogel gehört. Außerdem ist die Ausstellung barrierefrei und zweisprachig (Deutsch & Englisch). Im Obergeschoss kannst du dir verschiedene kurze Filme und Dokumentationen ansehen. Der Fokus auf das Thema Zugvögel grenzt das Nationalpark-Haus Wangerooge von den anderen Umweltbildungseinrichtungen im Niedersächsischen Wattenmeer ab. Für uns ein super spannendes Thema. Begeistert saugen wir alle Informationen auf, die Silke Schmidt uns zu den Zugvögeln und der Bedeutung des Wattenmeers erzählt.

Zu welcher Vogelart gehört das Küken bloß? Die Auflösung kannst du dir mit einer Lupe ansehen, wie früher in den Kommissar Kugelblitz Büchern

6 aus 190 – auf den Spuren der Zugvögel

Ein großartiges Konzept der neuen Zugvogel-Ausstellung ist 6 aus 190. Dabei wurden 6 unterschiedliche Vögel aus den insgesamt 190 Vogelarten, die du auf Wangerooge beobachten kannst, ausgewählt. Mit einem Flugpass ausgestattet kannst du dich mit dem Austernfischer, der Küstenseeschwalbe, der Ringelgans, dem Steinschmätzer, dem Steinwälzer oder der Pfuhlschnepfe auf Entdeckungstour begeben.

Auf den Spuren der Zugvögel im Nationalpark-Haus Wangerooge, Vogelbeobachtung auf Wangerooge im Wattenmeer
Auf den Spuren der Zugvögel im Nationalpark-Haus Wangerooge

Die Küstenseeschwalbe beispielsweise ist ein echter Vielflieger. Sie liebt das Tageslicht und zieht daher von Pol zu Pol. Dabei fliegt die Küstenseeschwalbe bis zu 80.000 Kilometer im Jahr. Beeindruckend! Der Austernfischer dagegen gleicht eher einer gemütlichen Couch-Potato. In milden Wintern bleibt er sogar im Wattenmeer und verzichtet auf den anstrengenden Flug in den Süden. Dafür ist er ein cleverer Handwerker, der seinen Schnabel geschickt einzusetzen weiß. Austernfischer sind Spezialisten, die von ihren Eltern lernen, wie man Muscheln aufhämmert oder aufmeißelt. Welche Technik sie bevorzugen soll man an der Form der Schnabelspitze erkennen können.

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Austernfischer auf Wangerooge

Die Bedeutung vom Wattenmeer für Vögel

Schon gewusst? Das Wattenmeer ist eins der wichtigsten Gebiete für weit wandernde Tiere und eins der vogelreichsten Gebiete der Erde. Die Küstenlinie der Erde ist zu 96 Prozent steinig oder steil. Nur 4 Prozent der Küste sind flach und weich wie in unserem Wattenmeer. Das macht die Landschaft im Wattenmeer ziemlich besonders! Diese Gebiete sind daher lebenswichtige Rastplätze für die Zugvögel.

Sanderlinge am Oststrand, Wandern und Vogelbeobachtung Wangerooge
Sanderlinge am Oststrand

Silke Schmidt hat uns das sehr anschaulich am Beispiel des Knutts erklärt. Der kleine Vogel futtert sich in Südafrika innerhalb von 3 Wochen etwa das Doppelte seines Körpergewichts an. Damit hat der Knutt genug Energiereserven, um den 3-tägigen Flug bis zum nächsten Rastgebiet in Westafrika durchzuhalten. Er fliegt dabei nonstop ohne Pause. Stell dir mal vor, wie wahnsinnig anstrengend das sein muss. Völlig entkräftet kommt der Knutt dann in Westafrika an. Dort futtert er sich erneut Gewicht an, um den Flug zur nächsten Station im Nationalpark Wattenmeer zu schaffen. Von dort fliegt der Knutt dann schließlich weiter zu seinem Brutgebiet in der Arktis. Würde nur einer dieser wichtigen Rastplätze unterwegs wegfallen hätte das fatale Folgen für die Zugvögel. Da viele Vogelarten nicht in der Lage sind, 6 Tage durchzufliegen, würden innerhalb von einem Jahr viele Vögel sterben. Ein weiteres Beispiel dafür, wie unglaublich wichtig grenzübergreifender Umwelt- und Naturschutz ist!

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Routen der verschiedenen Vogelarten

Unterkunft und Verpflegung auf Wangerooge

Wir übernachten auf Wangerooge in der Villa Marie. Sehr gemütlich eingerichtet und Frühstück ist inklusive. Unser Doppelzimmer hat sogar eine kleine Küchenzeile für Selbstversorger. Mit Lebensmitteln eindecken kannst du dich in den beiden Supermärkten in der Charlottenstraße, dem Inselmarkt und dem Frischemarkt. Aber Achtung im Winter sind die Öffnungszeiten eingeschränkt. Wenn du so wie wir für einen Wochenendtrip auf Wangerooge bist, musst du Samstag vor 13 Uhr einkaufen gehen. Danach schließen die Supermärkte und öffnen erst Montag wieder. Es gibt aber einen Bäcker, der sonntags geöffnet hat. Und auch ein paar Restaurants, die keine Winterpause machen. Leckeres und auch vegetarisches Essen findest du zum Beispiel im Compass oder in der StrandLust. Typisch ostfriesisch ist auch eine Teetied in der sehr originell eingerichteten Teestube.

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Villa Marie
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Teetied in der Teestube

Wangerooge Anreise per Fähre und Inselbahn

Schon die 90-minütige Anreise von Harlesiel auf dem Festland zur Insel Wangerooge ist ein Erlebnis für sich und Entschleunigung pur. Zuerst geht es mit der Fähre ab Harlesiel entspannt durchs Wattenmeer zum Hafen von Wangerooge. Unterwegs kannst du Vögel beobachten, nach Robben Ausschau halten und die Aussicht auf die Inseln im Wattenmeer genießen. Im Hafen angekommen geht es dann gemütlich mit der kleinen Inselbahn weiter. Um dein Gepäck musst du dich beim Umsteigen nicht kümmern. Das wird automatisch auf die Inselbahn umgeladen.

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Anreise mit der Fähre ab Harlesiel

Die Bahn tuckert dann gemütlich über Wangerooge Richtung Inseldorf. Dabei fährt sie durch das Schutzgebiet, das du zu Fuß gar nicht betreten darfst. Hier kannst du spannende Vogelarten beobachten. Wir hätten am liebsten unterwegs die Stopptaste gedrückt.

Wangerooge Tipp zum Vögel beobachten: Zu den Zugvogeltagen im Herbst gibt es extra eine Abfahrt für Vogelfans, wo der Zug unterwegs anhält und man die Vögel in Ruhe beobachten kann. Wir müssen also unbedingt im Herbst noch mal zurück nach Wangerooge!

Hier findest du mehr Infos zur Anreise und die Fahrpläne. Fliegen kann man übrigens auch.

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Bahnhof auf Wangerooge
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Begrüßung

Lohnt sich Wangerooge im Winter?

Wenn du Ruhe und Natur liebst, ist ein Kurztrip im Winter nach Wangerooge auf jeden Fall das Richtige für dich. Auf der Insel geht es zu dieser Jahreszeit herrlich entspannt zu. Auf Spaziergängen teilst du dir die langen Sandstrände oft nur mit ein paar Seehunden und Vögeln. Mit etwas Glück ist Wangerooge sogar mit einer weißen Schneeschicht bedeckt. Auch eine winterliche Wattwanderung ist ein tolles Naturerlebnis. Falls das Wetter zu ungemütlich ist, kannst du dich im Nationalpark-Haus auf die Spuren der Zugvögel begeben oder bei einer typisch ostfriesischen Teetied entspannen. Also, auf nach Wangerooge!

Wangerooge im Schnee

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Offenlegung: Herzlichen Dank an die Kurverwaltung Wangerooge für die Einladung und die Gastfreundschaft! Die Einladung beeinflusst natürlich nicht unsere persönliche Meinung und Berichterstattung, schließlich lebt Travelinspired von authentischen Reiseberichten. 

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