Das wunderbare Wichita Mountains Wildlife Refuge in der Nähe von Lawton im südwestlichen Oklahoma ist eines der ältesten Schutzgebiete der USA. Bisons, Longhorn-Rinder, Weißwedelhirsche und Wapitis streifen hier durch die offenen Graslandschaften, während putzige Präriehunde sich unterirdisch ihre Höhlen bauen. Auch die reiche Vogelwelt mit Eisvögeln, Rotkardinalen und Spechten lässt uns staunen. Die geologisch super alten Wichita Mountains entstanden vor etwa 500 Millionen Jahren. Tolle Wanderwege führen durch die abwechslungsreiche Landschaft mit faszinierenden Granitbergen, kristallklaren Seen, wogender Prärie und Eichenwäldern. Übernachten kann man mit Zelt oder Wohnmobil auf dem naturnahen Doris Campground mitten im Wichita Mountains Wildlife Refuge.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wichita Mountains Wildlife Refuge: Natur und Tiere
- 2 Übernachten auf dem Doris Campground
- 3 Wandern im Wichita Mountains Wildlife Refuge
- 4 Morgenidylle am Quanah Parker Lake
- 5 Fahrt auf den Gipfel des Mount Scott
- 6 Rundwanderung am French Lake im Wichita Mountains Wildlife Refuge
- 7 Caddo Lake
- 8 Lage der Wichita Mountains und Tipps zur Anreise
- 9 Noch mehr Reiseinspiration für die USA
Wichita Mountains Wildlife Refuge: Natur und Tiere
Das Wichita Mountains Wildlife Refuge befindet sich innerhalb des Comanche Countys im US-Bundestaat Oklahoma. Seit 1902 bietet es Bisons und anderen vom Aussterben bedrohten Tier- und Vogelarten einen geschützten Lebensraum. Flora und Fauna zeichnen sich durch eine für die Region ungewöhnliche Vielfalt aus. Das liegt an den vielen unterschiedlichen Lebensräumen, wie trockener Prärielandschaft, feuchten Gebieten mit Eichenwäldern, aber auch Granitbergen, Flüssen und Seen.
Neben über 200 Vogelarten leben im Wichita Mountains Wildlife Refuge zahleiche Säugetiere sowie Reptilien und Amphibien. Dazu gehören unter anderem auch Texas-Klapperschlangen, Schildkröten, Coyoten und Otter. Die Rinderrasse Texanisches Longhorn war in den 1920er Jahren vom Aussterben bedroht. 1927 wurde eine kleine Herde zum Grasen in das Wichita Mountains Wildlife Refuge gebracht. Mittlerweile leben hier ca. 300 Tiere.
Übernachten auf dem Doris Campground
Bei unserem Besuch im Wichita Mountains Wildlife Refuge steuern wir als erstes das Besucherzentrum an. Ein freundlicher Mann an der Info gibt uns Tipps zu Wanderungen und Sehenswürdigkeiten im Park und erklärt uns, dass man die Campsites nur online buchen kann. Zum Glück verrät er uns das Wifi Passwort. Der Doris Campground liegt direkt am Quanah Parker Lake mitten im Wichita Mountains Wildlife Refuge. Du hast die Wahl zwischen Stellplätzen mit und ohne Strom (30$ bzw. 22$ pro Nacht). Toiletten- und Waschräume sind vorhanden. Wir entscheiden uns für einen schönen Spot am See (C Loop, Platz 39, ohne Strom). Abends färbt sich malerisch der Himmel rot.
Wandern im Wichita Mountains Wildlife Refuge
Trotz des leider recht grauen Wetters machen wir uns am Nachmittag auf zu einer ersten kleinen Wanderung zum Osage Lake. Gut 1 Kilometer lang ist der Weg vom Parkplatz zu dem hübschen See, auf dem wir Kanadagänse und einige Enten entdecken. Die bunten Granitfelsen bringen Farbe in die Landschaft. Anschließend cruisen wir mit unserem Wohnmobil zum Lost Lake und drehen noch eine Runde auf dem Kite Trail (ca. 2 Kilometer). Hier ist die Landschaft noch rauer, teilweise müssen wir ein bisschen über die feuchten Felsen kraxeln. Die Aussicht auf eine tiefe, zerklüftete Schlucht lohnt sich aber!
Insgesamt gibt es übrigens 12 ausgewiesene Wanderwege im Wichita Mountains Wildlife Refuge. Die meisten davon sind eher kurz, man kann sie aber auch gut zu längeren Touren kombinieren. Eine Übersicht über die Wandertouren findest du hier.
Morgenidylle am Quanah Parker Lake
Motiviert stehen wir zum Sonnenaufgang auf und laufen runter zum See. Anschließend rollen wir mit unserem Wohnmobil vom Doris Campground. In der Ferne sehen wir zwei kleine dicke Fellknäuel über die Straße laufen. Waschbären? Kurz darauf treffen wir eine Gruppe Weißwedelhirsche. Das geht ja schon mal gut los!
Am Quanah Parker Lake entdecken wir einen hübschen Belted Kingfisher. Kurz darauf erreichen wir den Quanah-Parker-Damm. Über dem Canyon leuchtet der Mond im Morgenlicht und wir genießen den schönen Blick auf den See und die Landschaft.
Am Environment Education Center erwartet uns ein toller kurzer Trail auf den See hinaus mit zahlreichen Infoschildern zu den hier vorkommenden Vögeln. Wir entdecken einen Specht und einen hübschen Rotkardinal. In der Ferne hören wir Coyoten heulen.
Fahrt auf den Gipfel des Mount Scott
Der Mount Scott ist der zweithöchste Gipfel im Wichita Mountains Wildlife Refuge. Eine gut ausgebaute Straße, die selbst mit unserem riesigen Wohnmobil gut zu befahren ist, führt hinauf auf den Gipfel. So früh am Morgen ist hier noch nichts los, wir haben den Mount Scott ganz für uns allein. Allerdings ist es an diesem Morgen im März noch ganz schön stürmisch und kalt. Uns frieren beim Fotografieren die Finger ab. Aber die Weitsicht über die Seen bis nach Medicine Park ist genial!
Auf dem Rückweg wollen wir uns die Holy City mit ihren hübschen Steingebäuden anschauen. Dort finden die ältesten Passionsspiele der USA statt. Leider ist die Zufahrt aber gesperrt. Dafür entdecken wir am Abzweiger jede Menge Longhorn-Rinder mit Kälbchen und sogar ein paar Präriehunde. Über die Präriehunde freuen wir uns besonders, da an der ausgewiesenen Stelle (der Prairie Dog Town) inzwischen keine der niedlichen Tiere mehr anzutreffen sind.
Rundwanderung am French Lake im Wichita Mountains Wildlife Refuge
Als nächstes unternehmen wir eine Wanderung am French Lake. Dazu kombinieren wir den Elk, Longhorn und Bison Trail miteinander. Zunächst geht es immer am Fluss lang. Dabei entdecken wir Schildkröten auf mehreren Ästen im Wasser. Großartig, dass die schon aus ihrer Winterruhe zurück sind! Eine streckt und reckt sich, es sieht aus, als würde sie Yoga in Zeitlupe machen, während sich eine andere Schildkröte mühsam aus dem Wasser hievt.
Ein Stück weiter treffen wir Longhorns mit Nachwuchs am Wanderweg. Vorsichtig gehen wir in einem Bogen vorbei. Der Longhorn Trail führt uns bergan weg vom Fluss durch coole Felslandschaft. Unterwegs sehen wir einen schwarzen Lurch, der schnell verschwindet, und einige gelbe Schmetterlinge. Was für eine schöne und abwechslungsreiche Rundwanderung.
Caddo Lake
An der Zufahrt zum Sunset Pool stoppt uns leider ein Ranger: kein Zugang für Wohnmobile. Schade, dass hat man uns das im Besucherzentrum gar nicht gesagt. Wir hatten extra gefragt, ob es für Wohnmobile Einschränkungen im Park gibt. Der Ranger gibt uns den Tipp, ein Stück weiter auf einem Gravelplatz am Caddo Lake zu parken. Das machen wir dann auch und laufen ein Stück bis zur Staumauer. Um von hier bis zu den Sunset Pools zu laufen, fehlt uns aber die Zeit und Energie. Daher machen wir uns schließlich auf die Weiterfahrt zum Caprock Canyon.
Lage der Wichita Mountains und Tipps zur Anreise
Das Wichita Mountains Wildlife Refuge befindet sich im US-Bundestaat Oklahoma. Die nächste größere Stadt ist Lawton. Im Süden grenzt das Naturschutzgebiet an die Militärbasis Fort Sill und im Osten an den Lake Lawtonka. Zwei größere Straßen verlaufen durch den Park: der Oklahoma State Highway 115 in Nord-Süd-Richtung und der Oklahoma State Highway 49 in Ost-West-Richtung. Letzterer verbindet das Gebiet mit Lawton, wo man durch die Interstate 44 Anschluss nach Oklahoma City und Tulsa im Norden und Wichita Falls im Süden hat.
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Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Kathrin ist reiseverrückt, abenteuerlustig und absoluter Tierfan. Sie liebt es, in der Natur unterwegs zu sein und beim Wandern, Paddeln oder Radfahren nach Tieren Ausschau zu halten. Ihr Herz schlägt besonders für die polaren Regionen, aber auch Zuhause in Hamburg geht sie gern auf Entdeckungstour.