Zu Besuch bei den Felsenpinguinen auf den Falklandinseln. Genauer gesagt auf West Point Island, einer kleinen Insel im rauen Westen der Falklands. Auf Englisch heißen die Felsenpinguine Rockhopper Penguins. Ein sehr zutreffender Name! Die kleinen, mutigen Felsenpinguine sind nämlich hart im Nehmen und stürzen sich gern mal tiefe Felsen hinunter ins Meer. Nachdem sie sich mit Fisch voll gefuttert haben, müssen die Pinguine dann mühsam die Felsen wieder hochhopsen. Verkalkulieren sie sich, purzeln die armen Rockhopper wieder ein Stück bergab. Dann schütteln sie sich kurz, und schon wird ein neuer Versuch gewagt. Wirklich bewundernswert, wie robust die Felsenpinguine sind. Man könnte meinen, ihre Knochen wären aus Gummi.
Inhaltsverzeichnis
Kurs auf die Felsenpinguine
Das alles habe ich vor Jahren in einer Doku über Pinguine gesehen und war damals schon völlig von den Socken. Jetzt darf ich die Felsenpinguine endlich in freier Wildbahn sehen! Ich bin schon ganz aufgeregt! Mit unserem Expeditionsschiff Fram nähern wir uns den Falklandinseln. Dreieinhalb Tage auf See ab Montevideo in Uruguay liegen hinter uns. Zeit genug, um dem ersten Landgang und der Begegnung mit den knuffigen Felsenpinguinen entgegen zu fiebern.
Natur pur in West Point Island
Die Fram ankert in der Bucht vor West Point Island. Zum Glück sind wir in der ersten Bootsgruppe und dürfen gleich an Land. Das Wetter und die Kulisse sind traumhaft. Ein weißer Sandstrand und karibisch-blaues Meer vor grünen Hügeln.
Von der Anlandestelle wandern wir circa 2 Kilometer durch die herrliche Natur hinüber zu der Bucht, wo die Felsenpinguine gemeinsam mit einer Kolonie von Schwarzbrauenalbatrossen nisten. Unterwegs treffen wir einen Falklandkarakara, der uns neugierig beäugt. Dan, der Ornithologe an Bord, hatte uns schon vor diesen kleinen Räubern gewarnt. Sie scheinen ähnlich zu ticken wie unsere diebischen Elstern.
Felsenpinguine soweit das Auge reicht
Und dann sind wir da, in der Pinguinkolonie! Wir hören die Rockhopper schon, bevor wir sie sehen. Versteckt hinter hohem Tussockgras taucht die Wohngemeinschaft aus Felsenpinguinen und Albatrossen vor uns auf.
Ich könnte vor Begeisterung platzen. Die Felsenpinguine sehen mit ihren lustigen Frisuren wie kleine Punks aus. Dazu sind sie winzig im Vergleich zu den viel größeren Schwarzbrauenalbatrossen.
Im Großen und Ganzen scheinen die beiden Vogelarten hier friedlich nebeneinander zu leben. Nur hin und wieder gibt es ein kurzes Gezanke, um das eigene Nest zu verteidigen.
Brutkolonie der Felsenpinguine auf den Falklandinseln
Die nächsten Stunden verbringen wir mit Staunen und Beobachten: Felsenpinguine beim Brüten (Video), Turteln, Zanken und Rumhopsen. Wir sind völlig fasziniert! Der Weg zurück zum Nistplatz oder das Sammeln von geeignetem Material für das Nest gleicht manchmal regelrecht einem Spießrutenlauf. Denn die anderen Pinguine haben wenig Verständnis, wenn man ihrem Revier zu Nahe kommt. Da wird dann schon mal böse mit dem Schnabel gehackt (Video).
Elegante Schwarzbrauenalbatrosse
Und auch die Schwarzbrauenalbatrosse, die über uns durch die Lüfte sausen, beeindrucken uns sehr. Diese Vögel verbringen fast ihr gesamtes Leben in der Luft über dem Südpolarmeer. Teilweise legen sie aber auch weite Strecken in den Norden zurück. So wurde 2014 sogar ein Schwarzbrauenalbatros auf Helgoland gesichtet.
Schließlich trennen wir uns schweren Herzens von den Felsenpinguinen. Am liebsten wären wir noch länger hier geblieben. Aber am nächsten Tag steht schon das nächste Highlight auf dem Programm unserer Expeditionsreise: Stanley, die Hauptstadt der Falklandinseln. Auch dort treffen wir wieder jede Menge Pinguine!
Anschließend geht es weiter nach Südgeorgien und in die Antarktis. Ein Highlight jagt das nächste auf dieser einzigartigen Reise!
Pinguinfan?
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Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Kathrin ist reiseverrückt, abenteuerlustig und absoluter Tierfan. Sie liebt es, in der Natur unterwegs zu sein und beim Wandern, Paddeln oder Radfahren nach Tieren Ausschau zu halten. Ihr Herz schlägt besonders für die polaren Regionen, aber auch Zuhause in Hamburg geht sie gern auf Entdeckungstour.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll….! Die Pinguine sind ja wirklich mini im Gegensatz zu den Albatrossen! Und mega süss! Ihr habt da ja eh eine Traumreise hingelegt *Neid pur*! Wenn wir uns das nächste Mal sehen, brauche ich mal gewisse Details von Euch, denn so eine Reise ist auch mein Traum (obwohl wir gerade auf Grönland sparen).
Lg Miriam
Liebe Miriam,
gerne, du bekommst so viele Details, wie du möchtest! Aber Vorsicht, wahrscheinlich höre ich gar nicht mehr auf zu Schwärmen und wir wollen dann wahrscheinlich beide am liebsten den nächsten Flieger entern 🙂
Grönland ist natürlich auch absolut genial. Da würde ich auch jederzeit sofort wieder hinfahren. Bin einfach mit dem Polarvirus infiziert 🙂
Liebe Grüße
Kathrin
Halli ihr zwei!
Ich liebe ja alle eure Beiträge, aber dieser hier!! Diese putzigen kleinen Pinguine! Ich bin schockverliebt <3 <3 <3
Eure Bilder sind wie immer top!!
Liebe Grüße
Ines
Danke, Ines!!! Wir sind auch total verliebt in die knuffigen Pinguine. Die Reise war einfach phänomenal, von einem Pinguinflash zum nächsten 🙂 Kann es immer noch gar nicht glauben, dass wir das Glück hatten, die alle live zu sehen 🙂
Liebe Grüße,
Kathrin
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Pinguine sind eigentlich gar nicht so mein Fall, aber Eure Nahaufnahmen sind richtig toll geworden !!
LG, Schwerti
Danke, Schwerti! Wir sind ja absolute Pinguinfans. Und ich glaube du wärst jetzt auch einer, wenn du bei der Reise dabei gewesen wärst. Die sind einfach so lustig, wenn man sie länger beobachtet 🙂
Liebe Grüße
Kathrin