Nach einem genialen Roadtrip durch die Wildnis Alaskas mit vielen unvergesslichen Tierbegegnungen sind wir zurück in Kanada. Auf unserem Roadtrip durch Nordamerika geht es weiter von der Goldgräberstadt Dawson City über Whitehorse nach Süden. In Hyder hoffen wir auf Bären beim Fischfang, im Fort Saint James lernen wir jede Menge über die Zeit des Pelzhandels und in Harrison Hot Springs machen wir einen kleinen Miniurlaub vom Reisen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Tag 30: Yukons Goldgräberstadt Dawson City
- 2 Der Klondike Highway im Yukon Territorium
- 3 Yukon: Wandern am Mosquito Creek
- 4 Yukon: Tierbegegnungen am Klondike Highway
- 5 Tag 31: Auf dem Klondike Highway nach Whitehorse
- 6 Raddampfer und Miles Canyon in Whitehorse
- 7 Tag 32: Auf dem Cassiar Highway nach Hyder
- 8 Grenzübergang Alaska bei Stewart
- 9 Auf der Suche nach Bären in Hyder
- 10 Tag 33 Kanada Roadtrip: Auf in die Sonne
- 11 Old Hazelton
- 12 Indianer auf Lachsfang im Morice Canyon
- 13 Yellowhead Highway: Farmland im Sonnenschein
- 14 Tag 34: Biber-Geschichten im Fort Saint James
- 15 Tag 35: Hell’s Gate und Entspannung in Harrison Hot Springs
- 16 Airtram am Hells’s Gate im Fraser Canyon
- 17 Historische Alexandria Brücke
- 18 Entspannung in Harrison Hot Springs
Tag 30: Yukons Goldgräberstadt Dawson City
Den Top of the World Highway haben wir erfolgreich gemeistert. Nach der Fährfahrt über den Yukon halten wir in der alten Goldgräberstadt Dawson City. Hier gibt es dank der Pflege von Parks Canada viele schöne alte Holzhäuser. Wir machen einen Spaziergang durch die Stadt und begeben uns auf Zeitreise. Früher waren die Raddampfer auf dem Yukon die einzige Verbindung zur Außenwelt. Noch heute liegt der ausrangierte Raddampfer SS Keno am Ufer des Yukon in Dawson City. Außerdem gibt es das Jack London Museum (Autor von „Wolfsblut“) zu besichtigen.
Bevor wir weiterfahren, gönnen wir unserem Truck Camper in Dawson City noch eine Dusche mit dem Hochdruckreiniger. Bei unserer Abenteuerfahrt auf dem Top of the World Highway ist er hinten bis zum Dach hoch ein gematscht.
Der Klondike Highway im Yukon Territorium
Von Dawson City fahren wir auf dem Klondike Highway durch Sumpfgebiet nach Süden. Die Landschaft im Yukon ist einfach grandios! Besonders gut gefällt uns der Gravel Lake, in dem sich die Wolken zwischen den Seerosen spiegeln.
Yukon: Wandern am Mosquito Creek
Wir machen auf unserem Roadtrip auf dem Klondike Highway einen Wanderstopp am Moose Creek Campingplatz. Durch Wald wandern wir am Mosquito Creek entlang zum breiten Stewart River. Unterwegs begegnen uns jede Menge neugierige Hörnchen und eine Schar Rebhühner.
Yukon: Tierbegegnungen am Klondike Highway
Bei der Weiterfahrt auf dem Klondike Highway durch den Yukon treffen wir mal wieder einen Schwarzbären am Straßenrand. Cool! Und dann quert doch tatsächlich ein Baumstachler vor uns die Straße. Absolut großartig!!! Leider macht er sich schnell aus dem Staub. Wenn du dich jetzt fragst, was eigentlich ein Baumstachler ist, dann sieh dir doch einfach unseren Baumstachler-Artikel an.
Tag 31: Auf dem Klondike Highway nach Whitehorse
Unsere Highlights auf dem Klondike Highway nach Whitehorse sind die Five Finger Rapids – früher ein Hindernis für die Raddampfer auf dem Weg nach Dawson – und die Begegnung mit einem Fuchs in Carmacks.
Raddampfer und Miles Canyon in Whitehorse
Weiter geht es auf unserem Roadtrip auf dem Klondike Highway durch Yukon bis nach Whitehorse. Dort erwarten uns bunte Häuser und ein weiterer Raddampfer, die SS Klondike. Nach einem Stadtspaziergang geht es weiter zum Miles Canyon. Dort sollen angeblich Otter wohnen. Allerdings ist keiner zu sehen. Aber auch so ist der Canyon mit seinem petrolfarbigen Wasser und der Fußgängerbrücke einen Abstecher wert.
Nach einem kurzen Besuch der Fischleiter, die den Lachsen den Weg zu ihren Laichgründen am Schwatka Lake Damm erleichtern soll, fahren wir auf dem Alaska Highway nach Süden. Da wir diesen Streckenabschnitt schon von der Hinfahrt nach Alaska kennen, geht es ohne große Stopps bis zum Parkplatz der Rancheria Falls, wo wir übernachten.
Tag 32: Auf dem Cassiar Highway nach Hyder
Heute geht es mit unserem Truck Camper auf dem landschaftlich super schönen Cassiar Highway nach Hyder. Leider begleitet von Nieselregen und dicken grauen Wolken. Schade, aber man kann ja nicht immer gutes Wetter haben. Zur Aufheiterung taucht am Straßenrand eine Schwarzbärin mit zwei Jungtieren auf. Sehr knuffig! Am schönen Boya Lake legen wir eine kleine Autofahrpause ein.
Grenzübergang Alaska bei Stewart
Der kleiner Ort Hyder liegt abgeschieden am Ende des Stewart Highways. Er gehört zu Alaska. Da von dort aber keine Verbindung zu irgendeinem anderen Ort in Alaska existiert, gibt es keinen US-Kontrollpunkt an der Grenze. Nur bei der Rückfahrt nach Stewart wird die Einreise nach Kanada kontrolliert.
Auf der Suche nach Bären in Hyder
Hyder ist ein uriger, kleiner Ort und eine halbe Geisterstadt ganz nach unserem Geschmack. Das touristische Highlight ist der einige Kilometer außerhalb gelegene Fish Creek. Hier ziehen zwischen Mitte Juli und Anfang September Lachse bachaufwärts. Von einer Aussichtsplattform kann du mit etwas Glück und Geduld Grizzlys und Schwarzbären beobachten, die sich Lachse aus dem Fish Creek angeln. Auch wir warten im ungemütlichen Nieselregen eine Weile. Aber leider sind neben den vielen Lachsen nur ein paar Weißkopfseeadler zu sehen. Und ein hübscher blauer Tümpel. Durchgefroren machen wir uns schließlich auf den Rückweg zu unserem Campingplatz in Hyder.
Tag 33 Kanada Roadtrip: Auf in die Sonne
Leider ist es noch genauso nass und kalt wie am Vortag. Auch von Bären ist am Fish Creek in Hyder nach stundenlangem Warten nichts zu sehen. Gut, dass wir in Valdez schon einen Grizzly beim Lachscatchen gesehen haben. Eigentlich wollten wir in Hyder einen Tag Pause machen, aber der Wetter Forecast für die nächsten Tage ist genauso schlecht. Frustriert beschließen wir doch schon weiter zu fahren.
Zurück in Kanada geht es auf dem Cassiar Highway weiter nach Süden. Unsere Laune bessert sich schlagartig, als wir an der Kreuzung zum Yellowhead Highway ein rollendes Hotel sehen. Wenigstens sind wir nicht in so einer fahrenden Sargkiste unterwegs. Das würde sich mit meiner leichten Platzangst gar nicht gut vertragen.
Old Hazelton
In Old Hazelton holen wir uns einen kleinen Einblick in die Indianerkultur. Früher war hier der Endpunkt der Schaufelraddampferflotte auf dem Skeena River. Sehenswert ist die kleine Altstadt und das Ksan Historical Indian Village. Dort kannst du dir sieben Langhäuser und mehrere Totempfähle anschauen.
Indianer auf Lachsfang im Morice Canyon
Bei Moricetown im gleichnamigen Canyon kann man manchmal Indianer beim Lachsfangen beobachten. Denn die Indianer haben sich das Recht erhalten, in den Stromschnellen vor dem Engpass des Canyons nach alter Tradition Lachse zu fangen. Wir haben Glück und können ein paar Indianern beim Fischen zusehen. Einer hat sich sogar mit einem Seil gesichert auf einen Felsvorsprung direkt in die Schlucht hinunter gewagt. Wir können in den tosenden Fluten überhaupt nichts erkennen. Umso erstaunter sind wir, als der Fischer tatsächlich einen Lachs erwischt.
Yellowhead Highway: Farmland im Sonnenschein
Inzwischen ist die Sonne wieder aufgetaucht. Blauer Himmel. 20 Grad. Juhu, der Plan ist aufgegangen. Weiter geht es durch idyllisches Farmland mit süßen Kühen und Pferden. Der Reiseführer beschreibt die Strecke als langweilig, finden wir gar nicht. Allerdings sind überall Häuser und Ortschaften. Ganz ungewohnt nach der größten Teils unbebauten wilden Landschaft der letzten Wochen. Back to civilisation!
Tag 34: Biber-Geschichten im Fort Saint James
Heute besuchen wir die Fort Saint James National Historic Site, ein Living History Museum, das am Stuart Lake liegt. Früher hatte die Hudson Bay Company hier eine Handelsstation. Es gibt im Fort St. James mehrere Gebäude, die du dir auch von Innen ansehen kann. Entsprechend der damaligen Zeit angezogene „Bewohner“ zeigen das Alltagsleben und erzählen interessante Geschichten aus der Zeit des Pelzhandels. Wusstest du, dass:
- die Elche – angelockt von den neu entstandenen Grasschneisen – den Schienen nach Norden gefolgt sind? Vorher gab es sie weder in British Columbia, noch in Yukon oder Alaska. Clevere Elche!
- die Währung zwischen den Indianern und den Europäern in den Handelsposten „Made Beaver“ hieß? Das entsprach einem Biberfell. Eine Wolldecke kostete zum Beispiel sechs Made Beaver. Sehr spannend. Für uns als Tierfreunde natürlich aber auch traurig, sich die ganzen aufgrund der Felle getöteten Tiere vorzustellen.
- Biber Hüte ein absoluter Luxusgegenstand waren? Wegen ihrer Wasserundurchlässigkeit waren sie sehr begehrt. Die Hutmacher haben bei der Verarbeitung allerdings Quecksilber verwendet, was sie langsam vergiftet und verrückt gemacht hat. Daher auch der „Verrückte Hutmacher“ aus Alice im Wunderland.
Du siehst, die Biber hatten früher einen hohen Stellenwert. Kein Wunder also, dass der Biber heute das Nationaltier Kanadas und das offizielle Wappentier von Parks Canada ist. Wir haben so einiges gelernt, ein Besuch des Fort St. James lohnt sich auf jeden Fall!
Weiter geht es den Rest des Tages durch schöne Farmlandschaft durch British Columbia in Kanada. Da wir die Strecke ab Prince George schon von unserem Kanada-Roadtrip 2014 kennen, machen wir nur wenig Stopps. Wenn du dich für die Goldgräberzeit interessierst, empfehlen wir dir einen Abstecher nach Barkerville.
Tag 35: Hell’s Gate und Entspannung in Harrison Hot Springs
Unserer Roadtrip von Norden nach Süden durch Kanada nähert sich langsam dem Ende. Unser Etappenziel für heute ist Harrison Hot Springs in der Nähe der amerikanischen Grenze. In Spences Bridge treffen wir aber erstmal eine ganze Herde Rocky Mountain Schafe. Total toll! Weiter geht es auf super schöner Strecke am Thompson River entlang. In Lytton sehen wir uns den Zusammenfluss mit dem schlammigem Fraser River an.
Airtram am Hells’s Gate im Fraser Canyon
Am Hells’s Gate – einem Engpass im Fraser Canyon – gönnen wir uns eine Fahrt mit der touristischen Airtram. Die Seilbahn fährt über den tosenden Fluss auf die andere Seite der Schlucht. Den Eintrittspreis für Hell’s Gate von 22CAD + Tax finden wir eigentlich zu teuer, aber wir haben noch so viele Kanadische Dollar über und nähern uns ja schon wieder der amerikanischen Grenze. Unten gibt es ein paar hübsche Holzhäuschen mit Mini-Museum und Café. Eine Hängebrücke führt über den Fluss, von der man super die Raftingboote in den Stromschnellen beobachten kann.
Historische Alexandria Brücke
Ein paar Kilometer weiter auf dem Highway lohnt die kurze Wanderung zur alten Alexandria Brücke. Mittags machen wir einen Picknickstopp an einem grünen Badesee in der Nähe von Hope. Und sind ein bisschen neidisch auf die Einheimischen, die gemütlich auf ihren Luftmatratzen und Gummibooten auf dem See dümpeln.
Entspannung in Harrison Hot Springs
Weiter geht es nach Harrison Hot Springs, wo wir uns einen Campingplatz mit Strom für die Klimaanlage sichern. Das ist bei den Temperaturen auf jeden Fall nötig! Auf Flipflops schlendern wir am Strand in Harrison Hot Springs entlang, umrunden die Badelagune und essen Eis. Herrlich. Total relaxing. Eine Art Miniurlaub vom Reisen.
Auf dieser Karte findest du die Route unseres Kanada Roadtrips von Dawson City im Norden bis Harrison Hot Springs im Süden. In der nächsten Roadtrip Etappe geht es zurück in die USA , Highlights sind der Olympic und der North Cascades Nationalpark in Wahington State. Anschließend geht es an der Küste nach Süden durch Oregon.
Eine Zusammenfassung unseres gesamten Roadtrips von L.A. bis Alaska und zurück findest du in unserem Nordamerika-Roadtrip-Artikel.
Reiseführer Kanada Westen
- Falls du einen guten Reiseführer suchst, können wir dir den Reise Know-How Kanada Westen mit Alaska empfehlen. Er hat uns auf unserem Roadtrip mit Detailkarten und Tipps zu Campingplätzen super geholfen.
Technik/Ausrüstung
- Hier unsere Tipps, welche technische Ausrüstung du auf deinen Roadtripp mitnehmen solltest.
Interview/Podcast
- Mehr zu unserem Roadtrip von L.A. nach Alaska kannst du dir im Off the Path Podcast Folge 63 anhören
Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Immer zu begeistern, wenn es irgendwo Tiere in freier Wildbahn zu sehen gibt. Besonders liebt sie das Gefühl von Freiheit auf Roadtrips, atemberaubende Landschaften zu entdecken und beim Wandern in die Natur einzutauchen.
Wow, vielen Dank für die vielen tollen Tipps und die schönen Fotos! Ein toller Artikel!
Ich bin so neidisch, so einen Roadtrip möchte ich auch unbedingt einmal im Leben gemacht haben. Würde mir sogar einen Kredit dafür nehmen, um mir diesen Traum zu erfüllen. Oder direkt nach Kanada auswandern.
Bin restlos begeistert, vielen Dank dass ihr uns „mitgenommen“ habt!
VG
Bernd
Vielen Dank, Bernd!
Schön, dass unser Kanada Roadtrip Bericht dich so inspiriert hat 🙂
In BC habe ich alleine schon so viele Sachen auf meiner Wunschliste stehen, das schaff ich nie im Leben. Und jetzt kommt Hell´s Gate und ein Abstecher nach Hyder dazu. Danke dafür! 😉
Im Olympic NP und in Oregon war ich auch, freue mich schon darauf, einige bekannte Orte in den nächsten Berichten wieder zu sehen! Soweit bin ich bei meiner eigenen Berichterstattung noch nicht. Aber die Strecke durch Oregon und Washington ist sooo schön!!
Liebe Grüße,
Schwerti
Danke, Schwerti!
Freut uns immer wieder total, wenn wir hilfreiche Tipps geben können 🙂
Wir fanden Oregon und Washington auch super schön und freuen uns auch schon auf deinen Bericht dazu!
Liebe Grüße,
Kristin