Heute ist es soweit: Wir betreten antarktisches Festland. Unfassbar! Ich kann es kaum glauben. Unser Expeditionsschiff ankert in Orne Harbour, einer winzigen Bucht im Norden der Antarktischen Halbinsel. Rundherum türmen sich hohe, unter Schneemassen begrabene Berge auf. Malerisch, wild und ursprünglich. Bevölkert von Zügelpinguinen, die auf einer der stürmischen Bergspitzen von Orne Harbour ihre Kolonie aufgeschlagen haben. Draußen tobt ein Schneesturm. So ungemütlich, dass einige Gäste beschließen, auf dem Schiff zu bleiben. Aber für uns gibt es kein Halten. Wir können den Moment kaum erwarten, an dem wir endlich an Land dürfen. Der eisige Kontinent übt eine magische Anziehungskraft auf uns aus. Und die Zügelpinguine hören wir praktisch schon nach uns rufen.
Inhaltsverzeichnis
Antarktis – Kontinent aus Schnee und Eis
Endlich! Ein Polarcirkel-Boot bringt uns zum Antarktischen Festland. Links und rechts treiben Eisschollen an uns vorbei. Schneeflocken wehen uns ins Gesicht.
Das Wetter könnte wirklich angenehmer sein. Andererseits passt es auch irgendwie perfekt hierher. Schließlich befinden wir uns in der Antarktis, diesem magischen, unberührten Kontinent aus Schnee und Eis. Faszinierend in seiner eisigen Schönheit. Aber gleichzeitig so unwirtlich, dass nur die hartgesottenen Pinguine sich diesen ansonsten unbewohnten Ort zum Brüten und Nisten ausgesucht haben.
Schneesturm in Orne Harbour
Motiviert hüpfe ich aus dem kleinen Boot mitten hinein ins Schneeparadies. Mit Wanderstöcken bewaffnet machen wir uns an den steilen Aufstieg zur Pinguinkolonie. Zum Glück hat das Expeditionsteam schon einen Zickzack-Pfad in den Tiefschnee gestampft.
Wie die Pinguine kämpfen wir uns so auf dem ausgetretenen Pfad den Berg hoch. Wusstest du, dass Pinguine sich ein richtiges Straßennetz im Schnee anlegen? So haben die cleveren, kleinen Gesellen es nämlich auch einfacher auf ihrem Weg vom Meer zur Kolonie. Energie sparen, wo es nur geht, ist Überlebensstrategie Nummer 1 in der Antarktis!
Zu Besuch bei den Zügelpinguinen in der Antarktis
Schweißgebadet kommen wir oben an. Wer hätte gedacht, dass einem im Schneesturm so warm werden kann? Der Aufstieg durch den Schnee hatte es doch ganz schön in sich. Umso größer ist meine Bewunderung für die kleinen Zügelpinguine, denen der Weg ja noch länger und beschwerlicher vorkommen muss. Watschelnd und hopsend kämpfen die Pinguine sich den Berg auf dem Antarktischen Festland hoch. Wirklich beeindruckend, was sie alles auf sich nehmen, um ihren Nachwuchs in der Antarktis groß zu ziehen. Hartes Pinguin-Leben!
Wir genießen die atemberaubende Aussicht über Orne Harbour. Ganz klein wirkt unser Expeditionsschiff unten in der Bucht. Um uns herum nur Schnee. Und direkt vor uns die nistenden Zügelpinguine. Sooo niedlich, die kleinen Gesellen. Auf den Falklandinseln waren ja die mutigen Felsenpinguine meine erklärten Lieblinge. Aber ich muss sagen, die Zügelpinguine sind ernstzunehmende Konkurrenz. Sie sind so unfassbar entzückend, ich bin regelrecht verliebt.
Wir sind früh dran in der Antarktis-Saison. Deshalb ist von Pinguinküken leider noch nichts zu sehen. Dafür bekommen wir das komplette Verhaltensrepertoire an Nest bauen, flirten, paaren und brüten geboten. Auch die ein oder andere Streiterei bekommen wir mit. Ach, ich könnte stundenlang die knuffigen Zügelpinguine beobachten!
Expedition Rutschbahn in Orne Harbour
Leider ist unsere Zeit bei den Pinguinen in Orne Harbour fast um. So machen wir uns an den rutschigen Abstieg. Durch die vielen Füße ist der Pfad inzwischen eher zur Rutschbahn geworden. Kurz überlege ich, es den Pinguinen gleich zu tun und einfach auf dem Bauch liegend bergab zu flutschen. Allerdings ist die Aussicht darauf, ungebremst im arktischen Wasser zu landen, nicht besonders verlockend. Gut, dass wir die Trekkingstöcke dabeihaben. Die sind jetzt wirklich hilfreich.
Dankbar, glücklich und mit voll geknipster Kamera geht es schließlich zurück an Bord. Ein bisschen Abschiedsschmerz von den Pinguinen ist aber auch dabei.
Wo liegt eigentlich Orne Harbour?
Orne Harbour wurde übrigens im Jahr 1898 von den Teilnehmern der Belgica-Expedition (1897–1899) unter der Leitung des belgischen Polarforschers Adrien de Gerlache de Gomery entdeckt. Der später berühmte norwegischen Polarforscher Roald Amundsen war Zweiter Offizier auf dieser Expedition. Seinen Namen verdankt Orne Harbour vermutlich norwegischen Walfängern. Die Bucht befindet sich an der Danco-Küste des Grahamlands im Norden der Antarktischen Halbinsel auf der 25 Kilometer langen Arctowski-Halbinsel.
Na, wer möchte jetzt noch alles die Zügelpinguine besuchen?
Pinguinfan?
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Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Kathrin ist reiseverrückt, abenteuerlustig und absoluter Tierfan. Sie liebt es, in der Natur unterwegs zu sein und beim Wandern, Paddeln oder Radfahren nach Tieren Ausschau zu halten. Ihr Herz schlägt besonders für die polaren Regionen, aber auch Zuhause in Hamburg geht sie gern auf Entdeckungstour.
Was für wunderschöne Bilder! Die Pinguine sind soo süß!!
Und Hut ab! Das wäre definitiv keine Reise für mich. Ich friere schon beim Zuschauen.^^
Liebe Grüße
Julie
Danke, Julie.
So kalt war es gar nicht. Besonders wenn man durch den Schnee bergauf gestapft ist, ist man schnell ins Schwitzen gekommen. Und auf dem Schiff kann man sich ja nach der Anlandung wieder aufwärmen 🙂
Irgendwann einmal… So lange bleiben mir eure schönen Antarktis-Berichte zum Träumen! Super knuffelige Fotos habt ihr da mitgebracht! Ich bin ganz verliebt in die süßen Zügelpinguine…
Danke, Nadine! Mich haben die süßen Zügelpinguine auch restlos um den Finger gewinkelt 🙂 Die Antarktis hat schon eine ganz besondere Magie. Ich bekomme manchmal richtige Sehnsuchtsflashs und würde mich dann am liebsten sofort wieder in die Antarktis beamen. Bis das mit dem Beamen funktioniert, träume ich einfach mit 🙂
Wow, so toll! Und schön geschrieben, so richtig zum Miterleben. Die Antarktis ist mein großer Jugendtraum gewesen. Dass man da heute einfach so hinfahren kann, ist schon irre.
Danke, Lena! Schön, dass dir der Beitrag so gut gefällt 🙂
Für uns ist mit der Antarktis-Reise auch ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Ja, irre, wie einfach das heute mit den gut ausgerüsteten Expeditionsschiffen geht. Und nach der Anlandung einfach wieder zurück ins Warme. Das ist schon Luxus pur 🙂
Ohhhhhhhhhhhhhhh ich kann einfach nicht genug bekommen von diesen süßen Pinguinen!!! In die Antarktis will ich auch so unbedingt <3
Liebe Grüße
Ines
Da sind wir schon zu zweit! Ich kann von den süßen Pinguinen auch nicht genug bekommen!
Hey ihr beiden,
das ist so ein Traum! Was soll man da noch zu sagen! Die Pinguine sind der Hammer und die Fotos auch. Einbunglaublich tolles Erlebnis, so etwas bleibt für‘s Leben.
Lg Miriam
Hey Miriam,
ja, das bleibt echt für’s Leben! Es war einfach so unbeschreiblich toll in der Antarktis. Das kann man wirklich gar nicht in Worte fassen.
LG Kathrin
Ein Traum! Aber diese Touren sind so verdammt kostspielig :/
Ja, leider. Für mich ist ein jahrelanger Traum in Erfüllung gegangen 🙂 Die Kulisse aus Schnee und Eis und dazu die vielen Pinguine, einfach einzigartig! Ich bin wirklich sehr dankbar, dass ich mir diese geniale Reise erfüllen konnte!
Danke für den wirklich interessanten Artikel und die wunderschönen Fotos!
Gern geschehen 🙂 Schön, dass dir der Artikel so gut gefällt! Die Pinguine sind einfach die perfekten Fotomodells 🙂
Wirklich verlockend! Aber die „Frostbeule“ in mir bremst noch! Mal sehen, ob sie im inneren Kampf besiegt wird 🙂
Es lohnt sich! Und auf dem Schiff ist es ja schön warm. Nach der Anlandung kann man heiß Duschen und anschließend Tee trinken und sich weiter über die süßen Pinguine freuen 🙂
Hallo ihr beiden, die Pinguine sind ja wirklich wahnsinnig knuffig. Die Bilder sind aber auch wirklich klasse. Danke fuer den faszinierenden Beitrag! Antarktis ist wahrlich ein ausgefallener Urlaubsort. Ich hoffe wir schaffen es da auch mal hin!
Danke, Anne! Ich drücke euch ganz fest die Daumen! Die Antarktis ist wirklich ein einzigartiges Paradies aus Schnee und Eis. Und in die Pinguine kann man sich nur verlieben 🙂