Vögel zwitschern, Blätter rauschen im Wind und der Hellbach plätschert friedlich vor sich hin. Das Hellbachtal ist das perfekte Ausflugsziel für Naturfreunde im Süden Schleswig-Holsteins. Abwechslungsreiche Wanderwege führen durch das Naturschutzgebiet mit den drei Seen Lottsee, Krebssee und Schwarzsee. Im Sommer kannst du im Krebssee sogar baden. Auch zum Vögel beobachten ist das Hellbachtal ein toller Ort.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wo liegt das Naturschutzgebiet Hellbachtal mit Lottsee, Krebssee und Schwarzsee?
- 2 Wandern im Hellbachtal bei Mölln
- 3 Vogelbeobachtung am Sarnekower See bei Gudow
- 4 Begegnung mit Kranichen
- 5 Aussichtsplattform am Schwarzsee
- 6 Der Lottsee im Hellbachtal
- 7 Baden im Hellbachtal: Krebssee
- 8 Abenteuerliche Überquerung des Hellbachs
- 9 Rückweg: Gudower Mühle und Westufer des Sarnekower Sees
- 10 Kurze Rundwanderung im Hellbachtal
- 11 Noch mehr schöne Orte zum Wandern in Norddeutschland
Wo liegt das Naturschutzgebiet Hellbachtal mit Lottsee, Krebssee und Schwarzsee?
Das Naturschutzgebiet Hellbachtal liegt südlich von Mölln im Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein. Es ist Teil des Naturparks Lauenburgische Seen. Das Naturschutzgebiet ist etwa 157 Hektar groß und schützt den Hellbach und die angrenzenden Wiesen, Moore und Bruchwälder. Es reicht von der Gudower Mühle im Süden bis zum südlichen Teil des Drüsensees im Norden und umfasst das Tal des Hellbaches. Mitten im Naturschutzgebiet liegen Lottsee, Krebssee und Schwarzsee. Es gelten die üblichen Regeln für Naturschutzgebiete:
- auf den Wegen bleiben,
- Müll mitnehmen,
- keine Pflanzen pflücken,
- Leinenpflicht für Hunde.
Wandern im Hellbachtal bei Mölln
Verschiedene Wanderwege führen durch die wunderschönen Natur im Hellbachtal zwischen Mölln und Gudow. Darunter auch 2 offiziell ausgeschilderte Streckenwanderwege. Wir persönlich finden ja Rundwanderungen immer praktischer. Daher stellen wir dir in unserem Erfahrungsbericht zwei Rundwanderungen durch das Hellbachtal vor, die du für eine längere Tour auch miteinander kombinieren kannst. Der dichteste Wanderparkplatz befindet sich am Ende der Straße Zum Hellbachtal / Am Windberg bei Lehmrade, etwa 5 Kilometer von Mölln entfernt. Von dort kannst du auf einer 6-7 Kilometer langen Wandertour die Highlights des Hellbachtals sehen. Alternativ kannst du auch beim Parkplatz in der Nähe des Sarnekower Sees bei Gudow parken und von dort auf eine längere Wanderung ins Hellbachtal und rund um den Sarnekower See starten (11-12 Kilometer).
Natürlich wollen wir dir auch die offiziellen Streckenwanderwege nicht vorenthalten. Du hast die Wahl zwischen:
- Tour Hellbachtal West: 11 Kilometer, ausgeschildert mit einer orangenen Schwalbe
- Tour Hellbachtal Ost: 14 Kilometer, ausgeschildert mit einem blauen Halbmond
Weitere Infos zu den beiden Streckenwanderungen findest du auf der Website des Herzogtums Lauenburg.
Vogelbeobachtung am Sarnekower See bei Gudow
Aus Hamburg kommend bietet sich für uns der Parkplatz in der Nähe des Sarnekower Sees bei Gudow als Startpunkt für eine Wanderung ins Hellbachtal an. Er liegt an der Büchener Landstraße (L205), etwa 2 Kilometer entfernt von der A24-Autobahnabfahrt Gudow. Auf einem schmalen Pfad wandern wir durch den Wald, bis wir den Bach erreichen. Durch den vielen Regen der letzten Wochen stehen die Weiden teilweise unter Wasser. Schwäne schwimmen auf dem dadurch neu entstandenen See. Und in den Baumkronen über uns zwitschern die Vögel um die Wette. Was für ein schöner Start in den Tag!
Am Bach entlang wandern wir weiter bis wir das Ufer des Sarnekower Sees erreichen. Um den See führt ein Rundwanderweg, ausgeschildert mit einer roten Ente. Wir halten uns rechts und wandern am Seeufer entlang. Stock- und Reiherenten schwimmen vom Schilf versteckt auf dem See. Auch am Ufer sind jede Menge Vögel aktiv. Ein Baumläufer flitzt leichtfüßig einen Baumstamm hinauf. Und neben uns zwitschern Kohlmeisen lautstark.
Begegnung mit Kranichen
Am Nordufer verlassen wir den Sarnekower See und folgen dem mit dem blauen Halbmond ausgeschilderten Wanderweg durch den Wald vorbei an Wiesen und Weiden zum Hellbach. Auf einer der Wiesen entdecken wir Kraniche, die wir schon eine ganze Zeit lang gehört haben. Großartig!
Aussichtsplattform am Schwarzsee
Wir erreichen eine Kreuzung mit Picknickbank. Hier werden wir später links abbiegen und den Hellbach überqueren. Zunächst machen wir aber noch einen Abstecher zu den drei Seen im Naturschutzgebiet. Als erstes erreichen wir den Schwarzsee. Er entstand ebenso wie der Krebssee aus einem Toteisloch. Das Wasser ist jedoch deutlich dunkler und mooriger. Der Schwarzsee ist ein sogenannter Braunwassersee, der sich langsam zum Hochmoor entwickelt. Die moorige Landschaft kannst du dir trockenen Fußes von einem Holzsteg am Westufer des Sees ansehen. Der Steg führt zu einer Aussichtsplattform mit freier Sicht auf den Schwarzsee. Hier sollen auch die seltenen gelben Teichrosen wachsen. Da müssen wir wohl zur passenden Jahreszeit noch mal wiederkommen.
Der Lottsee im Hellbachtal
Als nächstes folgt der Lottsee. Er sticht schon auf der Karte durch seine kreisrunde Form heraus. Der Lottsee entstand durch abfließendes Schmelzwasser während der letzten Eiszeit. Er ist sehr flach, nährstoffreich und wächst langsam zu. An seinem Ufer fühlen sich gefährdete Pflanzenarten wie Sumpffarn und Fieberklee wohl. Da das Ufer schon recht zugewachsen ist, ist der Lottsee vom Wanderweg nicht besonders gut zu sehen.
Baden im Hellbachtal: Krebssee
Nächstes Highlight auf unserer Wanderung durch das Hellbachtal ist der Krebssee, in dem du im Sommer sogar baden kannst. Der Krebssee ist im Vergleich zum benachbarten Lottsee deutlich größer, tiefer und hat eine ovale Form. Er ist nährstoffarm und soll einer der saubersten Seen Norddeutschlands sein. Am Ostufer findest du eine Badestelle, wo du dich selbst davon überzeugen kannst. Auf jeden Fall ist das Wasser glasklar. Laut Wikipedia sollen auch heute noch Flusskrebse im See leben. Gesehen haben wir allerdings keine.
Abenteuerliche Überquerung des Hellbachs
Wir wandern den gleichen Weg zurück zum Rastplatz, um dort den Hellbach zu überqueren. Zunächst führt uns der Wanderweg als Trampelpfad über eine Wiese. Dann folgt ein Holzbohlenweg, der uns trockenen Fußes über das sumpfige Gebiet an den Ufern des Hellbachs führt. Bis wir zu einer kleinen Brücke gelangen, die leider überschwemmt ist. Also Schuhe aus und Füße im Bach abkühlen. Hinweis: In den Tagen vor der Wanderung hat es ungewöhnlich viel geregnet, normalerweise ist die Brücke vermutlich trocken.
Auf der anderen Seite des Bachs biegen wir links ab und folgen nun ein Stück dem westlichen Wanderweg durch das Hellbachtal, der mit der orangenen Schwalbe ausgeschildert ist. Der Weg führt uns am Waldrand entlang mit schöner Aussicht auf die Feuchtwiesen.
Rückweg: Gudower Mühle und Westufer des Sarnekower Sees
Nach einer Rechtskurve treffen wir auf einen breiten Forstweg, wo wir links abbiegen. Nach dem Sturm der vergangenen Woche sind hier Aufräumarbeiten in Gange und der Weg ist durch die tiefen Reifenspuren der Fahrzeuge ziemlich verunstaltet.
Wir bleiben aber nicht lange auf dem Forstweg, sondern biegen erneut links ab und folgen dem Schild zur Gudower Mühle. Das Gelände ist nicht öffentlich zugänglich, du kannst aber vom Weg einen Blick auf die Gebäude werfen. Kurz hinter der Gudower Mühle queren wir erneut den Hellbach. An der nächsten Kreuzung geht es rechts auf den Alten Frachtweg und kurz darauf wieder links. Wir sind zurück am Sarnekower See und laufen diesmal am Westufer entlang Richtung Parkplatz. Insgesamt haben wir auf dieser Wanderung 12 Kilometer zurückgelegt. Die Strecke kannst du dir auf Visorando ansehen.
Kurze Rundwanderung im Hellbachtal
Falls dir die Rundwanderung ab dem Sarnekower See bei Gudow zu lang ist, kommt hier unser Tipp für eine kürzere Runde. Dazu startest du am besten am Wanderparkplatz am Ende der Straße Zum Hellbachtal / Am Windberg bei Lehmrade. Von dort ist der Weg ins Hellbachtal bereits ausgeschildert. Zunächst geht es ein kurzes Stück steil bergab zum Südufer des Drüsensees. Schilder weisen dir den Weg zum Krebssee. Die Entfernung vom Wanderparkplatz bis zur Badestelle am Krebssee beträgt etwa 1,5 Kilometer. Von dort sind es weitere 1,5 Kilometer bis zur Aussichtsplattform am Schwarzsee. Mit Abstecher zum Lottsee kommst du so auf etwa 6,5 Kilometer.
Falls du nicht auf dem kürzesten, also dem gleichen Weg zurückwandern möchtest, kannst du vom Lottsee dem blauen Halbmond Richtung Norden folgen. Der Weg führt dich parallel zum Hellbach zurück an das Südufer des Drüsensees. Dort gibt es eine Holzbrücke über den Hellbach.
Noch mehr schöne Orte zum Wandern in Norddeutschland
- Der Sachsenwald bei Aumühle
- Rund um den Küchensee ab Ratzeburg
- Schöne Wanderungen im Biosphärenreservat Schaalsee
- Geltinger Birk: Wandern & Wildpferde
- Salemer See: Wandern und Paddeln
- Holnis Wanderweg an der Flensburger Förde
- Untere Seeveniederung: Vögel und Schachblumen
- Nienwohlder Moor
Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Immer zu begeistern, wenn es irgendwo Tiere in freier Wildbahn zu sehen gibt. Besonders liebt sie das Gefühl von Freiheit auf Roadtrips, atemberaubende Landschaften zu entdecken und beim Wandern in die Natur einzutauchen.
Was für ein idyllisches Ziel! Noch dazu fast vor der Haustür! Eure wunderschönen Fotos machen Appetit gleich aufzubrechen! Herzlichen Dank, Ellen
Wie schön, das freut uns! Das Hellbachtal ist aber auch wirklich sehr idyllisch!
Liebe Grüße, Kristin