Hier fühlt man sich dem Himmel nah: der Roque Nublo ist mit 1.813 Metern die dritthöchste Erhebung auf Gran Canaria und ein beliebtes Ziel bei Wanderern. Die Weitsicht über die Bergwelt der Kanarischen Insel und über das Meer bis zum Zuckerhut des Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa ist wirklich phänomenal. Vom Hochplateau am Roque Nublo, der als Wahrzeichen von Gran Canaria gilt, lässt sich die fantastische Landschaft aus Felsen, Schluchten und Wäldern in aller Ruhe bestaunen.
Inhaltsverzeichnis
Kultplatz und Wahrzeichen Gran Canarias: der imposante Wolkenfels
Der Roque Nublo (spanisch für Wolkenfels) war früher ein Kultplatz der Ureinwohner der Kanarischen Inseln, die auf dem für sie heiligen Berg dem Sonnengott huldigten. Wie ein riesiges Ausrufezeichen erhebt sich der imposante Fels ca. 60 Meter aus dem Hochplateau, das ihn umgibt. Heute wird der Roque Nublo durch das nach ihm benannten Naturschutzgebiet Monumento Natural del Roque Nublo geschützt. Es liegt im Zentrum von Gran Canaria, im Municipio Tejeda. Entstanden ist der beliebte Wolkenfels übrigens aus Lavaströmen, die einen Stratovulkan bildeten. Der Roque Nublo und sein kleinerer Nachbar, der Roque Rana (Frosch), sind zwei übergebliebene Vulkanschlote.
Wanderung zum Gipfel des Roque Nublo
Motiviert starten wir am Parkplatz La Goleta an der GC-600 unsere Wanderung auf den Roque Nublo. Noch ist zum Glück nicht allzu viel los. Zuerst führt der Weg entspannt an einem seichten Hang lang. Wenig später beginnt die Steigung. Hier hat man schon gleich eine wunderbare Aussicht auf die fantastische Berglandschaft. Nach gut 800 Metern erreichen wir die Abzweigung El Fraile, am Fuß des Mönchs, eines der markanten Felsen auf dieser Wandertour. Hier folgen wir rechts dem Wegweiser nach „La Culata“, um den Roque Nublo gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Zu dieser sehr schönen Wanderalternative später mehr.
Nach links führt der Weg weiter hinauf zum berühmten Wolkenfels. Über glattgeschliffene Stufen geht es hinauf auf das Nublo-Plateau, wo sich uns ein atemberaubender Ausblick eröffnet: über das rote Felsplateau zum Roque Nublo neben dem der kleine Frosch (Roque Rana) kauert sowie die spektakuläre Bergwelt mit ihren schroffen Felsen, urigen Bergdörfern und malerischen Terrassenfeldern.
An der Abbruchkante des Roque Nublo schaut man wie durch ein riesiges Felsenfenster in die Tiefe. Bei klarer Sicht ragt in der Ferne der Teide von Teneriffa aus dem Meer. Auch die Perspektive auf dem Rückweg kann sich sehen lassen: jetzt läuft man auf eine gezackte Felswand zu, in dessen Mitte ein mystisches Auge auftaucht. Kein Wunder, dass die Wanderung auf den Roque Nublo zu den beliebtesten Touren auf Gran Canaria zählt. Die Aussicht ist wirklich grandios!
Alternative: Wanderung rund um den Roque Nublo
Wie schon oben angekündigt, kann man nicht nur zum Nublo-Plateau hinauf wandern, sondern auch ein Stück weiter unten am Hang entlang einmal um den Roque Nublo herum. Beides lässt sich wunderbar zu einer ca. 5 Kilometer langen Wanderung kombinieren. Nach dem Abzweiger bei El Fraile wird es herrlich ruhig, denn auf diesen Wanderweg verirren sich kaum Touristen.
Durch wunderbare Kiefernwälder wandern wir auf einem schmalen Weg immer am Hang entlang. Kleine und große Felsbrocken liegen hier in der Landschaft, als hätten Riesen mit Murmeln gespielt. Unterwegs eröffnen sich atemberaubende Weitblicke über die Berge bis hin zum Atlantik. Richtet man den Blick nach oben den Hang hinauf, taucht immer wieder der Roque Nublo aus verschiedenen Perspektiven auf, großartig!
Kurz bevor wir wieder auf den Wanderweg zum Gipfel des Roque Nublo treffen, genießen wir einen tollen Blick von unten auf das Nublo-Plateau. Die kleinen Felsterrassen an seinem Fuß eignen sich übrigens hervorragend für eine ruhige kleine Wanderpause mit Aussicht, bevor man sich in den Trubel auf dem Plateau stürzt. Hier haben wir sogar einen niedlichen kleinen Kanarenpiper entdeckt.
Uns hat die Rundwanderung um den Wolkenfels sehr gut gefallen. Sie ist eine super Ergänzung zum Aufstieg auf das Nublo-Plateau.
Tipps zur Roque Nublo Wanderung: Start, Parken und Uhrzeit
Die bekannteste, kürzeste und einfachste Wanderung startet vom Parkplatz La Goleta. Der Weg von hier zum Roque Nublo ist nicht weit, aber an einigen Stellen durchaus kraxelig. Gute Wanderschuhe sind empfehlenswert. Außerdem lohnt es sich, längere Wanderungen in der Umgebung zu unternehmen. So lässt man die Massen schnell hinter sich. Denn um die Mittagszeit steuern viele Tagesausflügler von der Küste den Roque Nublo an. Dann werden der kostenlose Parkplatz und die Wanderwege schnell voll. Am besten unternimmst du deine Wanderung möglichst früh (vor 10 Uhr) vor dem großen Ansturm. Oder du wartest bis zum späten Nachmittag. Ab 15 Uhr wird es langsam wieder leerer.
Der aussichtsreiche Wanderweg zum Roque Nublo ist gut ausgeschildert und ausgebaut. So ist er auch für Anfänger und weniger geübte Wanderer gut machbar. Unterschätzen sollte man die Tour aber nicht. Es sind durchaus unebene und steilere Passagen zu bewältigen, die teilweise auch rutschig sein können. Für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer ist die Wanderung daher nicht geeignet.
Weitere Tipps zu den Kanarischen Inseln
Ein weiteres Highlight, das du während deines Urlaubs auf Gran Canaria nicht verpassen solltest, sind die faszinierenden Dünen von Maspalomas. Weitere Tipps für schöne Wanderungen findets du in unserem Erfahrungsbericht zum Wandern auf Gran Canaria. Auch die anderen Kanarischen Inseln eignen sich hervorragend zum Wandern. Hier geht’s zu unseren Reiseberichten zu Lanzarote, La Palma, Fuerteventura, La Gomera und La Graciosa.
Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Kathrin ist reiseverrückt, abenteuerlustig und absoluter Tierfan. Sie liebt es, in der Natur unterwegs zu sein und beim Wandern, Paddeln oder Radfahren nach Tieren Ausschau zu halten. Ihr Herz schlägt besonders für die polaren Regionen, aber auch Zuhause in Hamburg geht sie gern auf Entdeckungstour.