Der Nationalpark Puyehue in der chilenischen Seenregion ist ein echter Geheimtipp. Auf unserer Chile Reise sind wir zufällig über ihn gestolpert. Zumindest haben wir vorher noch nie von dem Nationalpark Puyehue gehört. Inzwischen wissen wir, dass es hier viele tolle und ganz unterschiedliche Wasserfälle gibt, die du auf mehreren Wanderungen erkunden kannst. Super für einen Tagesausflug!
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie wir den Nationalpark Puyehue entdeckt haben
- 2 Auf zum Parque Nacional Puyehue
- 3 Nationalpark Puyehue – Parkteil Anticura
- 4 Salto Anticura im Nationalpark Puyehue
- 5 Aufstieg zum Mirador del Puma
- 6 Wanderung zum Salto del Pudu
- 7 Nationalpark Puyehue – Centro Turístico Anticura
- 8 Kurze Wanderung zum Salto del Indio
- 9 Rundwanderung zum Salto de la Princesa
- 10 Salto Repucura im Nationalpark Puyehue
- 11 Kurzer Stopp beim Salto los Novios
- 12 Aguas Calientes – heiße Quellen
- 13 Übernachten im Nationalpark Puyehue
- 14 Anfahrt zum Nationalpark Puyehue
- 15 Reiseführer Tipps für Chile
- 16 Weitere Tipps für Chile und Argentinien
Wie wir den Nationalpark Puyehue entdeckt haben
Auf unserem Roadtrip von Chiloe zu der chilenischen Seenregion wollen wir zwei Nächte am schönen Lago Puyehue verbringen. Auf der Landkarte entdecken wir den gleichnamigen Nationalpark am Ende des Sees. Er liegt in den südchilenischen Anden in der Nähe der Grenze zu Argentinien. Wir recherchieren ein bisschen im Internet, finden aber kaum Infos zu dem Park. Aber Wanderwege soll es wohl ein paar geben. Und jede Menge Wasserfälle! Wir beschließen am nächsten Tag einfach mal zum Nationalpark Puyehue zu fahren und uns vor Ort umzusehen.
Auf zum Parque Nacional Puyehue
Motiviert hüpfen wir am nächsten Morgen aus den Federn. Strahlender Sonnenschein begrüßt uns auf der Terrasse unserer kleinen Cabaña mit Blick auf den Puyehue See. Schnell Sachen gepackt und ab ins Auto Richtung Nationalpark Puyehue. Die Straße führt von unserer Unterkunft weiter am See entlang und dann in die Berge Richtung argentinischer Grenze. Es geht durch idyllische Landschaft. Links und rechts ragen Berge auf. Wir kommen durch ein Tal mit einer kleinen Kirche und jede Menge weidende Schafe. Sehr niedlich, die Wollies.
Nationalpark Puyehue – Parkteil Anticura
Die Straße 215 zum Parkteil Anticura führt weiter in die Berge hinauf. Schließlich entdecken wir einen Weg der rechts und links von der Straße abgeht. Wir entscheiden uns zuerst für die rechte Abzweigung. Auf der Suche nach einem Parkplatz folgen wir der Schotterstraße am Parkbüro vorbei bis zum Ende. Einen offiziellen Parkplatz gibt es hier zwar nicht, aber vor dem letzten Gebäude finden wir einen Spot für unseren kleinen Mietwagen. Später stellt sich heraus, dass es auf der anderen Seite der Hauptstraße einen Parkplatz gibt samt Informationszentrum, wo du auch eine kleine Karte mit Wanderinfos bekommst.
Salto Anticura im Nationalpark Puyehue
Unser erster Wasserfall im Nationalpark Puyehue ist der wunderschöne Salto Anticura. Er liegt nur ein paar Schritte vom Ende der Straße entfernt. Der Salto Anticura flasht uns total. Von dichtem Wald umgeben stürzt das Wasser schäumend in ein rundes Becken hinab. Dort sieht die Wasserfarbe wunderschön petrolfarben aus. Da hat sich die Anfahrt gleich schon gelohnt.
Von dem Salto Anticura führt ein reißender Wildwasserfluss weiter bergab. Den Fluss kannst du auf einer Holzbrücke überqueren. Auf der anderen Seite startet der Wanderweg zum Mirador del Puma.
Aufstieg zum Mirador del Puma
Die Wanderung zum Mirador del Puma ist zwar pro Strecke nur 1,4 Kilometer lang, dafür aber sehr anstrengend. Es geht konstant bergauf. Wir sind nach kurzer Zeit so kurzatmig, dass wir kurz befürchten, die Höhenkrankheit zu haben. Bei genauerem Überlegen wird uns aber schnell klar, dass wir dafür nicht hoch genug sind. Es liegt wohl eher an unserer Erkältung. Wir sind einfach nicht in Form. Unterwegs entdecken wir schöne Wildblumen und ein paar tolle Aussichtspunkte. Und können sogar kurz einen Blick auf den Vulkan Puyehue werfen.
Als wir schließlich am Mirador del Puma ankommen, ist es aber leider zugezogen und Wolken hängen vor den schneebedeckten Gipfeln. Schade! Auf dem Rückweg treffen wir eine Gruppe mit älteren Menschen. Wir werden mehrfach auf Spanisch gefragt, wie weit es noch bis zum Gipfel ist und ob wir es tatsächlich bis ganz oben geschafft haben. Die meisten entschließen sich, am Wasserfall Salto Anticura zu warten. Wir sind ein bisschen erleichtert, dass nicht nur wir die Wanderung so anstrengend finden.
- Länge der Wanderung zum Mirador del Puma: 1,4 Kilometer pro Strecke (insgesamt 2,8 Kilometer)
- Dauer: 1-1,5 Stunden hin und zurück
Wanderung zum Salto del Pudu
Zurück vom Mirador del Puma gönnen wir uns eine kleine Snackpause, bevor es zum Salto del Pudu geht. Mit 1,3 Kilometern pro Strecke fast so lang wie die andere Wanderung, aber deutlich weniger anstrengend. Der Wanderweg zum Salto del Pudu startet auf einer Wiese und führt dann in den Wald. Fast die ganze Zeit geht es ohne große Steigung an einem gemütlich plätschernden Bach entlang.
Sowieso ist dieser Weg viel abwechslungsreicher. Falls du also nicht so viel Zeit hast, klare Empfehlung für die Wanderung zum Salto del Pudu im Vergleich zum Mirador del Puma. Besonders wenn das Wetter zugezogen ist und du von oben vielleicht gar keine Aussicht hast. Am Ende des Weges zum Salto del Pudu geht es noch über eine wackelige Hängebrücke. Und schließlich ist der Wasserfall erreicht.
- Länge der Wanderung zum Salto del Pudu: 1,3 Kilometer pro Strecke
- Dauer: etwa 1 Stunde hin und zurück
Nationalpark Puyehue – Centro Turístico Anticura
Zurück bei unserem Mietwagen rollen wir auf die andere Seite hinüber und entdecken den offiziellen Parkplatz. Hier findest du auch das Centro Turístico Anticura Parque Nacional Puyehue mit der Rezeption für den Campingplatz, Infos zum Park und ein Restaurant mit Toiletten. Wir bezahlen den Parkeintritt für den Nationalpark Puyehue (1000 Pesos pro Person) und bekommen ein kleines Faltblatt auf dem die Wasserfälle und Wanderwege eingezeichnet sind.
Um zum Startpunkt der Wanderwege auf dieser Seite des Parks zu kommen, müssen wir erst am Campingplatz Catrue vorbei. Dort stehen auch ein paar Hütten, die sehr einladend aussehen. Sie erinnern uns an die Nurdachhäuser in Wittenbeck an der Ostsee. Da fühlen wir uns gleich heimisch. Vielleicht probieren wir so eine Hütte bei unserem nächsten Besuch aus.
Kurze Wanderung zum Salto del Indio
Der Weg zum Salto del Indio ist ein 800 Meter langer Rundwanderweg im Puyehue Nationalpark. Der Weg startet gleich hinter dem Campingplatz. Wir haben etwa 30 Minuten für den kurzen Rundweg gebraucht. Am Wasserfall erwartet uns eine Überraschung. Der Sand am Flussufer ist schwarz und im Fluss unterhalb des Salto del Indio stapelt sich jede Menge Treibholz. Ein unerwarteter Anblick. Da es leider immer noch bewölkt ist, sieht der Wasserfall an sich aber leider eher trostlos aus.
Rundwanderung zum Salto de la Princesa
Weiter geht’s zum Salto de la Princesa. Auch diesen Wasserfall kannst du auf einem kurzen Rundwanderweg erkunden. Der Weg ist 900 Meter lang und dauert etwa 30 Minuten inklusive Fotostopps. Im Vergleich zu den anderen Wasserfällen im Puyehue Nationalpark ist der Salto de la Princesa sehr breit. Gleichmäßig stürzen die Wassermassen in die Tiefe. Dabei sehen sie aus wie ein Vorhang aus Wasser. Der Princesa Wasserfall liegt am gleichen Fluss (Río Bueno) wie auch der Salto del Indio und auch hier gibt es Treibholz zum drauf rum klettern.
Salto Repucura im Nationalpark Puyehue
Vom Rundwanderweg Salto de la Princesa zweigt auf halber Strecke kurz hinterm Wasserfall ein weiterer Wanderweg ab. Dieser führt zum Salto Repucura. Ebenfalls ein breiter Wasserfall, allerdings bahnt sich das Wasser hier unterschiedliche Wege über die Felsen. Für diesen kleinen Umweg kannst du auch noch mal etwa 30 Minuten rechnen. Insgesamt wandern wir etwa 1,5 Stunden auf dieser Seite vom Nationalpark Puyehue zu allen drei Wasserfällen. Es sind also eigentlich eher Spaziergänge als Wanderungen.
Kurzer Stopp beim Salto los Novios
Falls du jetzt noch nicht genug hast von Wasserfällen: mit dem Auto kannst du der Straße 215 noch ein Stück weiter Richtung argentinischer Grenze folgen. Dann gelangst du zum Salto los Novios, der direkt an der Straße liegt. Unterwegs treffen wir einen Karakara am Straßenrand.
Aguas Calientes – heiße Quellen
Auf dem Rückweg zweigen wir noch Richtung Aguas Calientes ab. Dieser Teil des Nationalparks Puyehue liegt nicht so hoch wie Anticura, ist wesentlich stärker besucht und vor allem für seine heißen Quellen – den Aguas Calientes – bekannt. Es gibt ein angelegtes Schwimmbecken, du kannst das heiße Wasser aber auch direkt im Fluss testen. Oder du wanderst am Fluss entlang durch den wunderschönen Wald, sehr idyllisch! Und es wartet ein weiterer kleiner Wasserfall.
Übernachten im Nationalpark Puyehue
Es gibt im Nationalpark Puyehue zwei Campingplätze. Den Camping Catrué im Bereich Anticura – wo die oben beschriebenen Wanderungen zu den Wasserfällen starten – und den Camping Chanleufu bei Aguas Calientes. Auf beiden Campingplätzen gibt es auch Cabañas (Hütten), die gemietet werden können. Infos zum Nationalpark, leider nur auf Spanisch, findest du hier.
Außerhalb des Nationalparks können wir die Unterkunft Cabañas La Valenciana direkt am Lago Puyehue empfehlen. Die Cabañas sind mit Küchen für Selbstversorger ausgerüstet. Ein leckeres Frühstück mit frischem Obst und Brötchen ist inklusive. Einige der Cabañas liegen direkt am Seeufer. Du kannst dir hier Kayaks leihen und auf dem See paddeln, am Ufer grillen oder einfach die Sonne genießen. Ein wirklich tolles Fleckchen.
Anfahrt zum Nationalpark Puyehue
Aus Chile erreichst du den Nationalpark Puyehue am besten, indem du bei Osorno von der Autobahn (Ruta 5) abfährst und der Straße 215 Richtung Argentinien folgst. Von Osorno nach Aguas Calientes sind es etwa 80 Kilometer. Bei den Termas Puyehue zweigst du von der 215 ab Richtung Aguas Calientes und bist kurz darauf da. Die Straße 215 ist super ausgebaut. Sie ist die Hauptverbindungsstraße von Chile ins argentinische Bariloche, wo du übrigens super wandern kannst.
Reiseführer Tipps für Chile
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Warst du schon mal im Nationalpark Puyehue? Oder hast weitere Geheimtipps für Chile? Wir freuen uns auf dein Feedback in den Kommentaren!
Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Immer zu begeistern, wenn es irgendwo Tiere in freier Wildbahn zu sehen gibt. Besonders liebt sie das Gefühl von Freiheit auf Roadtrips, atemberaubende Landschaften zu entdecken und beim Wandern in die Natur einzutauchen.