Zwergpinguin – der kleinste Pinguin

Die niedlichen Zwergpinguine haben wir das erste Mal bereits im Jahr 2000 in freier Wildbahn gesehen. Und zwar in Australien, unter anderem auf Phillip Island südöstlich von Melbourne. Ein erneutes Wiedersehen mit den kleinen Pinguinen gab es 2010 im Zoo in Perth und 2013 auf unserer Neuseeland Reise. In diesem Artikel haben wir spannende Infos rund um Lebensraum, Aussehen, Verhalten, Nahrung, Küken und Orte zum Beobachten vom Zwergpinguin in freier Wildbahn zusammengestellt.

Zwergpinguine, Infos zu Verhalten, Lebensraum, Beobachtung in freier Wildbahn
Zwergpinguine

Der Zwergpinguin

  • wird in Neuseeland auch Little Blue Penguin, einfach nur Blue Penguin oder Korora und in Australien Little Penguin oder Fairy Penguin genannt.
  • trägt den wissenschaftlichen Namen Eudyptula minor.
  • ist die kleinste Art aus der Familie der Pinguine.
  • ist eine Superspezies mit zwei Arten, einer neuseeländischen und einer südaustralischen Art. Die beiden Arten geben unterschiedliche Rufe von sich und zeigen ein unterschiedliches Verhalten.

Verbreitung: Wo lebt der Zwergpinguin?

Der Zwergpinguin

  • lebt größtenteils in Neuseeland, in zahlreiche Kolonien rund um Neuseelands Nord- und Südinsel, auf Stewart Island sowie den Chatham-Inseln.
  • ist die einzige Pinguinart, die auf dem australischen Festland brütet. Die Brutkolonien finden sich entlang Australiens Südküste und auf Tasmanien.
  • wird von der Weltnaturschutzunion IUCN als ungefährdet (least concern) eingestuft.
Zwergpinguin in Neuseeland
Zwergpinguin in Neuseeland

Äußere Merkmale: Woran erkennt man den Zwergpinguin?

Der Zwergpinguin

  • wird zwischen 35 und 40 Zentimeter groß und ist damit die kleinste Art unter den Pinguinen.
  • wiegt etwa 1 Kilogramm.
  • hat einen hellen, weißen Bauch.
  • ist an Rücken und die Kopfoberseite je nach Lebensraum hell silbergrau oder dunkel blaugrau gefärbt. Der Übergang von der dunklen Rücken- zur weißen Bauchseite ist weniger klar ausgeprägt als bei anderen Pinguinarten. Besonders am Kopf kann es auch braune Schattierungen geben.
Zwergpinguine
Zwergpinguine

Wie pflanzt sich der Zwergpinguin fort?

Der Zwergpinguin

  • nistet in Felsspalten, unter Baumwurzeln oder in Erdlöchern.
  • kehrt zum Brüten normalerweise jedes Mal an den gleichen Brutplatz zurück.
  • sucht sich – wenn er das erste Mal brütet – einen Brutplatz wenige Meter entfernt von dem Ort, an dem er selbst aufgewachsen ist.
  • ist nicht sehr scheu und brütet manchmal sogar unter Wohnhäusern.
  • ist während der Paarungs- und Nestbauzeit sehr laut.
  • ist nicht auf eine Brutzeit festgelegt und brütet daher irgendwann zwischen Mai und März.
  • legt in der Regel zwei Eier.
  • wechselt sich beim Brüten mit seinem Partner ab. Nach 33 bis 40 Tagen schlüpfen die Küken.
  • füttert seine Jungen nachts.
  • wiegt bei der Geburt etwa 45 Gramm.
  • trägt in den ersten 7 Tagen seines Lebens ein braungraues Daunengefieder, danach wechselt er am Rücken zu schokoladenbraun und am Bauch zu silbergrau. Nach einem Monat erhält er das Gefieder eines erwachsenen Zwergpinguins.
  • ist nach 3 Wochen in der Lage sich selbst warm zu halten, wächst schnell und frisst viel. Beide Eltern müssen jetzt tagsüber auf die Jagd nach Nahrung gehen, um sein Wachstum weiter zu unterstützen.
  • wird im Alter von sieben bis elf Wochen flügge und beginnt ins Wasser zu gehen und zu jagen. Dies muss nicht von den Eltern beigebracht werden, sondern ist angeboren.
  • zieht – je nach Beginn der Brutsaison – ein zweites Gelege groß.
Zwergpinguin Neuseeland,kleinster Pinguin der Welt
Zwergpinguin: kleinster Pinguin der Welt

Verhalten: Wie sieht ein typischer Tag im Leben eines Zwergpinguins aus?

Der Zwergpinguin

  • ernährt sich von Fischen, Tintenfischen und kleineren Krebstieren.
  • unternimmt tagsüber ausgedehnte Jagd- und Tauchzüge in den an sein Brutgebiet angrenzenden Gewässern.
  • kommt normalerweise erst nach Sonnenuntergang an Land.
  • bleibt nur zum Balzen, Brüten oder während der Mauser tagsüber an Land und versteckt sich dann in seiner Höhle.
  • lebt das ganze Jahr über in großen Kolonien.
  • erneuert normalerweise die Bindung zu seinem Partner jedes Jahr, die Scheidungsrate liegt allerdings bei 18 Prozent, in einigen Jahren sogar bei bis zu 50 Prozent.
  • mausert sich nach der Brutzeit, in Australien meist in der Zeit zwischen Februar und März, in Neuseeland zwischen November und März. Die Mauser dauert etwa 17 Tage.
  • verbringt vor der Mauser viel Zeit im Meer, um sein Körpergewicht auf 2 Kilogramm zu verdoppeln.
  • kann während der 17-tägigen Mauser nicht im Meer nach Nahrung suchen, da seine Federn zu dieser Zeit nicht wasserdicht sind. Das Gewicht reduziert sich auf 750 Gramm.
  • kann bis zu 114 Sekunden und 73 Meter tief tauchen.
  • ist in der Lage 200 bis 1.300 Mal pro Tag zu tauchen, normalerweise taucht er 10 bis 30 Meter tief.
  • kann bis zu 50 Kilometer am Tag zurücklegen.
  • wird im Meer von Seeleoparden gejagt.
  • ist in einigen Gebieten durch die Verschmutzung durch den Menschen und verwilderte Haustiere bedroht.
Gefiederpflege bei den Zwergpinguinen
Gefiederpflege bei den Zwergpinguinen

Wo kann man Zwergpinguine in freier Wildbahn sehen?

Zwergpinguine in Australien:

  • Phillip Island südöstlich von Melbourne, mit Eintritt, Preis $30 pro Erwachsener  (Stand 2024)
  • Kostenlose Spots entlang der Australischen Südküste, unter anderem
    • bei den Zwölf Aposteln an der Great Ocean Road
    • am St. Kilda Pier in Melbourne

Zwergpinguine in Neuseeland:

  • Oamaru (Oamaru Blue Penguin Colony)
  • Wellington Harbour

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