Expedition Südgeorgien: Um 4:30 klingelt mein Wecker. Eigentlich bin ich noch todmüde. Aber draußen lässt der morgendliche Himmel allerbestes Wetter erahnen. Und wann ist man schließlich schon mal in diesem atemberaubenden Naturparadies und darf durch Südgeorgien wandern? Definitiv keine Zeit zum müde sein! Motiviert hüpfe ich aus dem Bett, packe mich warm ein und geselle mich zu der Handvoll anderer Frühaufsteher, die im Bistro von unserem Expeditionschiff schon an ihrem Kaffee nippen. Kurze Zeit später taucht unser Guide Stian auf. Los geht es, runter zum Tender Deck und rein in die Boote.
Inhaltsverzeichnis
Begrüßung durch See-Elefanten
Der Himmel ist strahlend blau. Die Sonne taucht die Landschaft um uns herum in ein magisches Morgenlicht. Was haben wir doch für ein unfassbares Glück? Während der Großteil der Gäste noch schläft, startet unsere kleine Wandergruppe in das erste Abenteuer des Tages. An unserer Anlandestelle in der Bucht von Maiviken warten schon wieder die ersten Tiere auf uns. See-Elefanten und Seebären schauen erstaunt auf. Vermutlich fragen sie sich, was diese Gang an Rotjacken hier um diese Uhrzeit zu suchen hat. Schnell werden wir als uninteressant eingestuft und nicht weiter beachtet.
Auf den Spuren der Walfänger von Maiviken nach Grytviken
Nach einem kurzen Briefing starten wir auf unsere Südgeorgien Wanderung. Dabei folgen wir einem Pfad, den früher die in Grytviken stationierten Walfänger für ihren Sonntagsausflug genutzt haben. Nach einem steilen Aufstieg wandern wir durch eine Hochebene. Immer wieder eröffnen sich uns phänomenale Panoramaaussichten auf die spektakuläre Landschaft von Südgeorgien. Tiefblaue Gebirgsseen vor ebenfalls tiefblauem Meer. Dazu schroffe, teils von Schnee bedeckte Berge. Überwältigend! Schon wieder befinde ich mich im absoluten Glückszustand und weiß gar nicht, wohin mit meiner Begeisterung.
Wandern auf Südgeorgien
Auf unserer Wanderung kommen wir an einer kleinen Hütte, der Maivatn Hut, vorbei. Einladend liegt sie vor dem gleichnamigen See. Wie schön muss es sein, hier zu übernachten und in aller Ruhe in der Umgebung Wandern zu gehen! Wirklich schade, dass Südgeorgien als Individualtourist praktisch nicht zu bereisen ist. Aber dafür gehen wir nach unserer Expeditionsreise noch mehrere Tage in den argentinischen Anden bei Bariloche wandern.
Am See entlang wandern wir weiter. Es geht den nächsten Hügel hinauf, über den Lewis Pass ins Bore Valley. Teilweise führt der Wanderpfad durch wegloses Gelände. Wir queren mehrere Bäche und wandern sogar ein Stück durch den Schnee. Mit unseren praktischen Thermo-Gummistiefeln sind wir zum Glück bestens gewappnet. So brauchen wir keine Angst vor nassen Füßen zu haben.
Ziel erreicht: Grytviken
Schließlich taucht hinter einer Wegbiegung Grytviken vor uns auf. Mein Blick fällt auf die Kirche und die dahinterliegenden Überreste der Walfangstation. Auch die Fram ist schon da und liegt in der Bucht vor Anker.
Inzwischen ist es kurz vor 9. Schnell zurück zum Schiff, um noch etwas vom Frühstück ab zu bekommen. Wandern macht schließlich hungrig! Anschließend erkunden wir gestärkt Grytviken und lassen uns wieder von niedlichen Pinguinen und lustigen See-Elefanten bezaubern.
Du möchtest noch mehr über unsere geniale Expeditions-Seereise im Südpolarmeer erfahren? Hier findest du weiteren Reiseberichte zu Südgeorgien, den Falklandinseln und der Antarktis:
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Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Kathrin ist reiseverrückt, abenteuerlustig und absoluter Tierfan. Sie liebt es, in der Natur unterwegs zu sein und beim Wandern, Paddeln oder Radfahren nach Tieren Ausschau zu halten. Ihr Herz schlägt besonders für die polaren Regionen, aber auch Zuhause in Hamburg geht sie gern auf Entdeckungstour.
Tolle Fotos!
Mit dem Bericht habe ich auch gerade gelernt, wo eigentlich Südgeorgien ist. Die beiden Ortsnamen klangen so ganz und gar nicht georgisch, deswegen musste ich erst einmal nachschauen. 🙂
Danke Chris! Da befindest du dich in guter Gesellschaft. Viele, die die Insel Südgeorgien im Südpolarmeer nicht kennen, denken natürlich erstmal an Georgien. Und wundern sich dann, dass es dort Pinguine gibt 🙂