Im Milford Sound in Neuseeland hatten wir das Glück Dickschnabelpinguine in freier Wildbahn zu beobachten. Definitiv ein Highlight unserer Reise! In diesem Artikel haben wir spannende Infos rund um Lebensraum, Aussehen, Verhalten, Nahrung, Küken und Tipps für Orte zum Beobachten der Pinguine in freier Wildbahn zusammengestellt. Der Dickschnabelpinguin wird auch Fjordlandpinguin, New Zealand Crested Penguin, Fjordland Crested Penguin oder Tawaki genannt. Er trägt den wissenschaftlichen Namen Eudyptes pachyrhynchus und zählt zur Gattung der Schopfpinguine.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Verbreitung: Wo lebt der Dickschnabelpinguin?
- 2 Äußere Merkmale: Woran erkennt man den Dickschnabelpinguin?
- 3 Wie pflanzt sich der Dickschnabelpinguin fort?
- 4 Verhalten: Wie sieht ein typischer Tag im Leben eines Dickschnabelpinguins aus?
- 5 Wo kann man Dickschnabelpinguine in freier Wildbahn sehen?
- 6 Weitere Pinguinarten
Verbreitung: Wo lebt der Dickschnabelpinguin?
Der Dickschnabelpinguin
- lebt ausschließlich auf Neuseeland, an der westlichen und südwestlichen Küste der Südinsel sowie auf einigen Inseln vor der Küste.
- gehört gemeinsam mit dem Galápagospinguin und dem Gelbaugenpinguin zu den seltensten Pinguinarten der Welt.
- zählt schätzungsweise 12.500 bis 50.000 geschlechtsreife Individuen.
- wird von der Weltnaturschutzunion IUCN als gering gefährdet (near threatened) eingestuft. Diese Art hat nur ein kleines Brutgebiet. Allerdings ist die Population größer als zuerst angenommen. Trotzdem ist sie rückläufig.
Äußere Merkmale: Woran erkennt man den Dickschnabelpinguin?
Der Dickschnabelpinguin
- wird zwischen 45 und 60 Zentimeter groß
- wiegt 2,5 bis 5 Kilogramm.
- hat das höchste Gewicht vor und das niedrigste Gewicht nach der Mauser.
- ist als Weibchen etwas kleiner und hat einen weniger kräftigen Schnabel als das Männchen.
- hat einen schwarzen Kopf, schwarze Wangen und ein schwarzes Kinn. Auch der obere Bereich der Kehle ist schwarz.
- hat einen blauschwarzen Oberkörper. Unmittelbar vor der Mauser wirkt das Gefieder etwas blasser und bräunlicher. Die Körperunterseite ist weißlich. Eine scharfe, gerade Linie trennt die schwarze Kehle von der Körperunterseite.
- unterscheidet sich von anderen Schopfpinguinen durch die drei bis sechs weißen Streifen auf seiner Wange und die gelben Federn, die sich vom Schnabel bis zum Scheitel ziehen. Am Hinterkopf haben diese Federn eine Länge von etwas weniger als fünf Zentimeter.
- ähnelt dem Snaresinselpinguin – der auch zu den Schopfpinguinen gehört – dem allerdings die weißen Wangenstreifen fehlen und der einen längeren Schnabel hat. Noch nicht geschlechtsreife Dickschnabelpinguine können mit noch nicht geschlechtsreifen Felsenpinguinen verwechselt werden. Junge Felsenpinguine haben einen noch nicht scharf abgegrenzten Überaugenstreifen, der deutlich weiter hinten als beim Dickschnabelpinguin ansetzt.
Wie pflanzt sich der Dickschnabelpinguin fort?
Der Dickschnabelpinguin
- brütet ausschließlich an der westlichen und südwestlichen Küste der neuseeländischen Südinsel sowie auf einigen Inseln vor der Küste. Zu den wichtigsten zählen die Stewart Island sowie die Solander Islands.
- sucht zum Brüten einen Platz in den Regenwäldern an Fjorden, Buchten und Halbinseln. Brutkolonien finden sich typischerweise an steilen Hängen – die dicht mit Kletterpflanzen, Farnen und Moosen bewachsen sind – oder an felsigeren Küstenabschnitten, wo sie in Felshöhlen, Geröllhängen und unter Felsüberhängen brüten.
- nutzt normalerweise den Brutplatz der letzten Brutsaison erneut.
- brütet allein mit seinem Partner oder in kleinen, losen Kolonien.
- ist monogam und sucht sich einen Partner fürs Leben. Außerhalb der Brutzeit trennen sich die Paare, die Weibchen kommen aber jedes Jahr zum gleichen Strand zurück und suchen nach ihrem Partner aus dem Vorjahr.
- hält mindestens 2 Meter Abstand zu Artgenossen, wenn er einen neuen Brutplatz sucht.
- legt zwischen Mitte und Ende August im Abstand von 4 Tagen zwei Eier. Meist kann nur ein Küken erfolgreich aufgezogen werden. Das erste Ei ist in der Regel kleiner als das Zweite und das Küken schlüpft nicht oder verhungert innerhalb der ersten 10 Tage. Es dient als Rückversicherung, falls dem zweiten Ei etwas passiert.
- brütet durchschnittlich 33 Tage und wechselt sich dabei mit seinem Partner ab. Das Männchen sorgt die ersten 21 Tage für die Sicherheit der Küken, das Weibchen versorgt sie täglich mit Nahrung. Danach bilden die Jungen Gruppen, während beide Eltern fischen gehen und abends zum Füttern zurückkehren.
- verlassen ihre Jungen Ende November, wenn diese nach 70 bis 75 Tage flügge werden. Sie kehren ins Meer zurück, um sich genug Reserven für die einmonatige Mauser im März anzufuttern.
- ist mit 5 bis 6 Jahren geschlechtsreif.
Verhalten: Wie sieht ein typischer Tag im Leben eines Dickschnabelpinguins aus?
Der Dickschnabelpinguin
- ernährt sich überwiegend von Krustentieren und Fischen.
- sucht seine Nahrung während der Brutzeit überwiegend tagsüber und in einer Entfernung von etwa 9 bis 16 Kilometer von der Brutkolonie
- nimmt seinen Brutplatz durch eine Reihe von trompetenden Lauten in Besitz, während er dabei den Schnabel in die Luft reckt und von links nach rechts wippt.
- verteidigt sein Territorium aggressiv und wird dabei auch „flossengreiflich“.
- hält sich zwischen März und Juni nicht in der Nähe der Brutkolonie auf. Nach der Mauser und der Jungvogelaufzucht verlassen regelmäßig größere Pinguingruppen Neuseeland und statten der australischen Südküste und Tasmanien einen Besuch ab. Im Sommer kehren sie zur Paarung nach Neuseeland zurück.
- kehrt während der Aufzucht gewöhnlich täglich zur Brutkolonie zurück, um die Küken zu füttern.
- wird normalerweise 10 Jahre alt.
- fühlt sich von Ratten und Wekas bedroht, die seine Eier und Jungvögel fressen.
- fürchtet sich vor Hunden, die eine ganze Kolonie auslöschen können (die Pinguine werden totgebissen und dann liegengelassen).
- ist im Meer durch Robben, Schwertwale, Haie oder andere Raubfische bedroht.
- ist vom Aussterben bedroht durch Raubtiere und die an vielen Stellen fehlende schützende Küstenvegetation.

Wo kann man Dickschnabelpinguine in freier Wildbahn sehen?
Auf der Südinsel Neuseelands:
- Milford Sound im Fjordland-Nationalpark (z.B. auf einer Boots- oder Kajaktour)
- Munro Beach beim Lake Moeraki
- Jackson Bay
Weitere Pinguinarten
- Königspinguin und sein flauschiger Nachwuchs
- Magellanpinguin: territorialer Schnabelkämpfer
- Humboldtpinguin: südamerikanischer Unterwasserpilot
- Galápagospinguin: schneller Schwimmer am Äquator
- Gelbaugenpinguin: Frühaufsteher & Einzelgänger
- Zwergpinguin: der kleinste Pinguin
- Brillenpinguin – afrikanischer Küstenbewohner
- Felsenpinguin – der Rockstar unter den Pinguinen
- Eselspinguin – schnellster Schwimmer unter den Pinguinen
- Zügelpinguin – eleganter Frackträger
- Adéliepinguin: neugieriger Tiefseetaucher
- Kaiserpinguin – Kinderstube Antarktis

Redakteurin, Autorin und Mitgründerin des Reiseblogs Travelinspired. Immer zu begeistern, wenn es irgendwo Tiere in freier Wildbahn zu sehen gibt. Besonders liebt sie das Gefühl von Freiheit auf Roadtrips, atemberaubende Landschaften zu entdecken und beim Wandern in die Natur einzutauchen.