Im Camper: Grand Teton, Yellowstone & Glacier Nationalpark

Auf zu den Rocky Mountains! Wir verlassen die faszinierende Wüstenlandschaft Utahs und machen uns auf den Weg durch Colorado und Wyoming zum Yellowstone Nationalpark. Schon seit Jahren steht dieser berühmte Park auf unserer Must-see-Liste. Endlich ist es soweit! Noch 900 Kilometer sind es von Moab bis zum Yellowstone. Unterwegs wandeln wir auf den Spuren von Westernhelden und Dinosauriern, bevor wir uns in die spektakuläre Berg- und Tierwelt der großen Nationalparks in den amerikanischen Rockies stürzen: Vom Grand Teton zum Yellowstone und schließlich weiter zum Glacier Nationalpark an der Grenze zu Kanada.

Lies hier den ersten Teil unseres Roadtrips durch die Nationalparks im Westen der USA.

Auf John Waynes Spuren am Colorado River

Los geht es ab Moab auf einem Scenic Byway (128) durch eine langgezogene Schlucht. Immer am Colorado River entlang. Steile, rotbraune Felsen ragen links und rechts neben uns auf. Grüne Büsche am Flussufer vor strahlend blauem Himmel. Eine großartige Kulisse, Westernflair pur. Hier befindet sich auch das Castle Valley: Drehort für den Western-Film Rio Grande mit John Wayne. Kurz bevor wir auf die Interstate 70 treffen, kreuzen mehrere Präriehunde die Straße. Eins stellt sich sogar als Fotomodell zur Verfügung.

Colorado River, Utah
Westernflair am Colorado River
Präriehund, Utah
Knuffiger Präriehund

Eine besondere Begegnung im Colorado National Monument

Bei Fruita biegen wir von der Interstate auf die Straße 139 ab und erreichen kurz darauf den Eingang zum Colorado National Monument. Der Rim Rock Drive schlängelt sich kurvenreich die Berge hoch. Oben angekommen gibt es zahlreiche Viewpoints mit spektakulärer Aussicht: auf die zerklüftete Canyonlandschaft, das Tal mit dem Colorado River und die Bergkette der Bookcliff Mountains am Horizont. Wir machen eine kurze Wanderung auf dem Window Rock Trail mit Blick auf Monument und Wedding Canyon. Unterwegs treffen wir mehrere Hörnchen und einen super tollen türkis-gelben Lurchi! Einen Colored Lizzard, cool! Wir wussten gar nicht, dass es solche Eidechsen überhaupt gibt.

Colored Lizzard, Colorado National Monument, Colorado, USA
Colored Lizzard
Colorado National Monument, Colorado, USA
Canyon-Landschaft im Colorado National Monument

Im Camper durch die Bookcliff Mountains

Durch schönes Weideland cruisen wir auf die Bookcliff Mountains zu (Straße 139). Wir schlängeln uns die Berge hoch und finden uns plötzlich in einer bergigen Waldlandschaft wieder. Irgendwie skurril nach den letzten Tagen in der Wüste. Weiter geht es viele Kilometer auf der einsamen, aber landschaftlich tollen Bergstraße. Am Douglass Pass gibt es einen schönen Viewpoint.

Douglass Pass, Bookcliff Mountains, Colorado, USA
Viewpoint am Douglass Pass

Der erste Ort auf der anderen Seite der Bergkette ist Rangley. Von dort geht es über die Straßen 64 und 40 weiter zum Westteil des Dinsosaur National Monument. Achtung, Dinos! Wir kommen!

Tipps für das Dinosaur National Monument

Die Anfahrt führt durch spektakuläre Landschaft. Schon von Weitem hat man den beeindruckenden Split Mountain im Blick. Am Straßenrand tummeln sich Präriehunde und an einem kleinen Strand am Green River haben es sich drei Truthahngeier gemütlich gemacht. Das Dinosaur National Monument verdankt seinen Namen den hier gefundenen Dinosaurierskeletten. Kein Wunder also, dass wir an mehreren Dino-Statuen vorbei kommen. Wir fahren den Scenic Drive zum Split Mountain und einigen weiteren Viewpoints mit fantastischer Aussicht:

Split Mountain, Dinsosaur National Monument, Colorado, USA
Split Mountain

Trotz der sehr einladend aussehenden Campingplätze beschließen wir weiterzufahren. Schließlich wartet der Yellowstone Nationalpark! Plötzlich steht es vor uns: unser erstes Pronghorn! Pronghorns sind Gabelantilopen, die in der Prärie Nordamerikas leben. Und total elegant aussehen.

Camping im Red Fleet State Park

Weiter geht es durch den Versorgungsort Vernal zum idyllischen Campingplatz im Red Fleet State Park. Wir teilen uns den schönen Platz direkt am See mit Blick auf bunte Berge und Tipis mit einigen Hasen und Streifenhörnchen.

Campingplatz im Red Fleet State Park, Utah, USA
Campingplatz im Red Fleet State Park

Roadtrip zum Grand Teton Nationalpark

Nach einem Frühstück mit Blick auf sich im See spiegelnde Berge brechen wir auf zur Flaming Gorge National Recration Area. Erster Stopp ist der Red Canyon. Einen kleinen Spaziergang vom Visitor Center entfernt genießen wir den tollen Blick auf die Schlucht mit tiefblauem Wasser. Auf dem Rückweg zu unserem Truck Camper entdecken wir unser erstes Murmeltier auf dieser Reise. Sehr süß!

Red Canyon, Wyoming, USA
Murmeltier am Red Canyon
Red Canyon, Wyoming, USA
Red Canyon in der Flaming Gorge National Recration Area

Danach fahren wir einen kleinen Umweg über die Geological Loop Road am Sheep Creek. Dort gibt es bizarre rot-orangene Sandsteinformationen an einen kleinen Plätscherbach. Total idyllisch! Später sehen wir in der Red Desert wieder Pronghorns und einige Wildpferde, bevor wir am Nachmittag im Grand Teton Nationalpark ankommen.

Bergpanorama im Grand Teton Nationalpark

Wir sichern uns einen Platz auf dem Coulter Bay Campground, drehen mit unserem Truck Camper noch eine kleine Runde durch den Nationalpark und machen eine Wanderung am Jenny Lake, bevor es dunkel wird. Die Bergkette der Teton Range ist atemberaubend schön! Neben Wapitis und Rehen sehen wir auch ein paar Pelikane und sind etwas verblüfft. Pelikane hätten wir im Landesinneren überhaupt nicht erwartet. Aber man lernt ja nie aus!

Grand Teton Nationalpark, Wyomin, USA
Wunderschöne Bergkette der Grand Tetons

Grandiose Tierbegegnungen und bunte Thermalpools

Finally back in bear country! Dementsprechend früh stehen wir auf und machen uns bereits in der Dämmerung auf den Weg. Natürlich in der Hoffnung, das ein oder andere wilde Tier zu entdecken. Und werden schon kurz darauf mit einer Grizzly-Mama mit zwei Baby-Bären belohnt. Was haben wir für ein Glück! Und da so früh noch kaum jemand unterwegs ist, haben wir die drei Bären ganz für uns alleine und können sie in aller Ruhe beobachten. Natürlich in respektvollem Abstand aus dem Auto, ohne sie zu stören.

Grizzly, Grand Teton Nationalpark, Wyomin, USA
Grizzly-Mama

Wildlife Spotting im Grand Teton Nationalpark

Als nächstes sehen wir einen Wapiti im Morgennebel durch den Fluss am Oxbow Bend waten. Nur das Plätschern des Wassers ist zu hören. Ein magischer Moment. Auch einige Pelikane und Trompeterschwäne sind schon unterwegs.

Weiter geht es vorbei an Pronghorn-Antilopen und einer großen Bisonherde, die entspannt auf einer Wiese am Straßenrand grast. Schließlich entdecken wir sogar noch einen Fuchs, der seine Beute im Gras versteckt. Wir sind im 7. Tierspotting-Himmel, was für ein perfekter Morgen!!!

Fuchs, Grand Teton Nationalpark, Wyomin, USA
Fuchs

Brodelnde Geysire im Yellowstone Nationalpark

Danach geht es über die Parkgrenze rüber zum Yellowstone Nationalpark. Endlich! Wir verbringen den Nachmittag auf der südlichen Loop-Road. Natürlich dürfen hier auch Highlights wie der bekannte Geysir Old Faithful und der bunte Morning Glory Pool nicht fehlen. Auf einer mehrstündigen Wanderung durch das Thermalgebiet des Upper Geyser Basins bestaunen wir die Wunder der Natur: blubbernde Schlammtöpfe, zischende Geysire und in verschiedenen Farben leuchtende Pools.

Morning Glory, Yellowstone Nationalpark, Wyoming, USA
Morning Glory Pool
Thermalgebiet Yellowstone
Skurrile Muster und Farben

Auf dem Rückweg zum Campingplatz sehen wir entlang der südlichen Loop-Road wieder jede Menge wilde Tiere. Mehr Fotos und Infos findest du im Yellowstone-Artikel.

Highlights im Yellowstone Nationalpark

Der nächste Tag beginnt spektakulär: Mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang am West Thumb Geyser Basin direkt am Yellowstone Lake. Ein magischer Moment, der uns Glücksgefühle ohne Ende beschert.

West Thumb Geyser Basin, Yellowstone Nationalpark, Wyoming, USA
Sonnenaufgang überm Yellowstone Lake

Und auch die wilden Tiere lassen sich wieder zahlreich blicken: An der Fishing Bridge sehen wir Wapitis mit Babys, die grade den Fluss queren. Total genial. Und zurück auf der Loop-Road treffen wir eine große Bisonherde. Es wird gegrast, gekämpft und sich im Sand gewälzt.

Bisons, Yellowstone Nationalpark, Wyoming, USA
Bisons

Heute nehmen wir uns die nördliche Loop Road vor. Über die Passstraße geht es ins Lamar Valley und zu den Mammoth Hot Springs. Außerdem besuchen wir den Yellowstone Canyon, der uns mit seiner Schönheit überrascht. Gelbe Sandsteinfelsen, tiefe Schlucht und brausende Wasserfälle vor strahlend blauem Himmel.

Wasserfall im Yellowstone Canyon
Yellowstone Canyon

Im Truck Camper vom Yellowstone zum Glacier Nationalpark

Heute haben wir wieder eine weite Strecke vor uns. Etwa 600 Kilometer sind es bis zum Glacier Nationalpark. Aber bevor wir den Yellowstone Nationalpark verlassen, begeben wir uns in der Morgendämmerung noch mal auf eine Wildlife Spotting Tour mit unserem Truck Camper. Eine kleine Bisonherde mit ihren knuffigen Kälbchen ist bereits auf der Parkstraße unterwegs.

Bisons im Yellowstone Nationalpark, Wyoming, USA
Bisonherde

Unser nächstes Tier-Hihghlight erleben wir auf dem Weg zum Ausgang bei Mammoth Hot Springs: Zwei halbstarke Schwarzbären. Wir haben das Glück die beiden Bären eine Weile ungestört beim Spielen, Futtern und Toben beobachten zu können. Dann taucht leider ein Tourbus auf und die beiden Schwarzbären verkrümmeln sich lieber.

Schwarzbär, Yellowstone Nationalpark
Schwarzbär im Yellowstone Nationalpark

Absolut glücklich aber auch schweren Herzens verabschieden wir uns vom Yellowstone Nationalpark und seinen tollen Tieren. Weiter geht es durch idyllische Weidelandschaft mit Ranches und niedliche kleine Orte in Montana. Da kommt noch mal so richtig Cowboy-Wildwest-Feeling auf.

Two Medicine Lake im Glacier Nationalpark

Am späten Nachmittag erreichen wir den Glacier Nationalpark. Von den Gletschern ist leider nicht mehr so viel übrig. Dafür gibt es dort eine der schönsten Gebirgspanorama-Straßen Nordamerikas: die Going-to-the-Sun Road. Außerdem bieten der schneereiche Glacier Nationalpark den idealen Lebensraum für Schneeziegen.

Am Abend machen wir eine Wanderung am idyllischen Two Medicine Lake. Begleitet von niedlichen Streifenhörnchen und nervigen Moskitos.

Two Medicine Lake im Glacier Nationalpark, Montana, USA
Two Medicine Lake im Glacier Nationalpark

Wandern im Glacier Nationalpark

Heute stehen wir schon um 5 Uhr auf, um möglichst früh auf die etwa 55 Meilen entfernte Going-to-the-Sun Road durch den Glacier Nationalpark zu starten. Die Straße ist nämlich an einigen Stellen sehr eng, hat ein paar Haarnadelkurven und ist durch überstehende Felsen auch nur von Westen nach Osten von größeren Fahrzeugen zu befahren. Lange Wohnmobile sind auf der Straße komplett verboten. Schnee versperrt die Pässe bis Mitte Juni, daher ist die komplette Strecke nur im Sommer geöffnet. Die Going-to-the-Sun Road gehört angeblich zu den schönsten Gebirgsstraßen in Nordamerika. Wir sind gespannt.

Hidden Lake Overlook,Glacier Nationalpark, Montana, USA
Hidden Lake Overlook – Wandern im Glacier Nationalpark

Unterwegs auf der berühmten Going-to-the-Sun Road

Der Plan ist aufgegangen: Als wir den Startpunkt der Panoramastraße erreichen, ist alles noch ganz friedlich. Außer uns sind nur ein paar Rehe, Hörnchen und Murmeltiere unterwegs. Wir genießen die Stille und die Aussicht von den Viewpoints entlang der Straße. Schön, aber nicht atemberaubend. Vielleicht haben wir auch einfach schon zu viel gesehen?

Tiefschnee, Grizzlys und Schneeziegen

Spannend wird es erst, als wir uns hinterm Logan Pass auf die 2,5-stündige Wanderung zum Hidden Lake Overlook machen. Der Trail verläuft teilweise ziemlich steil durch halbvereisten, rutschigen Tiefschnee. Dafür haben wir eigentlich gar nicht die richtige Ausrüstung dabei. Aber Aufgeben kommt auch nicht in Frage. Schließlich stehen die Chancen gut, die hier lebenden Schneeziegen irgendwo zu erspähen. Zwischendurch müssen wir unsere Wanderung unterbrechen, weil eine Grizzlymama mit ihrem Jungen den Wanderweg kreuzt. Besonders mit Grizzlys, die Nachwuchs haben, ist nicht zu spaßen. Sie sind unberechenbar und können schnell aggressiv werden. Selbst der einheimische Skifahrer, der mit uns zusammen wartet, ist nervös. Zum Glück lässt die Bärin sich durch laute Rufe verscheuchen und wir können unseren Weg fortsetzen.

Grizzlys, Glacier Nationalpark, Montana, USA
Die Grizzlys sind zum Glück umgedreht!

Der steile Pfad führt zu einer Hochebene, wo wir tatsächlich eine Schneeziege mit Jungtier antreffen. Total süß! Am Overlook angekommen erwartet uns eine spektakuläre Aussicht auf den See und den dreieckig aufragenden Bearhat Mountain. Wunderschön! Überall wuseln Murmeltiere über die Felsen und hinter uns taucht eine weitere Schneeziege auf. Diesmal männlich. Wer weiß, vielleicht ja Papa Schneeziege? Wieder mal ein Moment puren Glücks!

Schneeziegen, Glacier Nationalpark, Montana, USA
Schneeziegen im Glacier Nationalpark

Das Wetter zieht zu. Also machen wir uns auf den Weg zur kanadischen Grenze.

Hier findest du unsere Route vom Arches Nationalpark bis hoch zum Glacier Nationalpark. In der Fortsetzung kannst du unsere Route durch die kanadischen Rockies und auf dem legendären Alaska Highway verfolgen.

 

Nützliche Infos und Links für deinen Trip durch die Rocky Mountains im Nordwesten der USA

Der Eintritt in die Nationalparks kostet in der Regel $25-$30 pro Fahrzeug und Woche. Falls du mehrere Nationalparks besuchen möchtest lohnt sich der Jahrespass „America the Beautiful-National Parks and Federal Recreational Lands Pass“ für $80. Er ist ein Jahr gültig und du hast damit unter anderem freien Eintritt in die Nationalparks und National Monuments.

Die offizielle Website der Nationalparks findest du unter nps.gov.

Falls du einen guten Reiseführer suchst, können wir dir den Reise Know-How USA der ganze Westen empfehlen. Er hat uns auf unserem Roadtrip mit Detailkarten und Tipps zu Campingplätzen super geholfen.

2 Kommentare zu „Im Camper: Grand Teton, Yellowstone & Glacier Nationalpark“

  1. Toller Bericht und super Fotos! Und wie genial, dass ihr Schneeziegen gesehen habt!
    Der Yellowstone und Glacier Nationalpark stehen auch noch ganz oben auf meiner Reise-Liste 🙂

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