Der Herbst hat das Nürnberger Land in eine bunte Märchenlandschaft verwandelt. Wir können uns gar nicht sattsehen an den bunten Farben, die die Natur für uns bereithält. Unser zweites Wochenende im Nürnberger Land und wieder spielt das Wetter perfekt mit. Scheint fast so, als wolle Mittelfranken uns davon überzeugen, wie schön es hier ist. Schon im Sommer, als wir zur Outdoor Tour im Nürnberger Land waren, haben uns die tolle Natur und die vielen genialen Outdoor-Aktivitäten restlos begeistert. Im Herbst ist es hier aber tatsächlich noch schöner. Bei perfektem Herbstwetter dürfen wir hier drei traumhaft schöne Tage verbringen: Wandern und Bogenschießen im Parcours mit Michael. Reiten auf dem Neubauernhof. Eine herrliche Radtour entlang der Pegnitz. Und auf einer Fledermausexkursion am Happurger Stausee bekommen wir sogar Fledermäuse zu Gesicht. Was für ein perfektes Outdoor-Wochenende!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wandern im Nürnberger Land
- 2 Wanderung zum Glatzenstein
- 3 Riesenwindbeutel zur Belohnung
- 4 Bogenschießen im Parcours
- 5 Bogenschieß-Spaß im Wald
- 6 Ausritt auf Islandpferden
- 7 Idyllische Radtour an der Pegnitz
- 8 Unterkunftstipp fürs Nürnberger Land
- 9 Fledermausexkursion am Happurger Stausee
- 10 Restaurant-Tipp Weißes Lamm
- 11 Weitere Reiseinspiration für den Herbst
Wandern im Nürnberger Land
Frisch gestärkt nach einem leckeren Frühstück starten wir am Samstagmorgen auf unsere Wanderung. Von Vorra geht es mit dem Auto nach Kersbach, wo unser Wanderweg zum Glatzenstein startet: die archäologische Rundwanderung (Tour 7 im Wanderheft vom Nürnberger Land). Entspannte 8 Kilometer und 260 Höhenmeter. Genau das Richtige, nachdem wir die letzten drei Wochen auf unserer Safari durch Botswana überwiegend im Auto gesessen haben. Außerdem soll der Glatzenstein einer der schönsten Gipfel der Region sein. Motiviert machen wir uns auf den Weg, immer den Schildern mit dem „Speikernen Reiterlein“ drauf hinterher. Das Reiterlein ist der bekannteste vorgeschichtliche Fund der Gemeinde und daher Symbol für den archäologischen Wanderweg. Die Abbildung sieht mit dem langgezogenen Körper eher wie ein Dackel aus, finden wir. Aber wir sind eben Kulturbanausen.
Wanderung zum Glatzenstein
Der Wanderweg ist jedenfalls herrlich abwechslungsreich. Über Wald- und Feldwege geht es bergauf und bergab. Im Wald scheint die Sonne durch die bunten Herbstbäume und über die Felder können wir teilweise richtig weit gucken. Zwischendurch haben wir sogar die Burg Hohenstein im Blick. Die Landschaft ist einfach herrlich bei dem Wetter und es tut richtig gut, an der frischen Luft zu sein.
Unterwegs passieren wir natürlich auch ein paar archäologische Sehenswürdigkeiten wie einen rekonstruierten Grabhügel und einen alten Festungswall. Unser Highlight auf dieser Wanderung ist aber definitiv der Glatzenstein. Der Ausblick ins Tal und hinüber zur Festung Rothenburg ist einfach spektakulär. Anschließend führt uns der Weg bergab, durch das Örtchen Weißenbach hindurch und zurück nach Kersbach.
Riesenwindbeutel zur Belohnung
Wandern macht hungrig. Also auf zum Windbeutel-Cafe, das am Fuße der Burg Hohenstein liegt. Der Name ist Programm: absolute Spezialität sind hier die Riesenwindbeutel. Die können wir uns natürlich auf keinen Fall entgehen lassen. Leider ist das Café brechend voll und das Personal total unterbesetzt. Aber wir haben nette Tischnachbarn und das Warten lohnt sich: die mit Eis gefüllten Windbeutel sind wirklich oberlecker.
Anschließend kraxeln wir noch auf die Burg Hohenstein, lassen uns die Sonne auf die Haut scheinen und genießen die geniale Aussicht auf die bunten Berge ringsherum. Was für ein perfekter Outdoor-Tag im Nürnberger Land!
Bogenschießen im Parcours
Am Sonntag ist es endlich soweit: es geht zum Bogenschießen in den Parcours. Seit mich Michael von Fuchs & Stier im Sommer mit dem Bogenschießvirus infiziert hat, freue ich mich auf diesen Tag! Von Michaels Haus in Vorra – in dessen gemütlicher Ferienwohnung wir 2 Nächte verbracht haben – geht es nach Wolfertsfeld zum 3-D-Parcours von Bow Vision. Dort treffen wir die anderen drei Kursteilnehmer: Isa, Nicole und ihre Tochter Greta. Alle drei total nett, wir haben super viel Spaß zusammen im Parcours!
Bevor es losgeht, bekommen wir von Michael noch eine schnelle Einweisung, wie wir uns im Parcours verhalten sollen. Schließlich wollen wir uns nicht aus Versehen gegenseitig abschießen. Anschließend absolvieren wir zum warmwerden und wieder reinkommen ein paar Übungsschüsse auf die Zielscheiben am Start des Parcours.
Und dann geht es los: Die erste Station ist gleich ein Hochstand, auf den wir erstmal hinaufklettern müssen. Von hier haben wir gleich mehrere Tiere aus Schaumstoff im Visier, die zum Glück überhaupt nicht echt aussehen. Die erste Schwierigkeitsstufe kommt gleich mit dazu: Bergabschießen. Wir sind alle Feuer und Flamme. Es ist einfach ein geniales Gefühl, wenn der Pfeil aus dem Bogen sirrt. Auch wenn er hin und wieder am Ziel vorbeifliegt und wir uns hinterher wie die Trüffelschweine durchs Laub wühlen, um den verlorenen Pfeil wiederzufinden.
Bogenschieß-Spaß im Wald
Auf dem ca. 3 Kilometer langen Rundkurs geht es durch den Wald von Station zu Station. Pfeile geben die Richtung an. Kleine Pflöcke markieren die Abschusspunkte. Gelb für uns Anfänger, rot für Fortgeschrittene. Die Stationen sind super abwechslungsreich und variieren in Entfernungen und Schwierigkeitsgrad. Manchmal müssen wir durch Äste und Zweige hindurchschießen, dann wieder leicht bergauf oder bergab, aus einer Senke oder von einem Hochstand. Mein absolutes Highlight ist allerdings ein Sattel auf einem schaukelnden Baumstamm, von dem man praktisch seitlich wie von einem Pferd schießt. Sehr genial, auch wenn die Pfeile munter am Ziel vorbeifliegen. Super lustig ist außerdem ein Wildschein an einer Seilbahn. Vor lauter Lachen können wir uns kaum aufs Bogenschießen konzentrieren.
Die Zeit vergeht wie im Flug. Über 6 Stunden toben wir motiviert durch den Parcours und haben dabei einfach genial viel Spaß. Durch den Wald zu laufen und dabei auf unterschiedliche Ziele zu schießen ist noch zehnmal besser, als nur auf eine Scheibe. Ich muss unbedingt mal recherchieren, ob es in der Nähe von Hamburg auch so einen tollen 3D-Parcours gibt!
Anschließend gehen wir mit der Gruppe noch im Grünen Schwan in Eschenbach essen. Ein sehr gemütliches, uriges Lokal mit super leckerem vegetarischen Essen.
Ausritt auf Islandpferden
Am Montagvormittag geht es für uns zum Neubauernhof von Familie Kellermann nach Lindelburg: Ein total idyllischer Reiterhof, auf dem jede Menge knuffige Islandpferde leben. Hier treffen wir Anna, die mit uns einen traumhaft schönen Ausritt durch den Wald macht. Gemeinsam holen wir die Isländer von der Koppel und machen sie startklar für den Ausritt.
Dann geht es ab ins Gelände, an einer Wiese entlang und schließlich auf sandigen Wegen durch den Wald. Unterwegs queren wir auch den alten Ludwig-Donau-Main-Kanal. Wir sind total begeistert von dem schönen Ausreitgelände!
Unterwegs erklärt mir Anna, mit welchen Hilfen ich vom Tölt in den Trab wechseln kann. Das Gleiche probieren wir dann auch mit Pass und Galopp aus. Schon toll, dass viele Isländer noch diese extra Gänge haben. Der Tölt sitzt sich super angenehm. Fühlt sich fast an wie Schweben. Glücklich und zufrieden kehren wir schließlich zurück zum Neubauernhof. Solltet ihr pferdebegeistert und mal im Nürnberger Land sein, dann schaut dort unbedingt vorbei. Es lohnt sich!
Idyllische Radtour an der Pegnitz
Montagnachmittag unternehmen wir noch spontan eine Radtour mit unserer Gastgeberin Angela an der wunderschönen Pegnitz entlang. Von der Ferienwohnung in Eschenbach düsen wir den Hang hinunter zum Fluss. Dann geht es immer an der Pegnitz entlang bis zur Harnbachmühle am Ortseingang von Rupprechtstegen.
Unterwegs passieren wir mehrere kleine Örtchen wie Altfalter, Vorra und Artelshofen, die wir schon von unserer Kajaktour auf der Pegnitz aus dem Sommer kennen. Das Wetter ist einfach herrlich! Wer hätte gedacht, dass wir Mitte Oktober im T-Shirt durchs Nürnberger Land radeln? Und auch die bunte Herbstlandschaft verzaubert uns wieder total. Zwischendurch halten wir immer wieder an, um schnell ein paar Fotos von der wunderschönen Natur zu schießen. Die ein oder andere Kuh schleicht sich dabei auch ins Bild.
An der Harnbachmühle stärken wir uns mit einem Snack, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Die Mühle gehört übrigens einem gemeinnützigen Verein, dem Mühlenkraft e.V., der die persönliche Entwicklung von Menschen mit Behinderungen fördert. Eine tolle Anlage, die von Gruppen und Schulklassen für Outdoor-Action gemietet werden kann.
Auf dem Rückweg darf ich Angelas E-Mountainbike ausprobieren und bin begeistert. Da können die Hügel einpacken. Selbst im Eco Modus sind die Steigungen kaum zu merken. Schon sehr genial! Sowieso hat uns die Radtour riesengroßen Spaß gemacht. Vielen Dank für den wunderschönen Nachmittag, Angela! Und Danke an Kathi und Franzi fürs Mountainbike leihen!
Unterkunftstipp fürs Nürnberger Land
In der schönen Ferienwohnung der Familie Seitz in Eschenbach (bei Pommelsbrunn) haben wir uns rundum wohlgefühlt. Die Wohnung ist super eingerichtet, total gemütlich und sogar allergikerfreundlich. Auf der Terrasse kannst du herrlich in der Sonne sitzen und auf die gegenüberliegenden Berge schauen. Oder nachts in den Sternenhimmel. Eine wirklich tolle Ferienwohnung in einer wunderschönen Lage mit sehr herzlichen Gastgebern! Wir kommen bestimmt mal wieder!
Fledermausexkursion am Happurger Stausee
Am Happurger Stausee treffen wir uns mit der Naturführerin zur Fledermausexkursion. Mit dabei hat sie die Fledermaus Falko. Falko ist ein Abendsegler, eine Waldfledermausart, die du unter anderem an ihrem einheitlich braunen Fell und den kleinen, runden Ohren erkennst. Leider ist der arme Falko in einen Scheibenwischer geraten und hat sich dabei den Flügel gebrochen. Jetzt lebt er bei Daniela und darf Tierfans wie uns verzücken. Während Daniela der Gruppe jede Menge interessante Fakten über die Lebensweise der Fledermäuse erzählt, wird Falko fleißig mit Maden gefüttert. Die er natürlich gierig verschlingt. Auch wir dürfen mal. Toll, Fledermaus gefüttert!
Bei Einbruch der Dämmerung starten wir unsere Wanderung am Happurger Stausee entlang. Daniela hat einen Fledermausdetektor dabei, der die Ultraschallrufe hörbar macht. Und tatsächlich bemerken wir bald die ersten Fledermäuse, die auf der Jagd durch die Lüfte schwirren. Teilweise direkt über der Wasseroberfläche des Stausees. Vermutlich handelt es sich dabei um Zwergfledermäuse und Mausohren. Fasziniert schauen wir den Fledermäusen bei ihren Jagdflügen zu und leuchten mit unseren Taschenlampen immer wieder in die Dunkelheit.
Weltweit gibt es übrigens etwa 900 Fledermausarten, davon über 50 in Europa. In Deutschland kannst du über 20 verschiedenen Fledermausarten begegnen.
Restaurant-Tipp Weißes Lamm
Falls du im Nürnberger Land mal richtig lecker essen gehen möchtest, können wir dir das Weiße Lamm in Engelthal bei Hersbruck empfehlen. Anders als der Name vermuten lässt, gibt es dort auch vegetarische Gerichte. Unter anderem sensationell leckere Brezenknödel und natürlich auch tollen Nachtisch. Eigentlich fotografieren wir Essen ja nicht, aber da mussten wir eine Ausnahme machen. Bei Sandra von Tracks and the City findest du noch mehr kulinarische Tipps fürs Nürnberger Land.
Weitere Reiseinspiration für den Herbst
- Tipps für schöne Herbstspaziergänge in Hamburg und Umgebung
- Wandern in Kroatien: Krka und Plitvicer Seen
- 5 tolle Herbstwanderungen für Genusswanderungen
- Baltikum: Roadtrip durch den Osten Lettlands
- Müritz Nationalpark: Tipps zum Paddeln, Wandern und Radfahren
- Taunus Ausflug: Wandern und Radfahren im Herbst
- Emsland im Herbst: Moore, Wälder & Mühlen
Disclaimer: Wir wurden vom Nürnberger Land Tourismus zu einigen Aktivitäten sowie in die Ferienwohnung Seitz eingeladen. Vielen lieben Dank dafür! Die Einladung beeinflusst natürlich nicht unsere persönliche Meinung und Berichterstattung, schließlich geht es auf Travelinspired um authentische Reiseberichte.
Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Kathrin ist reiseverrückt, abenteuerlustig und absoluter Tierfan. Sie liebt es, in der Natur unterwegs zu sein und beim Wandern, Paddeln oder Radfahren nach Tieren Ausschau zu halten. Ihr Herz schlägt besonders für die polaren Regionen, aber auch Zuhause in Hamburg geht sie gern auf Entdeckungstour.
Hey Ihr zwei,
es gibt ein Windbeutel-Café??? Wie cool ist DAS denn?! Ich liiiebe Windbeutel
Eure Abenteuer sind auch ganz nach meinem Geschmack – ein echt super Programm hattet Ihr! Danke, dass Ihr Eure Erfahrungen mit uns teilt
Liebe Grüße,
Bianca
Hi Bianca,
danke, gerne! Ja, ich liebe Windbeutel auch! Das Café ist direkt unterhalb der Burg Hohenstein. Hatte das Schild auf unserer Tour im Sommer schon gesehen. Und dann tauchte es nach dem Wandern plötzlich aus meinem Unterbewusstsein auf 🙂
Liebe Grüße,
Kathrin